Düsseldorf/Duisburg (NRW) – Er drohte, verbreitete Angst. Und das nur, um Aufmerksamkeit zu bekommen!

Überraschende Wende im Fall um die rechtsextremen Drohschreiben gegen Schulen in Duisburg (Nordrhein-Westfalen): Laut Innenminister Herbert Reul (CDU) hat der Autor sich noch einmal gemeldet und betont, er habe nur Aufmerksamkeit für das Schulsystem haben wollen.

Verfasser schickte dritte E-Mail

Wie Reul im Innenausschuss des Landtags am Donnerstag berichtete, ging die dritte E-Mail am Montag ein, als 20 Schulen in Duisburg zur Sicherheit geschlossen waren.

Herbert Reul berichtete im Innenausschuss des Landtags von der dritten Mail des Verfassers

Herbert Reul berichtete im Innenausschuss des Landtags von der dritten Mail des Verfassers

Foto: Roberto Pfeil/dpa

Reul sagte: „Es war aber keine Drohmail. Vielmehr hat der Verfasser vorgegeben, die ersten beiden Mails habe er oder sie nur verfasst, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Und in dieser Mail ging es dann auch überhaupt nicht mehr um eine Bedrohung. Im Gegenteil, der Text war so was wie ein Manifest für bessere Schulbildung in unserem Land.“

Lesen Sie auchSchließungen waren „sauschwere Entscheidung“

Der Minister sagte, die Schulschließungen seien eine „sauschwere Entscheidung“ gewesen, betonte aber, es sei dennoch richtig gewesen: „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Und dass das am Ende nur heiße Luft war, ist gut so.“ Man habe „alle Hebel in Bewegung gesetzt“, um den oder die Absender der Drohschreiben zu ermitteln. Das sei aber nicht so einfach.

Laut Reul war die erste E-Mail mit rechtsradikalen Drohungen gegen Schüler einer Gesamtschule in Duisburg am Freitag eingegangen: „Konkret wurde dann eine Tat angekündigt für Montag, den 7. April.“

Am Samstag sei eine zweite Mail hinterhergekommen mit einem „Drohszenario für weitere 13 Schulen in Duisburg“, so Reul. Durch die dritte Mail am Montag habe man dann Gewissheit gehabt, „dass nichts passieren wird.“

Erneute Drohungen gegen Gymnasium

Am Donnerstag (10. April) ging erneut eine Drohung in einer Duisburger Schule ein: Ein Schreiben mit bedrohlichen und rechtsradikalen Inhalten sorgte für Aufregung am Max-Planck-Gymnasium.

Filmkritik: Louise – Eine Frau verändert allesFilm: Louise - Eine Frau verändert alles

Quelle: BILD08.04.2025

Die Schulleitung informierte die Polizei, der Präsenzunterricht wurde ausgesetzt. Um jegliches Risiko zu minimieren, führte die Duisburger Polizei verstärkte Maßnahmen an der Schule durch.

Der Verfasser des Schreibens ist bislang unbekannt. Auch ein möglicher Zusammenhang mit den anderen Schreiben wird untersucht. Die Polizei betont, dass jede Drohung dieser Art ernst genommen und strafrechtlich verfolgt wird.