Berlin/Kiew – Millionenschweres Gastgeschenk von Außenminister Johann Wadephul bei seinem Antrittsbesuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.
Am Montagnachmittag übergab er dem ukrainischen Grenzschutz insgesamt 65 Lkw vom Typ Mercedes Unimog. Allesamt gebraucht, aber in gutem Zustand. Dazu erhielt die Nationalgarde vom führenden CDU-Außenpolitiker zehn brandneue Geländefahrzeuge vom Typ VW Amarok.
Aus dem Auswärtigen Amt hieß es: „Der Bedarf der Ukraine an Ausstattung, insbesondere an Fahrzeugen, ist immens. Das AA unterstützt den staatlichen Grenzschutzdienst auch anderweitig, u. a. mit Drohnenortungssystemen, Suchscheinwerfern, Großgeräten etc.“
Insgesamt vier Millionen Euro habe sich das Außenministerium die Schenkung kosten lassen.
Doch den großen militärischen Wurf brachte auch der für seine Ukraine-freundliche Haltung bekannte Wadephul nicht mit.
Auch zehn neue VW Amarok für die ukrainische Nationalgarde hatte Wadephul im Gepäck
Foto: Julian Röpcke
Hatte Wadephul Altkanzler Olaf Scholz (67, SPD) noch im vergangenen Jahr scharf dafür kritisiert, dass dieser den deutschen Marschflugkörper Taurus nicht liefere („Verheerend ist, dass seine Argumente zur Nichtlieferung mehrfach widerlegt sind“), passte sich der neue Außenminister mittlerweile der Merz-Linie an. Keine Diskussionen, keine Lieferung!
Kritisierte Ex-Kanzler Scholz für sein Taurus-Basta, schließt allerdings selbst eine deutsche Taurus-Lieferung aus: Wadephul präsentiert die Trucks für die Ukraine
Foto: Julian Röpcke
Mehrmals wurden er und seine ukrainischen Kollegen von deutschen und lokalen Journalisten auf die Lieferung von Taurus angesprochen. Doch immer wieder umgingen die Verantwortlichen eine Antwort. Das Thema scheint auch von ukrainischer Seite abgehakt zu sein.
Gebrauchte Militärlaster vom Typ Mercedes Unimog. Insgesamt 65 Fahrzeuge sponsert das Auswärtige Amt der Ukraine
Foto: Julian Röpcke
Nicht abgehakt ist dagegen der Wunsch nach mehr deutscher Flugabwehr. Präsident Wolodymyr Selenskyj ließ Wadephul vor Journalisten wissen: „Die Ukraine ist sehr stolz darauf, dass wir die deutschen IRIS-T-Systeme haben.“ Gleichzeitig äußerte er die Hoffnung auf eine „Aufstockung der Lieferungen“ in diesem Bereich.
Hier zeigt sich Wadephul optimistisch, nachdem er am Vormittag zunächst ein von Russland zerstörtes Wohnhaus (23 Tote) und anschließend ein aus Deutschland stammendes Hightech-Iris-T-System in der Nähe von Kiew besichtigt hatte. Der Ausbau der deutsch-ukrainischen Rüstungszusammenarbeit sei eine „Win-win-Situation“ für beide Seiten, betonte er.
Außenminister in der Ukraine: Wadephul schenkt Brummis für 4 Millionen Euro
Quelle: BILD30.06.2025