Stand: 01.07.2025 20:22 Uhr
In Osnabrück findet heute eine große Bombenräumung statt. Aktuell nimmt der Sprengmeister die Arbeit an der 500-Kilo-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg auf. Rund 20.000 Menschen mussten zuvor ihre Wohnungen und Häuser verlassen.
Polizei und Ordnungsamt hatten anschließend geprüft, ob sich im Gebiet noch Menschen aufhalten. „Jeder Haushalt wird kontrolliert – das sind rund 13.000 Türklingeln, die heute gedrückt werden“, hatte die Stadt mitgeteilt. Nach der Kontrolle der Haushalte verließen die Einsatzkräfte das Gebiet. EIn Hubschrauber überflog das Gebiet abschließend.
Fazit bis jetzt: Dafür, dass so viele Menschen (20.000) wie noch nie betroffen sind, gab es wenige Schwierigkeiten. Osnabrück macht gut mit!
Stadt Osnabrück
Hauptbahnhof Osnabrück gesperrt
Seit 17 Uhr dürfen keine Züge den Hauptbahnhof Osnabrück mehr passieren und werden umgeleitet, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Betroffen sind sowohl Fern- als auch Regionalzüge. Die Bahn empfiehlt Reisenden, sich vor Fahrtantritt über Verbindungsalternativen zu informieren. Außerdem gibt es nach Angaben der Stadt auch Umleitungen und Haltausfälle bei den Bussen in Osnabrück, so werde der unter anderem der Hauptbahnhof seit dem Nachmittag nicht mehr angefahren.
Marienhospital darf nicht mehr betreten werden
Der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg wurde am Montag bei Bauarbeiten im Stadtteil Fledder gefunden worden.
Der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg wurde gestern bei Bauarbeiten im Lokviertel gefunden. Das Evakuierungsgebiet ist hier einzusehen. Es schließt sowohl den Hauptbahnhof als auch Schulen und zwei Krankenhäuser mit ein. Das Marienhospital und das Christliche Kinderhospital befinden sich laut Stadt in der betroffenen Zone, müssen aber nicht komplett geräumt werden. Seit 15 Uhr dürfen die Gebäude nicht mehr betreten oder verlassen werden, teilte etwa das Marienhospital mit. Die Anordnung gelte so lange, bis der Sprengmeister die Evakuierung wieder aufhebe. Geplante Therapien würden fortgeführt, ungeplante Operationen könnten ebenfalls stattfinden. Geplante Operationen hingegen würden verschoben. Seit dem Nachmittag können Betroffene im Gymnasium in der Wüste in der Kromschröderstraße 33 unterkommen. Am Nachmittag hielten sich laut Stadt rund 270 Personen im Evakuierungszentrum auf.
Immer wieder Blindgänger im Lokviertel
Bereits Mitte Juni musste in Osnabrück – ebenfalls sehr kurzfristig – eine Bombe entschärft werden. Dort waren mit etwa 11.000 deutlich weniger Anwohner betroffen als heute. Auch in den vergangenen Monaten waren im Lokviertel immer wieder Blindgänger entdeckt worden, die entschärft werden mussten. Auf dem Areal des früheren Güterbahnhofs finden derzeit Bauarbeiten für ein neues Stadtviertel statt. Nach Angaben der Stadt gehört Osnabrück, sowohl absolut als auch relativ zu den Einwohnerzahlen, zu den Städten mit den meisten Blindgänger-Entschärfungen in Deutschland.
Fast die ganze Innenstadt von Osnabrück war zum Kriegsende 1945 zerstört. Nach und nach wurde das alte Stadtbild wieder aufgebaut.
Größte Evakuierung in Niedersachsen: 50.000 Menschen in Hannover
Die größte Evakuierung in Niedersachsen fand im Mai 2017 in Hannover statt. Damals waren 50.000 Menschen in den Stadtteilen Vahrenwald, List und Nordstadt betroffen. Noch mehr Menschen mussten bundesweit wegen einer Bombenentschärfung bisher nur in Frankfurt am Main (Hessen) ihre Häuser verlassen – 65.000 im September 2017 – und 54.000 in Augsburg (Bayern) an Weihnachten 2016.
Am Dienstag war eine 500-Kilo-Weltkriegsbombe entdeckt worden. Etwa 11.000 Menschen mussten spontan ihre Wohnungen verlassen.
Vier Bombenräumungen rund um das Lokviertel gab es bereits. Die Stadt Osnabrück rechnet mit weiteren Blindgängern. Ein Überblick.