Bielefeld. Was ist nur in Milse los? Bisher unbekannte Diebe hatten es in der Nacht auf Samstag, 28. Juni, am Mangrovenweg ausgerechnet auf mehrere schwere Eisendeckel abgesehen.

Wie die Polizei berichtet, hatte ein Spaziergänger gegen 11.15 Uhr das Fehlen von drei Gully-Abdeckungen auf einem Straßenbauabschnitt der L712n, dem Lückenschluss zwischen Ostwestfalenstraße und Herforder Straße, bemerkt. Als der Bielefelder gegen 6 Uhr das erste Mal die Baustelle passiert hatte, fehlten die Schachtdeckel noch nicht.

Polizeibeamte suchten die Strecke daraufhin ab und stellten fest, dass noch vier weitere Kanalschachtdeckel fehlten. Sie veranlassten umgehend die Sicherung der offenen Schächte, um gefährliche Abstürze in die nun offenen Kontroll- und Wartungsschächte zu vermeiden.

Bielefelder Polizei geht von einem vorsätzlichen Diebstahl aus

„Der Gesamteindruck ließ darauf schließen, dass die Deckel gestohlen wurden“, heißt es von der Polizei. Es sei davon auszugehen, dass die Täter ein Fahrzeug zum Abtransport der 50 Kilo schweren Teile benötigten.

Streng genommen handelt es sich bei dem Diebesgut übrigens nicht um Gullydeckel (rechteckige Einlaufgitter oder Straßenablaufgitter), sondern um runde Schachtdeckel (auch Kanaldeckel genannt). Sie decken die Zugänge zu unterirdischen Versorgungsleitungen oder Abwasserkanälen ab.

Gully heißt quasi Schlund oder Kehle

Der in Deutschland gebräuchliche Begriff Gully stammt laut wissen.de übrigens von dem Wort „goulet“ ab, was im Altfranzösischen die Verkleinerungsform der Kehle war. Der ebenfalls als Vorbild für den „Gully“ bezeichnete englische Begriff „gullet“ bedeutet Schlund. Der klassische Kanaldeckel hat keinen spannenden Spezialnamen.

Hinweise zu dem Diebstahl erbittet das Kriminalkommissariat 33 der Polizei unter Tel. 0521 5450.