Globalfoundries Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Globalfoundries Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

IGBCE und Halbleiter-Auftragsfertiger einigen sich

Dresden/Radebeul, 11. April 2025. Rund 2800 Chipwerker bei Globalfoundries (GF) Dresden erhalten bald 5,5 Prozent mehr Lohn. Außerdem rutschen rund 500 Beschäftigte, deren Vergütung bisher anderweitig geregelt war, in den Tarifvertrag. Das hat die Industriegewerkschaft für Bergbau, Chemie und Energie (IGBCE) mitgeteilt. Die IGBCE, die sich zunehmend als Halbleiter-Gewerkschaft profiliert, hatte zuvor mit Arbeitgeber-Vertretern in Radebeul einen entsprechenden Rahmenvertrag ausgehandelt.

Dresdner GF-Chef spricht von harten Verhandlungen

„Wir sind als Halbleitergewerkschaft stolz darauf, dass es uns bei den Chipherstellern gelungen ist, gute Tarifstandards zu setzen“, betonte Stephanie Albrecht-Suliak, die Leiterin des IGBCE-Landesbezirks Nordost. „Wir haben hart um eine einvernehmliche Lösung gerungen und beide Partner stehen zu dem Ergebnis“, kommentierte der Dresdner GF-Chef Manfred Horstmann. „Der Abschluss zeigt, dass auch Unternehmen, die im intensiven weltweiten Wettbewerb stehen, Sozialpartnerschaften zum Vorteil Aller gestalten können.“

500 weitere wechseln in Tarifvertrag – und für Azubis gibt’s Fahrscheine und Tablets obendrauf

So haben sich beide Seiten beispielsweise darauf geeinigt, dass künftig auch Auszubildende, Feuerwehrleute und Jung-Ingenieure nach Tarifvertrag bezahlt werden. Die Azubis erhalten übrigens zusätzlich zu den Entgelt-Erhöhungen ein kostenloses Deutschlandticket und einen Tablettrechner zum Berufsstart. Und was die IGBCE besonders betont: Wer bei ihr Mitglied ist, bekommt exklusiv einen zusätzlichen freien Tag.

Amerikanische Eigner ließen Gewerkschaften in Sachsen lange abblitzen

Globalfoundries und der vorherige Chipfabrik-Besitzer AMD hatten sich nach der Ansiedlung in Dresden über Jahrzehnte gegen Tarifverträge mit den Gewerkschaften gesperrt. Nachdem der US-Konzern AMD seine Fabriken als „Globalfoundries“ verkauft hatte und das daraus entstandene Unternehmen letztlich auch internationaler und europäischer geprägt war, lockerte sich dieser Widerstand. Im April 2023 hatten GF und Gewerkschaften dann einen ersten Haustarifvertrag für die Beschäftigten unterschrieben.

Autor: hw

Quellen: IGBCE, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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