Die asiatischen Konkurrenten machen es der europäischen Industrie schwer.
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Warum ihr das lesen solltet: Der japanische Autozulieferer Musashi wird in Deutschland einige Standorte schließen müssen, wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet. Diese Werke sind betroffen.
- Musashi ist ein japanischer Autozulieferer, der unter anderem für Volkswagen produziert.
- In Europa arbeiten 2000 der weltweit 16.000 Mitarbeiter in neun Werken – sechs davon liegen in Deutschland. Der Druck chinesischer Konkurrenten sowie der angeschlagene europäische Fahrzeugmarkt machten es dem Zulieferer in den vergangenen Jahren schwer, wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet.
- Musashi wird seine Standorte bei Göttingen, in Hann. Münden und Leinefelde, schließen müssen. Des Weiteren müssten im Lüchower Werk hunderte Stellen gestrichen werden.
- Der japanische Autozulieferer habe in den vergangenen Jahren unter einer schlechten Auftragslage gelitten. Seit 2018 sei der Umsatz um 40 Prozent zurückgegangen.
Das sind die Gründe für die schwierige Lage des Autozulieferers
Im Detail: Insbesondere der durch asiatische Konkurrenten ausgeübte Druck auf die Preise mache Musashi zu schaffen. Das will die „Wirtschaftswoche“ aus dem Unternehmensumfeld erfahren haben.
- Zudem belaste der rückläufige Fahrzeugverkauf in Europa den Autozulieferer.
- Musashi produziert außerdem Teile, die in Elektrofahrzeugen nicht mehr wirklich benötigt werden – etwa für Kupplungen.
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Sanierungsprogramm des Autozulieferers Musashi von 2022 war nicht erfolgreich
Unerfolgreiche Rettungsmaßnahme: Da die schlechte Lage inzwischen einige Jahre anhält, gab es bereits vor drei Jahren ein Sanierungsprogramm, in dem Kosten gesenkt und Effizienz hochgefahren werden sollten.
- Die europäischen Werke konnten dadurch zeitweise sogar wieder Gewinn machen, so die „Wirtschaftswoche“. Ausgenommen sei das Werk in Hann. Münden, das ununterbrochen Verlust machte.
- Der positive Aufschwung habe jedoch nur kurz angehalten. Bereits in der zweiten Jahreshälfte von 2024 waren die Zahlen in Europa wieder im roten Bereich.
100 Millionen Euro Verlust
Was ihr sonst noch Wissen müsst: Der Konzern verzeichnet laut Angaben der „Wirtschaftswoche“ einen Umsatz von zwei Milliarden Euro – 500 Millionen Euro aus Europa. Nach Steuern lag der Verlust der europäischen Werke jedoch bei etwa 100 Millionen Euro.
- Wann genau die Schließungen und Entlassungen vollzogen werden, ist noch nicht bekannt.
- Die Geschäftsführung von Musashi werde nun zunächst mit Betriebsräten und Gewerkschaftsvertretern zu sozialen Maßnahmen und dem Ausgleich von Interessen verhandeln.
dst
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