Newsblog zum Ukraine-Krieg

Bericht: USA stellen Waffenlieferung teilweise ein

Aktualisiert am 01.07.2025 – 23:37 UhrLesedauer: 14 Min.

ATACMS-Raketen aus den USA. (Archivbild)Vergrößern des Bildes

ATACMS-Raketen aus den USA. (Archivbild) (Quelle: U.S. Army / Avalon/imago-images-bilder)

Nach längerer Funkstillen telefonieren die Staatschefs von Russland und Frankreich. Deutschland findet wohl einen neuen Botschafter für die Ukraine. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Die USA stoppen einem Medienbericht zufolge einige Lieferungen von Luftabwehrraketen und anderen Präzisionsgeschossen an die Ukraine. Grund seien Bedenken, dass die US-Bestände zu niedrig seien, berichtet das Magazin „Politico“ unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Entscheidung sei bereits Anfang Juni getroffen worden, trete aber erst jetzt in Kraft. Es handele sich um Hilfen, die noch von der Vorgängerregierung unter Präsident Joe Biden zugesagt worden seien.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Kremlchef Wladimir Putin haben erstmals seit mehr als zweieinhalb Jahren miteinander telefoniert. Wie der Élysée-Palast nach dem gut zweistündigen Gespräch der beiden mitteilte, sei es um das iranische Atomprogramm und den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gegangen.

Macron habe mit Blick auf den Iran betont, eine diplomatische Lösung suchen zu wollen. Diese solle eine dauerhafte Regelung des Atom-Themas, der Frage der iranischen Raketen und der regionalen Rolle des Landes ermöglichen. Aus Frankreich hieß es, beide Politiker hätten entschieden, ihr Vorgehen abzustimmen und sich bald erneut dazu auszutauschen.

Mit Blick auf die Ukraine forderte Macron demnach eine rasche Waffenruhe und den Start von Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Das letzte Telefonat der beiden war im September 2022. Der Kreml bestätigte das Telefonat. Es sei neben dem Nahen Osten auch um die Lage in der Ukraine gegangen. Putin habe Macron erklärt, dass die Ursachen des Konflikts in Kiew beseitigt werden müssten. Zudem sei es nötig, die Realität vor Ort anzuerkennen.

Ex-Finanzstaatssekretär Heiko Thoms soll einem Bericht zufolge Deutschlands neuer Botschafter in der Ukraine werden. Wie das Magazin „Politico“ am Dienstag berichtete, soll das Bundeskabinett die Personalie am Mittwoch bestätigen. Thoms war bis zum Regierungswechsel Staatssekretär im Bundesfinanzministerium. Als Botschafter in Kiew würde er auf Martin Jäger folgen, der neuer Chef des Bundesnachrichtendienstes (BND) wird.

Der 57-jährige Thoms ist ein erfahrener Diplomat. Er war von 2020 bis 2023 deutscher Botschafter in Brasilien und davor Vize-Chef der deutschen Vertretung bei der Nato in Brüssel.

Deutschland ergreift weitere Maßnahmen gegen die russische „Schattenflotte“ in der Ostsee, mit der die Führung in Moskau Sanktionen umgeht und weiterhin Rohöl exportiert. Seit dem 1. Juli befragten deutsche Behörden passierende Tanker wegen ihres Versicherungsschutzes gegen Ölverschmutzungsschäden, teilten das Verkehrsministerium und das Auswärtige Amt mit. Der Versicherungsschutz sei häufig unbekannt, da die Schiffe renommierte Versicherer und europäische Häfen mieden. „Wir müssen in puncto Schattenflotte unsere Wachsamkeit in der Ostsee erhöhen“, erklärte Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU).

„Mit der Abfrage des Versicherungsstatus durch die Verkehrszentralen fügen wir unserem Lagebild ein weiteres Puzzlestück hinzu.“ Außenminister Johann Wadephul zufolge tragen die neuen Abfragen dazu bei, die Abstimmung mit den Partnern in der Region zu intensivieren. „Unser Ziel ist ganz klar: Wir erhöhen den Druck auf die russische Schattenflotte und schützen den Lebensraum Ostsee.“ Zur sogenannten Schattenflotte zählen Öltanker, die zum Teil alt sind, unsichere Schifffahrtspraktiken anwenden und eingesetzt werden, um die von der EU gegen Russland wegen des Ukraine-Krieges verhängten Sanktionen zu umgehen. Sie sind in der Ostsee und in der Nordsee unterwegs.