Stand: 01.07.2025 07:46 Uhr

Große Überraschung bei der Klub-WM: Der saudische Verein Al-Hilal schaltet Manchester City im Achtelfinale aus. Für Pep Guardiola endet die Saison damit ohne Titel.

Der spanische Startrainer gratulierte noch kurz seinem überglücklichen Kollegen Simone Inzaghi, dann flüchtete er Katakomben. „Es ist wirklich schade, wir waren so gut aufgestellt“, sagte der enttäuschte Guardiola.

Der krasse Außenseiter aus der saudischen Hauptstadt Riad besiegte Guardiolas Starensemble um Torjäger Erling Haaland in Orlando überraschend mit 4:3 (2:2, 0:1) nach Verlängerung. „Ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft gut spielt, aber wir fahren nach Hause, und jetzt ist es Zeit, uns auszuruhen, neue Kraft zu tanken und in der nächsten Saison wiederzukommen“, sagte Guardiola und befand: „Wir haben ihnen zwar erlaubt, Umschaltmomente zu kreieren, aber wir haben viel selbst geschaffen und waren insgesamt gut.“

Leonardo entscheidet Spiel mit seinem zweiten Treffer

Aber Al-Hilals herausragender Angreifer Marcos Leonardo avancierte mit seinem zweiten Treffer in der 112. Spielminute zum Matchwinner. Zuvor hatte der eingewechselte Phil Foden (104.) die erste Führung von Al-Hilal in der Verlängerung durch Kalidou Koulibaly (94.) noch ausgeglichen.

„Wir wollten unsere Fertigkeiten zeigen gegen eine der besten Mannschaften der Welt“, sagte der 34 Jahre alte Coulibaly, der wie viele Hilal-Profis früher in Europa spielte, unter anderem in England für den FC Chelsea: „Wir wollten zeigen, dass Al-Hilal viel Talent hat und wir zurecht hier bei der Klub-WM dabei sind.“

Al-Hilal trifft nun im Viertelfinale auf Fluminense aus Brasilien, das Stunden zuvor den Champions-League-Finalisten Inter Mailand mit 2:0 besiegte.

Al-Hilal dreht Rückstand schnell nach der Pause

In der regulären Spielzeit hatten Bernardo Silva (9.) und Haaland (55.) für das in der ersten Hälfte klar dominierende ManCity getroffen. Marcos Leonardo (46.) und Malcom (52.) wendeten jedoch nach der Pause in nur sieben Minuten die Partie.

Torwart Bono hatte Al-Hilal zuvor im Spiel gehalten. Der Marokkaner hielt prächtig, auch einmal gegen den früheren DFB-Kapitän Ilkay Gündogan (29.). 

Der Sieg von Al-Hilal ist auch das Werk des neuen Trainers Simone Inzaghi, der nach dem 0:5 mit Inter Mailand im Finale der Champions League Ende Mai gegen Paris Saint-Germain nach Saudi-Arabien gewechselt war.

Nach dem Sieg gegen Manchester City jubelte er: „Wir mussten den Mount Everest ohne Sauerstoff besteigen – und wir haben es geschafft. Alle Spieler waren in jeder Hinsicht außergewöhnlich.“

Inzaghi bleibt nach Wechsel von Inter die Chance auf einen Titel

Inzaghi war mit Inter kurz vor dem Saisonende in der Serie A noch von der SSC Neapel vom ersten Platz gedrängt worden. Es folgte die herbe Enttäschung in der europäischen Königsklasse, nachdem im nationalen Pokal auch schon vorzeitig das Aus gekommen war.

Im Gegensatz zu seinem Kollegen Guardiola bleibt ihm die Chance, noch einen Titel in der langen Saison zu holen.