Linkin Park in Düsseldorf
„Hauptsache, wir haben Tickets bekommen“
Aktualisiert am 01.07.2025 – 19:21 UhrLesedauer: 2 Min.
Linkin Park bei einem Auftritt (Archivbild): Die Band ist auf Tour. (Quelle: IMAGO/Mohammad Javad Abjoushak / SOPA Images)
Die US-Rockband Linkin Park tritt in der Düsseldorfer Merkur-Spiel-Arena auf. Die Fans fiebern dem Konzert entgegen – und zahlen teils viel Geld.
Endlich ist er da: Der Tag, von dem viele Linkin Park-Fans niemals geglaubt hatten, dass er noch kommen würde. Vor acht Jahren nahm sich Chester Bennington, der Sänger der Band das Leben, nun ist die Gruppe in neuer Besetzung wieder auf den Bühnen der Welt unterwegs. Am Dienstagabend spielt die Rockband aus Kalifornien in der Merkur-Spiel-Arena.
Schon im Getümmel am Düsseldorfer Hauptbahnhof sind die Linkin Park-Fans unter den vielen Menschen zu erkennen: Sie tragen schwarze Shirts der Band oder einschlägiger Festivals, Armbänder, Tattoos, Piercings. Vor dem Stadion suchen sie schnell den Weg in den Innenbereich, um der stechenden Sonne zu entgehen.
Aus der Nähe von Marseille sind Matthieu Cipan und seine Freunde gekommen – er erlebt das Konzert an seinem Geburtstag. „So richtig glauben kann ich das noch nicht. Als Chester starb, haben wir gedacht, dass wir sie nie wieder sehen können“, sagt er auf Englisch. Die Karten in Düsseldorf seien die einzigen, die sie hätten ergattern können. „Es sind VIP-Tickets, die kosten 400 Euro. Aber das ist es wert, wofür gehe ich arbeiten?“, sagt Cipan.
Dass Chester Bennington nicht zu ersetzen sein wird, ist allen Fans klar. Der Sänger der Band hatte sich 2017 das Leben genommen, er war depressiv gewesen. Erst mit seinem Tod wurde deutlich woher die Texte, die so oft von Düsternis und Bitterkeit handelten, wirklich rührten.
Seit vergangenem Jahr ist die Band wieder auf Tour, Hits wie „Numb“, „Faint“ und „In the end“ singt nun Emily Armstrong – entgegen der Originalbesetzung eine Frau. „Ich wünschte, Chester wäre noch da“, sagt auch eine junge Frau, die sich als Juniper Ice vorstellt. „Aber sie haben sich seit 2017 viel Zeit gelassen, nicht direkt die Position neu besetzt, von daher ist es okay“, findet die 25-Jährige aus Recklinghausen.
„Ich finde, mit Emily als Sängerin kommt eine andere Energie rein“, ergänzt ihre Schwester. „Es gibt Leute, die sagen, sie könnten sich das nicht anhören, aber sie hat eine übelst krasse Stimme“, sagt ihre Freundin Ash David.
Für die Drei ist es es das erste Konzert der Band, ihr Kumpel Paul Weber aus Gießen hat Linkin Park bereits voriges Jahr in Hamburg gesehen. „Das war das schönste Konzert, das ich je erlebt habe. 2017 wollte ich sie auf dem Hurricane-Festival sehen, durfte aber nicht, weil ich zu jung war. Ein paar Wochen später ist Chester dann gestorben – da war ich sehr traurig“, sagt er.
„Ich finde, Emily hat die gleiche Energie wie er. Es ist sowieso kein Album wie das andere“, meint der 23-Jährige. Sie könne überhaupt nicht einschätzen, welche Songs die Band spielen werde, fügt Jay Denner hinzu. „Meine Mutter ist auch dabei – 57 Jahre, aber ein totaler Metal-Head. Sie hat eine Karte für den Bereich direkt vor der Bühne. Wir dagegen sitzen alle woanders“, sagt sie. „Hauptsache, wir haben Tickets bekommen“, sagen sie.