Am vergangenen Samstag wurde der Sonnenhausplatz seinem Namen mehr als gerecht. Bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke feierten zahlreichen Besucherinnen und Besucher, die sich zu der interkulturellen Feier unter dem Motto „Ein Fest – viele Farben“ versammelt hatten.
Es war ein Projekt des SKM Mönchengladbach und wurde unterstützt durch zahlreiche Partner, darunter der Integrationsrat der Stadt Mönchengladbach, die Integrationsagenturen NRW, das PGM Bildungszentrum, der Verband für Kulturen & Integration VKI-MG, die Stadt Mönchengladbach sowie das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW. Alle Akteure vereinte ein klarer Anspruch: „Wir sind gegen Rassismus & Gewalt und behalten uns vor, von unserem Hausrecht Gebrauch zu machen.“
Von 15 bis 18 Uhr wurde der zentrale Platz in ein buntes, lebendiges Zentrum der Begegnung und kulturellen Vielfalt verwandelt. Bereits kurz nach Beginn füllte sich der Sonnenhausplatz mit Menschen aller Altersgruppen. Auf der Hauptbühne wurden Besucherinnen und Besucher mit einem abwechslungsreichen Live-Programm begeistert. Besonders hervorgetan haben sich: Melody Blessing, die mit kraftvollem Alternative Pop das Publikum zum Mitsingen brachte, die syrische Musik- und Tanzgruppe „Music Star“, die emotionale Melodien mit dynamischen Tänzen verband,
Marianna Tsugulya, eine Opernsängerin, die mit einer Arie Gänsehaut-Momente erzeugte und eine Gruppe für afrikanisches Trommeln, die mit pulsierenden Rhythmen für ausgelassene Stimmung sorgte. „Diese Mischung an Kulturen ist das, was Mönchengladbach heute ausmacht“, sagt Besucherin Sabine Emder. Auch abseits der Bühne gab es für Groß und Klein viel zu entdecken. Verschiedene Tanzgruppen heizten dem Publikum ein – darunter „Las Bailarinas“ und „Takim“ Akustik e. V. mit jesidischen und syrischen Kreistänzen. Für Familien wurden viele Mitmachaktionen angeboten. So konnten Kinder und Jugendliche bei der Jonglierschule neue Tricks lernen oder sich im Porträtzeichnen versuchen.
Besonders faszinierend war die 3D-Malerei von Gregor Wosik im Projekt „Tiko & Klassiko“, die durch optische Täuschung kleine Kunstwunder auf den Asphalt zauberte. Das Fest setzte einen besonderen Fokus auf Familienfreundlichkeit. Die Initiative AllRheydt Women sorgte mit einer liebevoll gestalteten Kinderanimation für strahlende Kindergesichter. Unter dem Motto „Heimat & Fremde“ lud die Aktion Strichstärke / Hephata Kinder dazu ein, auf Postkarten ihre Gedanken zur Heimat zu malen oder zu schreiben. Diese Karten wurden vor Ort ausgestellt. Wer Hunger hatte, kam ebenfalls auf seine Kosten. Internationale Häppchen und erfrischende Getränke sorgten für eine kulinarische Weltreise: Das Eis-Mobil „Pino“ war bei der Hitze natürlich besonders gefragt, Falafel vom Palästinensischen Verein boten würzige Abwechslung, exotische Mocktails des Kulturellen Ateliers stillten den Durst und der vegane Foodtruck „Vegan Spaceboy“ servierte kreative, nachhaltige Leckereien. Viele Besucher nutzten die schattigen Plätze rund um den Platz, um bei Speisen ins Gespräch zu kommen. Neben Unterhaltung war das Event auch ein politisches Statement: Zahlreiche Stände informierten über lokale Integrationsangebote, Sprachkurse, ehrenamtliches Engagement und Teilhabeprojekte. Besonders das „Erzählzelt“ wurde stark frequentiert. Dort berichteten Menschen mit Migrationsgeschichte aus ihrem Leben.