Dröhnende Motoren, drei Tage lang Motorsport pur, gemischt mit einem bunten Familienprogamm. Autogrammstunden, Hüpfburg, Bälle-Bad. Action auf und neben der Rennstecke.
Von Freitag bis Sonntag steht Nürnberg ganz im Zeichen des „Internationalen ADAC-Speedweekends“ mit der DTM, der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft. Die ist 2025 so breit aufgestellt, wie seit Jahren nicht mehr: 24 Fahrer aus zwölf Nationen, neun Autohersteller, acht Rennwochenenden mit je zwei Wertungsläufen. Auf dem Norisring werden die Läufe sieben (am Samstag) und acht (am Sonntag) ausgetragen.
Spannung ist groß
Die Spannung ist groß, die Vorfreude auch. Denn der Norisring nimmt eine ganz besondere Stellung im DTM-Kalender ein. Er ist „das absolute Highlight der Saison“, sagt Wolfgang Schlosser, Vorsitzender des MCN (Motorsportclub Nürnberg) und damit des örtlichen Veranstalters. Er rechne mit rund 100 000 Zuschauern, also „vollem Haus“.
MCN-Vorstand Wolfgang Schlosser (l.) und die Rennfahrer Thomas Rackl (Mitte) sowie Marco Wittmann standen bei der Pressekonferenz am Mittwoch Rede und Antwort. – Foto: Birgit Ropohl
Auch der Fürther DTM-Pilot Marco Wittmann gerät beim Thema Norisring ins Schwärmen. Nicht nur, weil er hier 2018 gewonnen hat und das sein, wie er sagt, „emotionalster Sieg war“, sondern wegen der „einzigartigen Atmosphäre“ am Dutzendteich, dem besonderen Flair und dem Stadtkurs. Zweimal hat Wittmann bereits die DTM-Gesamtwertung gewonnen, am Samstag bestreitet er Rennen Nummer 201 in der DTM. Es mache ihn stolz, schon so lange dabei zu sein. Er freue sich „gigantisch“ auf das Wochenende und rechne sich gute Chancen aus. Nach Platz zwei im Juni in Zandvoort spürten er und sein Team den Aufwärtstrend. Aktuell liegt Wittmann mit seinem über 500 PS-starken BMW mit 70 Punkten auf Rang sechs, der Abstand nach vorne ist gering.
Jetzt selbst dabei zu sein, wo ich als kleiner Junge auf der Steintribüne saß und Marco angefeuert habe, ist schon etwas ganz Besonders.
Thomas Rackl, Rennfahrer aus Berching
Neben der DTM sorgen vier weitere hochkarätige Rennserien für Spannung, darunter die ADAC GT4-Serie, das Sprungbrett für talentierte Nachwuchsfahrer. Hier startet der Berchinger Thomas Rackl. „Thomi“, wie seine Rennkollegen ihn nennen, strahlt: „Jetzt selbst dabei zu sein, wo ich als kleiner Junge auf der Steintribüne saß und Marco angefeuert habe, ist schon etwas ganz Besonders.“ Angst hat er nicht vor den besonderen Herausforderungen des Norisrings. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.“
Der Norisring hat es in sich: Nur 2,16 Kilometer lang, aber voller Tücken. Vier scharfe Kurven, dazwischen lange Geraden, ein welliger Straßenbelag. hautnah vorbei an Mauern und Leitplanken. Höchstgeschwindigkeiten von über 250 km/h.
Das Rezept, hier heil durchzukommen? „Keinen Fehler machen, auch nicht beim Training“, sagt Wittmann. Und vor allem: Vor der Kurve spät abbremsen, dann früh Gas geben, um genügend Schwung mit auf die Gerade zu nehmen. Ein paar Millimeter zu weit rechts, schon landet man an der „Wall of Shame“, wie die Mauer am Ende der berühmt-berüchtigten S-Kurve heißt.
Mittelteil ist geschlossen
Karten für das Wochenende sind laut Schlosser noch vorrätig. Der Mittelteil der Steintribüne sei zwar wegen Bauarbeiten geschlossen, „doch wir haben für Ersatz gesorgt.“ Jugendliche bis einschließlich 15 Jahren dürfen in Begleitung eines Erwachsenen kostenlos mit.
Ein Tipp für alle, die vielleicht nur reinschnuppern wollen: Für die Trainingsläufe am Freitag kostet das Online-Ticket (www.norisring.de) mit Zugang zum Gelände und zu mehreren Tribünen für Erwachsene lediglich 22 Euro. Obendrein ist das VGN-Ticket für An- und Abreise aus dem gesamten Verkehrsverbund inbegriffen.