Newsblog zum Ukraine-Krieg
Selenskyj bürgert Kirchenoberhaupt aus
Aktualisiert am 02.07.2025 – 21:32 UhrLesedauer: 18 Min.
Onufrij (M), Metropolit von Kiew und der ganzen Ukraine und Oberhaupt der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (Archivbild): Er wurde ausgebürgert. (Quelle: -/Ukrinform/dpa/dpa-bilder)
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Der ukrainische Präsident hat einem Kirchenführer die Staatsangehörigkeit entzogen. Kiew bestellt US-Diplomaten ein. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Russland stand bereits im Verdacht ein Flugzeug der Azerbaijan Airlines im Dezember abgeschossen zu haben. Nun gibt es neue Hinweise. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das Oberhaupt der ukrainisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Onufrij, ausgebürgert. Grundlage seien Geheimdiensterkenntnisse, wonach Orest Beresowskyj (Onufrij) 2002 die russische Staatsbürgerschaft angenommen habe, teilte der Geheimdienst SBU mit. Der Vorsteher der ehemals zum Moskauer Patriarchat gehörenden Kirche habe dies verheimlicht.
Belege dafür wurden nicht vorgelegt. Mit dem Entzug der Staatsangehörigkeit kann dem 80 Jahre alten Westukrainer nun die Abschiebung drohen.
Die Kirche wies den Vorwurf zurück. „Seine Seligkeit Metropolit Onufrij hat klargestellt, dass er nur den Pass eines Bürgers der Ukraine hat und außer dem ukrainischen keinen anderen Pass besitzt, auch nicht einen der Russischen Föderation“, teilte der Leiter des Pressedienstes der Kirche Klyment der Deutschen Presse-Agentur in Kiew mit. Onufrij habe sich nie um die Staatsbürgerschaft eines anderen Staates bemüht.
Kein Gemüse im Garten, dafür eine unversehrte Drohne. Der Krieg sorgt immer wieder für Überraschungen, die manchmal auch gut ausgehen. Den ganzen Artikel lesen Sie hier.
Die Region um die ukrainische Stadt Cherson ist besonders umkämpft. Russland setzt dabei vermehrt Drohnen ein. Beobachter werden dem Land deshalb schwere Kriegsverbrechen vor. Den ganzen Artikel lesen Sie hier.
Die Europäische Union hat die Medienplattform „Red.“ wegen Verbreitung von Desinformation für Russland sanktioniert. Das teilt ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin mit. Gegen die Betreiber der in der Türkei registrierten Plattform werden demnach Reiseeinschränkungen verhängt und deren Vermögenswerte eingefroren.
Es sei erwiesen, dass „Red.“ im Auftrag Russlands gezielt Desinformation verbreite, um damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland zu schwächen.
Der Sitz der EU-Kommission in Brüssel. (Quelle: Thomas Banneyer/dpa/dpa-bilder)
Polen investiert massiv in seine Rüstungsindustrie und will drei neue Munitionsfabriken errichten. Vier Unternehmen der staatlichen polnischen Rüstungsgruppe (PGZ) erhalten dafür 2,4 Milliarden Zloty (rund 565 Millionen Euro), wie das Ministerium für Staatsvermögen mitteilt. Das Land will damit seine Verteidigungsbereitschaft zur Abschreckung eines möglichen Angriffs aus Russland erhöhen und bei der Sicherheit unabhängiger von den USA werden.
In den Fabriken sollen unter anderem 155-mm-Artilleriegeschosse hergestellt werden, deren Nachfrage seit der russischen Invasion in der Ukraine stark gestiegen ist. Zudem sind die europäischen Bestände durch die Lieferungen an Kiew zurückgegangen.
Nach einem teilweisen Lieferstopp von US-Waffen hat das ukrainische Außenministerium den stellvertretenden US-Botschaftsleiter, John Ginkel, einbestellt. Bei dem Gespräch habe die Vizeaußenministerin Marjana Beza die „kritische Bedeutung der fortgesetzten Lieferung von bereits früher gewährten Verteidigungspaketen“ unterstrichen, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums. Besonders sei die Stärkung der Flugabwehr der Ukraine betont worden. Beza habe auf Anweisung von Außenminister Andrij Sybiha gehandelt.
Zuvor war bekannt geworden, dass das Pentagon die Lieferung bereits unter Ex-Präsident Joe Biden zugesagter Waffen wie Flugabwehrraketen gestoppt hat. Hintergrund sei die Sorge vor zu geringen US-Waffenbeständen.
Verzögerungen bei Waffenlieferungen würden Russland nur dazu bringen, den Krieg fortzusetzen und keinen Frieden zu suchen, hieß es. Die ukrainische Seite versicherte dabei, dass sie die Friedensbemühungen der USA unterstütze. Dafür seien aber die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit der Ukraine und erhöhter „koordinierter transatlantischer Druck auf den Aggressor“ notwendig.