Vier Wochen vor dem Start der neunmonatigen Vollsperrung der hoch frequentierten Bahnstrecke Berlin-Hamburg hat das Unternehmen ecoVista, das mit der Durchführung des Schienenersatzverkehrs beauftragt worden ist, Einzelheiten seines Umleitungskonzepts bekannt gegeben.
Die zu sanierende Bahnstrecke beträgt 278 Kilometer und führt durch insgesamt fünf Bundesländer (Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin).
Für Ersatzverkehr 208 neue Busse bestellt
„Täglich erbringen wir 86.000 Buskilometer auf insgesamt 28 Linien. Um die Fahrgäste in dieser Zeit an ihr Ziel zu bringen, werden wir insgesamt 23,5 Millionen Buskilometer fahren“, teilte ecoVista mit. Die Sanierung der Bahnstrecke zwischen den beiden größten deutschen Städten soll vom 1. August 2025 bis zum 30. April 2026 stattfinden.
„Für den Ersatzverkehr haben wir insgesamt 208 neue Busse bei den Herstellern SOR (Gelenkbusse) und IVECO (Solobusse) bestellt. Diese Menge berücksichtigt einen Überhang für beispielsweise Wartungszeiten. Die Fahrzeuge befinden sich derzeit in unterschiedlichen Stadien der Auslieferung und des Testbetriebs“, teilte die Unternehmensgruppe, die aus mittelständischen Busunternehmen besteht, mit.
Die Busse seien speziell für die Anforderungen des Ersatzverkehrs konfiguriert – unter anderem mit WLAN sowie teilweise mit USB-Anschlüssen und Toiletten auf ausgewählten Linien.
Ersatzlinien sollen vom ersten Tag an pünktlich sein
ecoVista räumte im Vorfeld des zu organisierenden Ersatzverkehres ein, dass bei einer „Beschaffung dieser Größenordnung Verzögerungen im Produktions- und Auslieferungsprozess möglich“ seien. Aus diesem Grund habe man ein umfassendes Konzept entwickelt, um sicherzustellen, dass alle Linien ab dem ersten Betriebstag vollständig und pünktlich bedient würden – auch, wenn einzelne der neu bestellten Fahrzeuge noch nicht zur Verfügung stünden.
In der ersten Phase des Ersatzverkehrs würden daher übergangsweise auch Fahrzeuge von „qualifizierten Subunternehmern eingesetzt“ werden. Diese erfüllten laut Unternehmen alle vertraglich vereinbarten Standards und seien – wie alle im Ersatzverkehr eingesetzten Busse – „in der markanten purpurfarbenen Gestaltung unterwegs, sodass sie für Fahrgäste gut erkennbar sind“.