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Es gibt erste Details zu von der ARD geplanten Maßnahmen. Dass bei Schlager-Fans der Unmut enorm ist, dürfte nicht überraschen.
Bremen/München – Die ARD reduziert die Zahl ihrer Radioprogramme. Das haben die Bundesländer den Sendern verordnet – Grund: Kosten sparen und Synergien suchen. Die Länder haben dabei auch die Höhe des Rundfunkbeitrags im Blick. Die Häuser arbeiten aktuell daran, welche Wellen wegfallen.
Die Zahl der regionalen Hörfunkprogramme in der ARD soll nach dem Willen der Bundesländer von rund 70 Radioprogrammen auf 53 sinken. Das soll spätestens bis zum 1. Januar 2027 geschehen. Dabei sollen auch Kooperationen eine Rolle spielen – Leitgedanke in einem Beispiel beim Südwestrundfunk zum Angebot für Jüngere: mit anderen Häusern „gemeinsam geiler“ zu sein.
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Von den Detail-Plänen (siehe Übersicht unten) ist auch NDR Schlager betroffen. Das geht aus untenstehender dpa-Umfrage hervor und wurde t-online bestätigt. Und weil Schlager-Fans erstens zahlreich sind in Deutschland und zweitens mit großer Begeisterung dabei, ist es kein Wunder, dass die geplante Maßnahme in den sozialen Medien Unmut hervorruft.
Rund geht‘s etwa in der Facebook-Gruppe „NDR1 Niedersachsen Fans“ zu einem Posting mit dem Hinweis, dass mit NDR Schlager dann Ende 2026 Schluss sei. So zetert eine Facebook-Nutzerin: „Unfassbar, es gibt mit Sicherheit andere Schrottsender, auf die man gut verzichten könnte, warum diesen wundervollen Sender, der Jung und Alt erfreut, das darf nicht passieren, der oder diejenigen, die das zu verantworten haben, sollten sich schämen.“
Drei der beliebtesten Schlager-Stars: Beatrice Egli (v.l.), Maite Kelly und Melissa Naschenweng – bei NDR Schlager werden ihre Songs bald nicht mehr laufen. © IMAGO/Christian Schroedter
Andere Stimmen lesen sich ähnlich. „Haben die einen an der Waffel?“ und „Hauptsache, der Dudelfunk bleibt uns erhalten“, heißt es. Oder auch: „Kann doch nicht wahr sein. NDR Schlager ist so ein schönes Programm mit alten und neuen Schlagern. Das glaube ich erst, wenn es abgeschaltet wird/wurde. Und was machen die Moderatoren und die anderen? Dann wären alle traurig, die dieses Programm machen und hören.“ Eine weitere Reaktion lautet: „Ich lese ja wohl nicht richtig, endlich gibt es einen Sender mit richtig tollen Schlagern, da muss die ARD sparen, denk mal dran, wer euch bezahlt, nämlich wir, die Rundfunk-Gebühren bezahlen.“
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Es gibt erste konkrete Pläne, hier die Antworten auf eine dpa-Umfrage unter den neun ARD-Häusern in den Bundesländern. Zum Teil müssen noch Gremien zustimmen und perspektivisch wohl auch Staatsverträge angefasst werden.
WDR: Das Maus-Radio soll ausschließlich online und nicht mehr über das Radiogerät verbreitet werden. Der digitale Kanal WDR Event fällt voraussichtlich weg. Die Profile der drei jungen Wellen 1LIVE, 1LIVE DIGGI und COSMO sollen geschärft und aufeinander abgestimmt sein.
SWR: Die jungen Welle DASDING (SWR), YOU FM (HR), und UNSERDING (SR) sollen gemeinsam veranstaltet werden. Leitgedanke: „gemeinsam geiler“. Auch die Infowellen SWR Aktuell und hr INFO sollen ab 2027 kooperieren.
NDR: Die Digital-Programme NDR Info Spezial, NDR Schlager und NDR Blue fallen voraussichtlich Ende 2026 weg. Programm-Inhalte soll es aber weiterhin geben.
BR: Noch keine Ergebnisse, die kommuniziert werden können.
MDR: MDR Klassik, MDR Schlagerwelt und MDR Tweens sollen ab 2027 nicht mehr terrestrisch verbreitet werden. Inhalte der drei Wellen soll es auch weiterhin geben.
RBB: Nach aktuellem Stand könnten die Radiowellen weiterhin bestehen.
HR: Der Jugendsender You FM wird gemeinsam mit DAS DING (SWR) und UNSERDING (SR) angeboten. Es gibt noch Gespräche, wie das genau aussehen kann. Auch beim Radioprogramm hr Info ist eine Kooperation angestrebt, wie auch der SWR beschreibt.
SR: Neben den Kooperationen beim jungen Programmangebot der Häuser ist auch eine Kooperation für das deutsch-französische Inforadio AntenneSaar geplant. – Radio Bremen: Alle vier Hörfunkwellen bleiben bestehen. Ein Schlager-Paar reagierte unlängst deutlich auf Trennungsgerüchte. (dpa/lin) Verwendete Quellen: Facebook, dpa, t-online