Liebe Leserin, lieber Leser,

der
Hamburger Sport-Verein hat für seinen Start in die Saison nicht
gerade den besten Tag erwischt. Merlin Polzin und sein bis dahin
feststehender Kader trainieren morgen um 14 Uhr zum ersten Mal im
Volksparkstadion, als erster Bundesliga-Club Deutschlands. Der
Stürmer Davie Selke steht aller Voraussicht nach nicht mit auf dem
Platz, sein Vertrag mit dem HSV endete gestern. Wie es mit ihm
weitergeht, ist noch unklar.

Es
geht jedenfalls um viel, der mühsam errungene Platz der Ersten Bundesliga soll unbedingt verteidigt werden, Mannschaft und
Trainerteam wollen darum von Anfang an „hellwach und auf Zack sein“,
schreibt der Verein auf seiner Seite. Außerdem spielt der HSV
schon am zweiten Spieltag, also irgendwann zwischen dem 29.
und dem 31. August, gegen St. Pauli – Stadtderby, großes Kino.
Da will man sich natürlich nicht blamieren.

Aber
nun soll es am Mittwoch 36 Grad warm werden, eine Temperatur also,
bei der Mediziner wirklich nicht zu Hochleistungssport raten. Der
HSV, so hört man, denkt nicht nur darüber nach, wie er die Spieler
an dem Tag mit genug Wasser versorgt, sondern auch die Fans – beim
Training im Volksparkstadion können alle, die wollen, kostenlos
zuschauen. Gesunde Alternative: Das Training soll auch auf dem
YouTube-Kanal des HSV übertragen werden.

© ZON

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Morgen
startet übrigens auch die Fußball-Europameisterschaft der Frauen in der Schweiz. Das erste Spiel wird um 18 Uhr angepfiffen (Island gegen Finnland),
danach steigt die Eröffnungsfeier, und um 21 Uhr spielt dann das
Gastgeberland gegen Norwegen. Dazu kurz eine Frage: Wo schauen Sie
das so? Haben Sie eine Empfehlung für eine gute Bar, die die Spiele
zeigt, einen Public-Viewing-Ort oder Ähnliches? Schreiben Sie mir
gern, ich bin nicht richtig fündig geworden.

St. Pauli jedenfalls beginnt das Trainieren zum ersten Mal in dieser
Saison einen Tag später als der HSV, am Donnerstag. Da nun wird es
dank eines Tiefs aus Südengland
wieder kühler werden. Manchmal ist es eben auch von Vorteil, nicht
der Erste zu sein.

Ich
wünsche Ihnen einen schönen Tag!

Ihre
Maria Rossbauer

WAS HEUTE IN HAMBURG WICHTIG IST

© Patrick Pleul/​dpa

Mit
der Hitze in diesen Tagen geht eine
hohe Waldbrandgefahr 
einher.
In Schleswig-Holstein und Hamburg steigt am Mittwoch die Gefahr von
Waldbränden in einigen Regionen auf Stufe 4 der fünfstufigen Skala
des Waldbrandgefahrenindex. Konkret geht es um Hamburg-Neuwiedenthal
und das Gebiet rund um Schleswig-Jagel, Hohwacht, Erfde, Dörnick,
Hasenkrug-Hardebek, Quickborn und Grambek. Stufe 3 steht für
mittlere Gefahr, Stufe 5 für sehr hohe Gefahr. Um Waldbrände zu
vermeiden, sollten Spaziergänger auf das Rauchen verzichten und auch
das Grillen und Lagerfeuer im Forst und auf Wiesen unterlassen.

Angesichts
der steigenden Temperaturen in diesen Tagen fordert das
Diakonische Werk Hamburg außerdem mehr
Hitzeschutz für Obdachlose.
Zwar habe die Hansestadt seit
Jahresbeginn einen Hitzeaktionsplan,
doch viele der darin vorgeschlagenen „kühlen Orte“ und
Wasser-Refill-Stationen im innerstädtischen Bereich seien für
obdachlose Menschen schwer zugänglich. Der Hitzeaktionsplan der
Stadt soll vor allem älteren Menschen, Schwangeren, Kindern sowie
obdachlosen oder vorerkrankten Menschen bei extremen Temperaturen
helfen. Die Diakonie schlägt mehr Schattenplätze und leicht
zugängliche Trinkwasser-Stationen sowie die Ausgabe von Sonnencreme,
Sonnenhüten und leichter Kleidung vor.

Die
Einwohner Hamburgs
werden mehr. Laut Statistikamt Nord lebten Ende 2024 genau 1.862.565
Menschen in Hamburg, also 10.969 Personen mehr als im Jahr 2023.
Hauptursache für den Zuwachs seien viele Zuzüge. Insgesamt 95.603
Menschen kamen im Jahr 2024 neu nach Hamburg. Gleichzeitig verließen
den Angaben zufolge 83.138 Frauen und Männer die Stadt. Im
vergangenen Jahr wurden auch 17.553 Neugeborene in Hamburg
registriert, demgegenüber standen 18.591 Sterbefälle.

In aller Kürze

• Im
Andenken an die Hamburger Journalistin und Kunstkritikerin Petra
Kipphoff von Huene (1937–2023) vergaben am Montag der Verein der
Freunde und Förderer des Kunstgeschichtlichen Seminars e. V. an der
Universität Hamburg, die ZEIT-Stiftung Bucerius und die Familie
Kipphoff erstmals im Bucerius Kunst Forum den Petra
Kipphoff-Preis für jungen Kunstjournalismus.
Erste
Preisträgerin ist die Autorin und studierte Kunstwissenschaftlerin
Marlene Militz, deren Texte laut Jury unter anderem „anschaulich,
differenziert und debattenstark“ seien •
Die Hamburger Polizei hat
durch eine Ermittlungsgruppe namens „Panthera“ 16 Menschen
festgenommen, die sich auf den Diebstahl
von Luxusautos
spezialisiert hatten.
Nach den Festnahmen wären laut Landeskriminalamt Kfz-Diebstähle um
40 Prozent zurückgegangen •
Gestern am frühen Abend haben Einsatzkräfte eine
Leiche aus der Elbe

auf Höhe der Überseebrücke geborgen. Details zur Identität des
Mannes, der sich offenbar schon länger im Wasser befunden hat, waren
zunächst nicht bekannt, es wird in alle Richtungen ermittelt

AUS DER HAMBURG-AUSGABE „Das Einzige, was ich niemals machen werde, ist Malen“

© Kathrin Spirk für DIE ZEIT

Burghart
Klaußner spielte den legendären Staatsanwalt Fritz Bauer, Konrad
Adenauer, den Vater von Josef Mengele; er inszeniert, singt, schreibt
Bücher – und lebt am liebsten zurückgezogen. ZEIT:Hamburg-Autor
Tobias Lentzler hat ihn zu Hause besucht.

Burghart Klaußner bewohnt mit seiner Frau in Othmarschen eine großzügige
Doppelhaushälfte von 1922. Im Arbeitszimmer im ersten Stock hat er
ein kleines Kuchenbuffet und Kaffee aufgefahren. Wir sitzen, passend
für einen der großen Charakterdarsteller des Landes, in einer
Fensternische auf einer Art Podest, das auch eine Bühne sein könnte.
Die Requisiten: ein mit blauem Stoff bespanntes Sofa und ein brauner
Ledersessel nebst Beistelltisch. Es gibt mehrere prall gefüllte
Bücherregale, darin: Wolf Biermanns Autobiografie, Jenny Erpenbecks
Roman „Kairos“ oder Günther Rühles dreibändige Geschichte des
Theaters in Deutschland. Auf den obersten Regalreihen thronen
Seglerpokale. Die wenigen Freiflächen an den Wänden zieren
Filmplakate und Zeitungsausschnitte. Gegenüber der Fensternische
stehen zwei mit rotem Samt bespannte Theatersitze – ganz so, als
warteten sie nur auf die nächste Vorstellung.

DIE
ZEIT:
Herr Klaußner, Sie sind 75 Jahre
alt und geboren in West-Berlin. Seit 45 Jahren aber leben Sie in
Hamburg. Warum kamen Sie überhaupt her?

Burghart
Klaußner:
Wegen des Wassers.
Nach einigen Stationen, in Köln oder Frankfurt etwa, konnte ich der
Verlockung auf gleich mehrere schiffbare Gewässer nicht widerstehen.
Entscheidend war aber natürlich das Angebot des Deutschen
Schauspielhauses im Jahr 1980. Das war ja schon immer ein Flaggschiff
der deutschen Theaterlandschaft.

ZEIT:
Heute trifft man in der Hamburger Kulturszene häufig auf Menschen,
die von diesen Jahren als „gute alte Zeit“ schwärmen. Wie wichtig
sind die Hamburger Bühnen noch?

Klaußner:
Hamburg ist seit vielen Jahren die Theaterstadt Nummer eins in
Deutschland. Die Häuser sind am besten geführt, und das Publikum
ist unschlagbar: begeisterungsfähig und aufmerksam, zugleich
kritisch. Wir haben hier außerdem eine wunderbare freie Szene. Und
die Unsitte, alles besser wissen zu wollen, hat noch nicht Einzug
gehalten – der entscheidende Unterschied zu Berlin. Das ist dort
das Unerträgliche. Und das sage ich als jemand, der dort geboren
wurde. Manchmal denke ich, Hamburg hat mich zu einem zivilisierteren
Menschen gemacht. Hoffentlich.

Warum Klaußner die Bedingungen, unter denen
Schauspielerinnen und Schauspieler arbeiten, immer wieder infrage
gestellt hat und worum es in seinem neuen Roman, an dem er gerade
arbeitet, gehen wird, lesen Sie in der aktuellen Hamburg-Ausgabe der
ZEIT, die Sie noch am Kiosk finden, oder in der vollständigen
Fassung des Interviews auf ZEIT ONLINE

Zum
vollständigen Artikel

DER SATZ

© Peter Cade; Volanthevist/​Getty Images

„Die
Wahrscheinlichkeit, zu wenig Flüssigkeit aufzunehmen, ist deutlich
höher als die, zu viel zu trinken. Aber es gibt eine Grenze.“

Heute
wird es bis zu 33 Grad warm in Hamburg, und an heißen Tagen soll man
viel trinken, heißt es. Aber wie viel ist viel? Zählt Kaffee? Und
gibt es auch ein zu viel? Jakob Pontius vom ZEITmagazin ONLINE hat es
für Sie recherchiert, hier geht es zu seinem Text.

DARAUF KÖNNEN SIE SICH FREUEN

Im
Innenhof des MARKK ist ein Sommergarten entstanden, der während der
Öffnungszeiten des Museums bis Anfang September für Besucher
geöffnet ist. Donnerstags ab 18 Uhr gibt es dort eine Afterwork-Bar.
Wenn das Wetter gut genug ist, finden auch Vinyl-Sessions, Workshops
und viele weitere Veranstaltungen statt.

Sommergarten
im MARKK, bis 6. September; Museum am Rothenbaum, Rothenbaumchaussee
64; das umfangreiche
Programm finden Sie hier

MEINE STADT

Gespiegelter Turm © Uschi Wolf

HAMBURGER SCHNACK

Im
Zug von München nach Hamburg über Berlin. Verspätung. Am nächsten
Tag findet das Konzert von AC/DC in Berlin statt, viele Fans sind dabei. Die Durchsage der Zugbegleiterin: Verehrte
Fahrgäste, wir möchten uns für die Verspätung entschuldigen und
wünschen allen Fahrgästen eine schönere Weiterfahrt als auf unserem „highway to hell“ bisher.

Gehört
von Irini Tavridis

Das war
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