Nach Schlägereien
Freibäder verstärken Sicherheitskräfte vor Hitzewelle
01.07.2025 – 04:43 UhrLesedauer: 2 Min.
Das Sommerbad Kreuzberg (Archivbild): Bei hochsommerlichen Temperaturen ist das Bad gut besucht. (Quelle: Jörg Carstensen/dpa/dpa-bilder)
Schlägereien, überfüllte Bäder, Polizeieinsatz: Ein Hitze-Wochenende brachte Berlins Freibäder an ihre Grenzen. Die Konsequenzen folgen jetzt.
Nach gewalttätigen Auseinandersetzungen vor überfüllten Freibädern verstärkt Berlin die Sicherheitsmaßnahmen für die kommenden Tage, an denen vor extremer Hitze gewarnt wird. Die Berliner Bäder-Betriebe haben die Zahl ihrer Sicherheits-Kräfte erhöht und stehen in engem Kontakt mit der Polizei.
Das Rekord-Wochenende vom 21. und 22. Juni hatte die Schwachstellen des Systems offengelegt: Bei Temperaturen über 30 Grad drängten fast 100.000 Menschen in die Berliner Freibäder – so viele wie noch nie in dieser Saison. Die Folge waren nicht nur überfüllte Anlagen, sondern auch aggressive Stimmung unter den wartenden Badegästen.
Vor mehreren Freibädern kam es zu Handgreiflichkeiten zwischen Menschen, die stundenlang in der prallen Sonne ausgeharrt hatten. Polizeibeamte mussten eingreifen und frustrierte Badegäste davon überzeugen, dass ein weiteres Warten zwecklos sei. Die Situation eskalierte so sehr, dass an verschiedenen Standorten die Behörden zur Deeskalation gerufen werden mussten.
Eine Sprecherin der Bäder-Betriebe bestätigte, dass man für künftige Hitzeperioden die „erforderliche Anzahl an Fachkräften und Rettungsschwimmern“ bereitstellen werde. Besonders die Security wurde aufgestockt. Zusätzlich arbeiten die Freibad-Leitungen jetzt noch enger mit den örtlichen Polizeidienststellen zusammen.
Um solche Szenen zu vermeiden, setzt Berlin auf eine digitale Lösung: Eine „Auslastungsampel“ auf der Webseite der Bäder-Betriebe zeigt in Echtzeit, wie voll die einzelnen Freibäder bereits sind. „Dieses Tool trägt damit zur Lenkung der Besucherströme bei“, erklärt die Sprecherin. Erste Rückmeldungen zeigten, dass Badegäste das System bereits nutzen.
Die verschärften Sicherheitsmaßnahmen sind kein Novum: Bereits im Vorjahr führten die Bäder-Betriebe Ausweispflicht und Taschenkontrollen ein, nachdem es wiederholt zu Tumulten und Schlägereien gekommen war. An strategisch wichtigen Standorten überwachen zusätzlich Kameras die Eingangsbereiche. Trotz der angespannten Lage zu Saisonbeginn wurden bislang noch keine Straftaten registriert.