Newsblog zum Krieg in Nahost

Israel droht Huthi-Rebellen mit Vergeltung

Aktualisiert am 02.07.2025 – 03:08 UhrLesedauer: 31 Min.

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Israels Verteidigungsminister Israel Katz droht den Huthi-Rebellen im Jemen. (Quelle: Ronen Zvulun/Reuters)

Israel droht Huthi-Rebellen mit Vergeltung. Trump: Israel stimmt Bedingungen für 60-tägige Waffenruhe zu. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Das iranische Militär hat nach Angaben von US-Insidern im vergangenen Monat Seeminen auf Schiffe im Persischen Golf verladen. Dieser Schritt habe in Washington die Besorgnis verstärkt, dass Teheran nach den israelischen Angriffen auf Ziele im Iran eine Blockade der Straße von Hormus vorbereite. Die bisher nicht gemeldeten Vorbereitungen seien von US-Geheimdiensten entdeckt worden. Sie seien einige Zeit nach dem israelischen Raketenangriff auf den Iran in der Nacht zum 13. Juni erfolgt, sagten die zwei Insider, die anonym bleiben wollten. Letztlich seien die Minen nicht in der Meerenge eingesetzt worden.

Das Verladen, über das bislang nicht berichtet wurde, deutet darauf hin, dass Teheran es mit der Schließung einer der verkehrsreichsten Schifffahrtsrouten der Welt ernst gemeint haben könnte. Ein solcher Schritt hätte den ohnehin eskalierenden Konflikt weiter verschärft und den Welthandel erheblich beeinträchtigt. Etwa ein Fünftel der weltweiten Öl- und Gaslieferungen passiert die Straße von Hormus. Eine Blockade hätte wahrscheinlich zu einem Anstieg der weltweiten Energiepreise geführt.

Reuters konnte nicht feststellen, wann genau Teheran die Minen während des israelisch-iranischen Luftkriegs verladen haben soll. Es ist auch unklar, ob die Minen inzwischen wieder entladen wurden. Den Insidern zufolge schließt die US-Regierung nicht aus, dass es sich bei dem Verladen der Minen um ein Täuschungsmanöver gehandelt haben könnte. Womöglich trafen die Iraner demnach die Vorbereitungen, um Washington zu überzeugen, dass sie es mit einer Schließung der Meerenge ernst meinten, ohne dies tatsächlich zu beabsichtigen. Das iranische Militär könnte aber auch einfach die notwendigen Vorbereitungen getroffen haben für den Fall, dass die iranische Führung den Befehl dazu geben würde.

Die israelische Luftabwehr hat nach Armeeangaben eine aus dem Jemen auf Israel abgefeuerte Rakete abgefangen. Zuvor habe es in mehreren Gebieten in Israel Raketenalarm gegeben, teilt die Armee mit. Auch im Großraum Tel Aviv und in Jerusalem wurde Alarm ausgelöst. Die mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz im Jemen erklärte auf Telegram, Ziel des Raketenangriffs sei der Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv gewesen. Zudem seien Drohnen Richtung „drei sensibler“ Ziele in Israel geschickt worden.

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz drohte daraufhin, die Miliz werde das gleiche Schicksal ereilen wie den Iran. „Nachdem wir den Schlangenkopf in Teheran geschlagen haben, werden wir auch die Huthi im Jemen schlagen“, sagte Katz nach Angaben seines Büros. „Wer die Hand gegen Israel erhebt – dem wird die Hand abgeschlagen.“

Der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, schrieb auf der Plattform X, man habe gedacht, es sei Schluss mit Raketen auf Israel, doch die Huthi hätten eine Rakete auf das Land abgefeuert. „Vielleicht müssen diese B-2-Bomber den Jemen besuchen!“, drohte er. Tarnkappenbomber des Typs B-2 waren bei den Angriffen der USA auf die iranischen Atomanlagen eingesetzt worden, um massive bunkerbrechende Bomben abzuwerfen. Das US-Militär verfügt als einziges über diese Flugzeuge.

Kurz zuvor hatten auch extremistische Palästinenser aus dem Gazastreifen erneut zwei Raketen auf israelisches Gebiet gefeuert. Die Geschosse seien ebenfalls von der Raketenabwehr abgefangen worden, hieß es in einer Mitteilung der Armee.

Israel hat nach Angaben von US-Präsident Donald Trump den notwendigen Bedingungen für den Abschluss einer auf 60 Tage begrenzten Waffenruhe im Gazakrieg zugestimmt. Während dieser Zeit würden die USA mit allen Parteien zusammenarbeiten, um den Krieg zu beenden, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Vertreter aus Katar und Ägypten, die sich sehr für den Frieden eingesetzt hätten, würden diesen letzten Vorschlag an die islamistische Hamas überbringen. Hier lesen Sie mehr.