Wegen eines Brandes in einem Schöneberger Wohnhaus ist die Berliner Feuerwehr am Mittwochnachmittag mit einem Großaufgebot im Einsatz. Wie ein Sprecher der Feuerwehr sagte, seien 130 Kollegen mit einem „umfangreichen Dachstuhlbrand“ an der Hauptstraße Ecke Kärntner Straße beschäftigt.
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Mehrere Personen hätten sich bereits vor Eintreffen der Einsatzkräfte in Sicherheit gebracht, teils über ein am Haus stehendes Baugerüst. Das Dachgeschoss stand auf einer Fläche von 400 Quadratmetern in Flammen, auch habe es mindestens einen Durchbrand zu einer darunterliegenden Wohnung gegeben, sagte ein Feuerwehrsprecher.
Die Einsatzkräfte bekämpften das Feuer zunächst von außen, bevor weitere Kollegen unter Atemschutz den Brand von innen bekämpften. Zwei Wandbereiche angrenzender Gebäude würden außerdem geschützt.
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Nick Wilcke / Julius Geiler / Melanie Probandt
Wie ein Tagesspiegel-Reporter berichtet, ist auf dem Dach unter anderem die Gerüstplane in Brand geraten. Auch Gasflaschen sollen sich auf dem Dach befinden, weshalb der Sperrbereich erweitert werden sollte, sagte der Feuerwehrsprecher. Eine besondere Herausforderung stellt dem Sprecher zufolge die vorherrschende Hitze an diesem Mittwoch dar. Wegen dieser müssten sich seine Kollegen häufiger abwechseln als sonst.
Mehrere Einsatzkräfte löschen den Brand auf dem Dach eines Wohnhauses.
© Nick Wilcke / Tagesspiegel
Maximal 30 Minuten könnten die Feuerwehrleute in voller Schutzmontur im Einsatz sein, bevor sie eine Trink- und Erholungspause benötigten.
Zwei Mitarbeiterinnen eines Pflegedienstes mit Büro direkt neben dem betroffenen Gebäude brachten der Feuerwehr einen Kasten Wasser, wie unser Reporter vor Ort berichtet.
Trinkwasser dringend benötigt: Feuerwehrkräfte werden von zwei Frauen mit einem Kasten Wasser versorgt.
© Julius Geiler
Mehrere Teile des Dachs des fünfgeschossigen Altbaus stürzten durch das Feuer auf den Bürgersteig. Die Feuerwehr ist unter anderem mit drei Drehleitern sowie 16 Löschfahrzeugen im Einsatz. Darunter sei auch ein Spezialfahrzeug zur Messung der Luftqualität. Außerdem sind Spezialkräfte mit einer Drohne im Einsatz sowie Kräfte des Technischen Hilfswerks und Freiwillige Feuerwehren.
Der Großeinsatz wirkt sich auf den S-Bahnverkehr aus: Zwischen den Bahnhöfen Schöneberg und Bundesplatz wurde bei fast 40 Grad mitten im Berufsverkehr die Verbindung unterbrochen. Das teilte die Verkehrsinformationszentrale Berlin auf der Plattform X mit.
Die Feuerwehr hat mehrere Spezialgeräte im Einsatz.
© Nick Wilcke / Tagesspiegel
Die Hauptstrasse ist in Richtung Kleistpark ab Innsbrucker Platz komplett gesperrt, in Gegenrichtung nur einseitig befahrbar. An der Absperrung warten Mütter auf ihre Kinder, da im abgesperrten Bereich eine Kita liegt. Diese wurde laut Polizei komplett evakuiert.
Ein Tagesspiegel-Reporter konnte mit einer Bewohnerin des Hauses sprechen: Viktoria T. wohnt mit ihrem fünfjährigen Sohn Matteo seit vier Jahren im Dachgeschoss des betroffenen Hauses. Sie war gegen 16 Uhr mit ihrem Sohn auf den Weg von der Kita nach Hause, als diverse Nachrichten in der WhatsApp-Gruppe des Hauses hereinkamen: Es brennt.
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Erst seit ein paar Tagen stehe ein Gerüst vorm Haus. Seit gestern werde wohl am Dach gearbeitet, sagt sie. Weshalb, weiß die 33-Jährige nicht. „Die ganzen Erinnerungen an meinen Sohn sind da oben, eine Schnullerkette und seine Kuscheltiere. Sonst eigentlich nichts Wichtiges, scheiß auf den Thermomix“, sagt Viktoria T. Die heutige Nacht verbringt sie erst einmal bei ihrer Familie in Kleinmachnow. „Das wichtigste ist, dass wir nicht da waren“, so die Mutter.