Heißester Tag des Jahres

So kämpft Hessen mit Trinkbrunnen gegen die Sommerhitze

02.07.2025 – 07:24 UhrLesedauer: 2 Min.

Eine Wasserflasche wird an einem Trinkbrunnen aufgefüllt (Archivbild): Bei den aktuellen Temperaturen ist die Aufnahme von Flüssigkeit enorm wichtig.Vergrößern des Bildes

Eine Wasserflasche wird an einem Trinkbrunnen aufgefüllt (Archivbild): Bei den aktuellen Temperaturen ist die Aufnahme von Flüssigkeit enorm wichtig. (Quelle: Arne Dedert)

Mit 24 Wasserspendern will Frankfurt die Sommerhitze in Hessen erträglicher machen. Auch kleinere Städte ziehen nach.

Die Sommerhitze macht Hessen zu schaffen, es wird der heißeste Tag des Jahres erwartet – und öffentliche Trinkwasserbrunnen werden immer wichtiger. Während Großstädte wie Frankfurt bereits auf ein Netz von 24 Wasserspendern setzen, hinken andere Kommunen noch hinterher.

Die Mainmetropole konzentriert ihre Trinkbrunnen hauptsächlich auf innerstädtische Bereiche: Zentrum, Hauptbahnhof, Sachsenhausen und Bornheim sind gut versorgt. Menschen in den Randbezirken müssen dagegen weite Wege in Kauf nehmen, um kostenloses Trinkwasser zu finden.

Kassel will diese Lücke schließen und plant einen regelrechten Ausbau-Boom: 32 zusätzliche Wasserspender sollen bis 2027 entstehen, bereits zehn davon noch in diesem Jahr. Der Erfolg der bestehenden drei Brunnen gibt der Stadt recht – der Standort am Friedrichsplatz verzeichnete binnen zwei Juni-Wochen stolze 1.700 Nutzungen.

Kleinere Städte experimentieren mit kreativen Lösungen: Gießen bewirbt seinen „Coolen Stadtplan“, der neben vier funktionsfähigen Trinkbrunnen auch private Refill-Stationen auflistet. Geschäfte mit blauen Aufklebern füllen kostenlos mitgebrachte Flaschen auf – ein Konzept, das auch Frankfurt übernommen hat.

Fulda setzt unterdessen auf Tempo: Gleich fünf neue Wasserspender gingen seit Jahresbeginn in Betrieb, ein weiterer folgt kommende Woche bei der Heilig-Geist-Kirche. „Die neuen Brunnen werden von Einheimischen wie von Touristen rege genutzt“, bestätigt die Stadtverwaltung. Die Investition ist Teil eines umfassenden Hitzeaktionsplans.

Gesundheitsexperten begrüßen den Trend. Wiebke Reimann vom Frankfurter Gesundheitsamt betont die soziale Komponente: „Wir erreichen damit Leute, die zu Hause nicht einfach Trinkwasser aus dem Hahn zapfen können.“ Besonders obdachlose Menschen profitierten von dem niedrigschwelligen Angebot.

Doch auch Normalverdiener spürten den Nutzen: „Wenn man unterwegs ist, hat man vielleicht nicht die zwei bis fünf Euro übrig, um sich permanent teures Wasser nachzukaufen“, argumentiert Reimann. Ihr Appell bei Hitzeperioden: frühzeitig und regelmäßig trinken, noch bevor das Durstgefühl einsetzt.