Aus gesundheitlichen Gründen
Landgericht stoppt Verfahren gegen Winterkorn vorläufig

01.07.2025, 14:21 Uhr

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Der Dieselskandal war im September 2015 bekannt geworden. Bisher wurden vier ehemalige Manager des Konzerns wegen Betrugs schuldig gesprochen. Das Strafverfahren gegen Ex-VW-Chef Martin Winterkorn wurde abgetrennt und ist nun vorläufig am Ende.

Das Landgericht Braunschweig hat das Strafverfahren zur VW-Dieselaffäre gegen Ex-Konzernchef Martin Winterkorn wegen seiner andauernden Erkrankung vorläufig eingestellt. Die 16. Strafkammer sieht darin ein vorübergehendes Verfahrenshindernis. Winterkorn gilt laut Gericht derzeit als verhandlungsunfähig.

Zuvor wurden vier ehemalige Manager des Konzerns wegen Betrugs schuldig gesprochen. Zwei der Angeklagten wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, zwei erhielten Bewährungsstrafen, wie ein Sprecher des Landgerichts Ende Mai sagte. Alle vier hatten die Anschuldigungen zurückgewiesen und teils bereits Revision zum Bundesgerichtshof angekündigt.

Der Dieselskandal war im September 2015 bekannt geworden: Volkswagen räumte damals ein, bei bestimmten Dieselmotoren der Marken Volkswagen, Seat, Audi und Skoda eine illegale Software verbaut zu haben, die den Ausstoß von Stickoxid auf dem Prüfstand senkte, nicht aber im Straßenverkehr. Weltweit waren nach Konzernangaben elf Millionen Autos betroffen.

Laut Gerichtssprecher betrifft das Urteil 2,3 Millionen Fahrzeuge von VW; der Gesamtschaden betrage 2,1 Milliarden Euro. Den drei Ex-Managern mit den höchsten Strafen seien ein Großteil dieser manipulierten Autos und des Gesamtschadens zuzurechnen. Der vierte sei erst 2011 zu VW gekommen und habe von der Manipulation der Motoren erst ab 2013 „Kenntnis gehabt“.

Das Strafverfahren gegen Ex-VW-Chef Martin Winterkorn wurde abgetrennt und ist mittlerweile aus gesundheitlichen Gründen ausgesetzt.

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