Die Ukraine und die USA verhandeln ukrainischen Angaben zufolge weiter über US-Hilfe für das von Russland angegriffene Land. Derzeit würden Kiew und Washington auf Arbeitsebene alle Details der Verteidigungsunterstützung klären, einschließlich der Flugabwehr, so der ukrainische Präsident Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. „Auf die ein oder andere Weise müssen wir den Schutz unserer Leute sicherstellen.“ Mit Dänemark und anderen Partnern würden Vereinbarungen über die Waffenproduktion vorbereitet. US-Medien hatten in der Nacht zu Mittwoch von einem US-Lieferstopp bestimmter Raketen und Munition an die Ukraine berichtet – obwohl diese schon zugesagt waren.
+++ 22:15 Steinmeier zur Wehrpflicht-Debatte: „Verteidigung unserer Freiheit ist notwendiger denn je“ +++
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Debatte über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht begrüßt. „Die Verteidigung unserer Interessen, unserer Demokratie, unserer Freiheit ist notwendiger denn je. Deshalb brauchen wir die Debatte über die Wehrpflicht“, sagt das Staatsoberhaupt im Interview mit der Märkischen Allgemeinen Zeitung, „Jeder, der einen Blick auf Europa wirft, muss zu dem Entschluss kommen, dass wir uns besser schützen müssen“, fügt er hinzu. Steinmeier räumt ein, dass sein eigener Vorschlag einer Sozialen Pflichtzeit in Teilen der Bevölkerung vor allem im Osten Deutschlands auf Widerstand stoße. „Vor drei Jahren habe ich den Vorschlag gemacht, dass jeder und jede einmal im Leben eine gewisse Zeit verpflichtend einen Dienst für die Gesellschaft jenseits der eigenen Blase leistet, um den gesellschaftliche Zusammenhalt zu stärken. Erstaunlicherweise stoße ich damit in Ostdeutschland auf mehr Vorbehalte als im Westen“, sagt der Präsident. Und weiter: „Dem gehe ich nach.“
+++ 21:56 EU fordert von China Ende der Russland-Hilfe und fairen Handel +++
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas fordert von China ein Ende der Unterstützung des russischen Krieges in der Ukraine durch chinesische Firmen. Dies stelle eine ernste Bedrohung für die europäische Sicherheit dar, sagt sie dem chinesischen Außenminister Wang Yi, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Zudem müsse die Volksrepublik ihre Handelsbeziehungen mit der Europäischen Union neu ausrichten und verzerrende Praktiken beenden, wie etwa Beschränkungen für die Ausfuhr von Seltenen Erden.
+++ 21:34 Papst Leo XIV. sichert der Ukraine seine Unterstützung zu +++
Bei einem Treffen im Vatikan mit Mitgliedern der Bischofssynode der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche hat Papst Leo XIV. seine Nähe zum ukrainischen Volk versichert. Der Pontifex hebt laut einer Meldung der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche „die Stärke seines Glaubens und seiner Hoffnung inmitten des Krieges“ hervor. In seiner Ansprache an die Bischöfe weist das Oberhaupt der Katholischen Kirche darauf hin, dass das Jubiläumsjahr 2025 die Hoffnung des gesamten Volkes Gottes erneuern soll, und fürht aus, die Hoffnung enttäusche nicht, „weil sie auf der Liebe Gottes in Jesus Christus, unserem Herrn, beruht.“ Der Papst merkte an, es sei „nicht leicht, Worte des Trostes für die Familien zu finden, die in diesem sinnlosen Krieg geliebte Menschen verloren haben.“
+++ 20:41 Reisner: „USA kommen an die Grenze des Machbaren“ +++
Krieg im Iran, der schwelende Konflikt zwischen China und Taiwan: Oberst Markus Reisner vom österreichischen Bundesheer sieht die USA bei den Waffenlieferungen an die Ukraine in einer Zwangslage. Kiew könne indes zwar immer wieder beeindruckende Schläge vorweisen, Effekte seien jedoch kaum messbar.
+++ 20:13 Selenskyj: Details bei Stopp von US-Waffenlieferungen noch zu klären +++
In dem von den USA angekündigten Stopp einiger wichtiger Waffenlieferungen an die Ukraine gibt es nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj noch einige Details zu klären. „Die Ukraine und die USA besprechen alle Details bezüglich der Lieferung von Verteidigungsunterstützung, einschließlich von Luftabwehrkomponenten“, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Fernsehansprache. Kurz nach Selenskyjs Äußerungen erklärte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha im Onlinedienst X, Kiew brauche „mehr Abfangsysteme“. Die Ukraine sei bereit, sie zu kaufen oder zu mieten. Die Ankündigung aus Washington löste in Kiew große Besorgnis aus. Russland reagierte mit Genugtuung.
+++ 19:22 Thiele: Ukraine wird zwei Probleme bekommen +++
Die USA stoppen nach eigenen Angaben einige Waffenlieferungen an die Ukraine. Was bedeutet die Ankündigung für das von Russland angegriffene Land? ntv spricht mit dem Militärexperten und Oberst a.D. Ralph Thiele.
+++ 18:58 Pentagon will Trump weiterhin Optionen für Ukraine-Militärhilfe bieten +++
Das US-Verteidigungsministerium will Präsident Donald Trump weiterhin „verlässliche“ Optionen für weitere militärische Unterstützung der Ukraine bieten, berichtet die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf einen Pentagon-Sprecher. „Das Verteidigungsministerium bietet dem Präsidenten weiterhin umfassende Optionen für die Fortsetzung der Militärhilfe für die Ukraine, im Einklang mit seinem Ziel, diesen tragischen Krieg zu beenden“, wird der Sprecher zitiert. In der Zwischenzeit werde „der Ansatz zur Erreichung dieses Ziels rigoros geprüft und angepasst, während gleichzeitig die Einsatzbereitschaft der US-Streitkräfte im Hinblick auf die Verteidigungsprioritäten der Regierung gewahrt bleibt“, heißt es weiter.
+++ 18:15 Wadephul empfängt chinesischen Außenminister Wang in Berlin – Gespräche auch über Ukraine? +++
Bundesaußenminister Johann Wadephul empfängt am Donnerstag seinen chinesischen Kollegen Wang Yi in Berlin. Es ist die erste Reise Wangs nach Deutschland seit dem Regierungswechsel in Berlin im Mai. Wadephul hatte nach seinem Amtsantritt mit Wang telefoniert. Themen dürften neben der bilateralen Zusammenarbeit auch der russische Krieg gegen die Ukraine und das iranische Atomprogramm sein. Nach einem Gespräch im Auswärtigen Amt wollen beide Minister gegen 17.30 Uhr vor die Presse treten.
Wang Yi (rechts) der höchste chinesische Diplomat.
(Foto: picture alliance / Wiktor Dabkowski)
Wang Yi wird auch Kanzler Friedrich Merz treffen. Mehrere Menschenrechtsgruppen haben zu Protesten in Berlin aufgerufen, darunter die Tibet Initiative Deutschland, der Weltkongress der Uiguren und die Initiative Freiheit für Hongkong.
+++ 17:36 Kiews Bürgermeister Klitschko bedauert US-Waffenlieferstopp – und hofft auf mehr Hilfe aus Berlin +++
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat den von den USA angekündigten Stopp einiger wichtiger Waffenlieferungen an die Ukraine bedauert und die Hoffnung auf mehr Unterstützung aus Deutschland geäußert. „Das sind ganz schlechte Nachrichten, weil wir Waffen brauchen“, sagt er dem Sender Welt TV. „Jeder Krieg, hat drei wichtige Faktoren: Das ist die finanzielle Unterstützung, die Waffen, die man braucht, und die menschlichen Reserven. Und in jedem Bereich haben wir richtig Not“, fährt Klitschko fort. Die Nachricht aus den USA sei „für uns ganz schlecht“, weil von den Vereinigten Staaten „viel abhängt – sehr, sehr viel“, sagt der Bürgermeister von Kiew. Er äußerte die Hoffnung, dass Deutschland seine Hilfe weiter ausbaut. „Wir brauchen weitere, mehr Unterstützung“, so Klitschko.
+++ 17:05 Selenskyj bürgert Oberhaupt der größten Kirche aus +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das Oberhaupt der ukrainisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Onufrij, ausgebürgert. Grundlage seien Geheimdiensterkenntnisse, wonach Orest Beresowskyj (Onufrij) 2002 die russische Staatsbürgerschaft angenommen habe, teilte der Geheimdienst SBU mit. Der Vorsteher der ehemals zum Moskauer Patriarchat gehörenden Kirche habe dies verheimlicht. Belege dafür wurden nicht vorgelegt. Mit dem Entzug der Staatsangehörigkeit kann dem 80 Jahre alten Westukrainer nun die Abschiebung drohen. Die Kirche wies den Vorwurf zurück. „Seine Seligkeit Metropolit Onufrij hat klargestellt, dass er nur den Pass eines Bürgers der Ukraine hat und außer dem ukrainischen keinen anderen Pass besitzt, auch nicht einen der Russischen Föderation“, teilt der Leiter des Pressedienstes der Kirche Klyment in Kiew mit. Onufrij habe sich nie um die Staatsbürgerschaft eines anderen Staates bemüht.
+++ 16:46 Ukrainische Waffen könnten in Nato-Staat produziert werden +++
Ukrainische Rüstungsunternehmen sollen künftig im Nato-Staat Dänemark Waffen und Munition produzieren können. Wie der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen in Kopenhagen ankündigt, gibt es derzeit Gespräche über das Thema mit der ukrainischen Regierung. „Ich denke, wir werden die Ergebnisse davon im September oder Oktober sehen“, teilt er mit. Als Beispiele für Rüstungsgüter, die in Dänemark hergestellt werden könnten, nennt er Drohnen und Raketen. Eine Produktion in Dänemark würde es ukrainischen Unternehmen unter anderem ermöglichen, die Herstellung deutlich sicherer vor russischen Angriffen zu machen. Sollte Russland Standorte in Dänemark angreifen, würde Moskau nämlich das Risiko eines Gegenschlags der Nato eingehen. Die politischen Gespräche sind nach Angaben von Poulsen notwendig, weil es für ukrainische Rüstungsunternehmen derzeit rechtlich nicht möglich ist, ihre Produktion in andere europäische Länder zu verlagern. Dafür müsse in der Ukraine erst neue Gesetzgebung geschaffen werden, sagt er.
+++ 16:31 Russen sollen 268 ukrainische Kriegsgefangene bis Anfang Juli hingerichtet haben +++
Bis Anfang Juli haben russische Streitkräfte 268 ukrainische Kriegsgefangene hingerichtet, berichtet die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform unter Verweis auf den Menschenrechtsbeauftragten des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinets. Der Ombudsmann gehe davon aus, dass diese Hinrichtungen auf Befehl der russischen Militärführung erfolgt sein könnten. „Unseren Angaben zufolge laufen derzeit Ermittlungen zur Hinrichtung von 268 ukrainischen Kriegsgefangenen durch russische Soldaten. Wir haben im vergangenen Jahr einen starken Anstieg dieser Zahl festgestellt“, wird Lubinets zitiert. Derartige Aktionen seien ohne die Genehmigung der russischen Militärführung unwahrscheinlich seien, sagt er. Lubinets gehe davon aus, dass diese Behandlung ukrainischer Kriegsgefangener von ganz oben sanktioniert sei. „Leider ist dies die Realität, deren wir Zeugen werden“, fügt er hinzu.
+++ 15:51 Lukaschenko begnadigt 16 weitere Häftlinge +++
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat staatlichen Medien zufolge unmittelbar vor dem Unabhängigkeitstag des Landes 16 verurteilte Häftlinge begnadigt, darunter auch Gefangene, denen „Extremismus“ vorgeworfen wurde. Unter den Begnadigten seien acht Männer und acht Frauen, von denen einige an chronischen Krankheiten litten, behindert seien oder Kinder unter 18 Jahren hätten, meldet die Nachrichtenagentur Belta. Menschenrechtsgruppen und die Opposition im Exil gehen von rund 1150 politischen Gefangenen in Belarus aus. Der langjährige Machthaber und enge Verbündete des russischen Präsidenten Wladimir Putin hat im vergangenen Jahr mehr als 300 Menschen freigelassen. Dies wird als Versuch gewertet, die Beziehungen zum Westen zu verbessern, der Sanktionen wegen Menschenrechtsverstößen und der Unterstützung des russischen Krieges in der Ukraine verhängt hat.
+++ 15:18 Auswärtiges Amt prangert Medienplattform wegen Verbindungen zu Russland an +++
Im Kampf gegen Desinformation hat die Bundesregierung der in der Türkei registrierten Medienplattform „Red.“ Verbindungen zu Russland vorgeworfen. Das Auswärtige Amt nahm eine sogenannte Attribuierung vor, mit der auf Methoden der Manipulation über Falschinformationen hingewiesen werden soll. Ein Sprecher sagt, es sei verbindlich festgestellt worden, „dass Red. von Russland gezielt zur Informationsmanipulation eingesetzt wird“. Es bestehe eine „enge Verflechtungen“ mit dem russischen Auslandssender RT. Das Unternehmen Red/Afa Media und dessen Gründer Hüseyin Dogru wurden im Mai 2025 mit EU-Sanktionen belegt. Dabei wurde gegen den Betreiber ein Einreiseverbot in die EU verhängt und Vermögenswerte eingefroren. Red dürfen zudem keine wirtschaftlichen Ressourcen mehr zur Verfügung gestellt werden.
+++ 14:56 Geschäftsmänner sollen Turbinen auf Krim geliefert haben – Prozess in Hamburg +++
Weil sie trotz eines Embargos die Lieferung von Gasturbinen auf die von Russland annektierte ukrainische Halbinsel Krim Halbinsel mitverantwortet haben sollen, müssen sich zwei Männer vor dem Hamburger Landgericht verantworten. Zu Beginn des Prozesses wurde die Anklage verlesen, wie eine Gerichtssprecherin mitteilt. Demnach sollen die 61 und 65 Jahre alten Männer als Geschäftsführer beziehungsweise Vertriebsleiter eines Unternehmens einen Vertrag mit einem russischen Staatsunternehmen ausgehandelt haben. In diesem war festgehalten, dass die Turbinen mit einem Gesamtwert von 111,8 Millionen Euro auf die südrussische Halbinsel Taman geliefert werden sollten. Tatsächlich wurden sie laut Anklage zwischen November 2015 und Januar 2016 über den Hamburger Hafen nach St. Petersburg ausgeführt. Von dort wurden sie im Juli 2017 aber statt auf die Halbinsel Taman mit Binnenschiffen auf die Krim gebracht. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft wussten die Angeklagten vom tatsächlichen Bestimmungsort. Damit sollen sie dem Verkaufs-, Ausfuhr- und Lieferverbot von Gasturbinen des seit 2014 geltenden sogenannten Krim-Embargos zuwidergehandelt haben. Ihr Ziel soll es gewesen sein, sowohl beim Verkauf der Turbinen als auch von einem daran anknüpfenden Dienstleistungsvertrag über 150 Millionen Euro zu profitieren. Die Männer sind wegen einer gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Straftat nach dem Außenwirtschaftsgesetz angeklagt. In dem Verfahren wurden weitere 38 Termine bis April 2026 angesetzt.
+++ 14:31 Generalstab räumt russischen Vorstoß in Region Dnipropetrowsk ein +++
Der ukrainische Generalstab hat einen russischen Vorstoß auf das südostukrainische Gebiet Dnipropetrowsk eingestanden. Dieser sei jedoch zurückgeschlagen worden. „Der Bericht der russischen Propaganda über die Eroberung eines Brückenkopfs in der Region Dnipropetrowsk ist daher nicht wahr“, teilt der Stab in Kiew mit. Die Siedlung Datschne stehe weiter unter ukrainischer Kontrolle. Bei der Abwehr sei der größte Teil der russischen Soldaten getötet worden. Zwei wurden demnach von ukrainischen Marineinfanteristen gefangen genommen. Zuvor war von russischen Militärbeobachtern die Eroberung des Dorfes Datschne an der Grenze zwischen den Gebieten Dnipropetrowsk und Donezk verkündet worden. Ukrainische Quellen bestätigten zumindest Kämpfe im Bereich der Ortschaft.
+++ 14:16 Ukraine: Keine offizielle US-Mitteilung zu Lieferstopp +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben keine offizielle Mitteilung der US-Regierung über einen Stopp gewisser Waffenlieferungen erhalten. Man bemühe sich um Aufklärung durch die US-Kollegen, teilt das Verteidigungsministerium mit. Zuvor sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters, das US-Verteidigungsministerium habe einige Lieferungen von Flugabwehrraketen und Präzisionsmunition an die Ukraine gestoppt. Grund seien Sorgen über zu niedrige US-Lagerbestände.
+++ 13:54 Polen will drei Munitionsfabriken bauen +++
Polen investiert massiv in seine Rüstungsindustrie und will drei neue Munitionsfabriken errichten. Vier Unternehmen der staatlichen polnischen Rüstungsgruppe (PGZ) erhalten dafür 2,4 Milliarden Zloty (rund 565 Millionen Euro), wie das Ministerium für Staatsvermögen mitteilt. Das Land will damit seine Verteidigungsbereitschaft zur Abschreckung eines möglichen Angriffs aus Russland erhöhen und bei der Sicherheit unabhängiger von den USA werden. In den Fabriken sollen unter anderem 155-mm-Artilleriegeschosse hergestellt werden, deren Nachfrage seit der russischen Invasion in der Ukraine stark gestiegen ist. Zudem sind die europäischen Bestände durch die Lieferungen an Kiew zurückgegangen.
+++ 13:31 Kreml begrüßt Waffenlieferstopp der USA +++
Russland hat den Lieferstopp einiger Waffen der USA an die Ukraine begrüßt. „Je weniger Waffen die Ukraine bekommt, desto näher ist das Ende der militärischen Spezialoperation“, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Mit „militärischer Spezialoperation“ bezeichnet Moskau offiziell seinen seit drei Jahren währenden Angriffskrieg gegen die Ukraine.
+++ 12:59 Sprecher: Macron informierte Merz über Putin-Telefonat +++
Die französische Regierung hat die Bundesregierung vor dem Telefonat von Präsident Emmanuel Macron mit Russlands Präsident Wladimir Putin informiert. „Wir wurden von der französischen Seite informiert und auch danach über das Ergebnis unterrichtet“, sagt Regierungssprecher Stefan Kornelius. Thema des Telefonats sei das Gespräch über das iranische Atomprogramm gewesen. „Wir bewerten den Vorstoß nicht im Detail“, fügt er hinzu. Kanzler Friedrich Merz plane derzeit kein Telefonat mit Putin.
+++ 12:24 Nach US-Waffenlieferstopp: Ukraine lädt US-Diplomaten ein +++
Nach dem angekündigten Stopp wichtiger Waffenlieferungen durch die USA an die Ukraine hat Kiew einen hochrangigen US-Diplomaten zum Gespräch ins Außenministerium geladen. Bei dem Treffen mit dem Vize-Leiter der US-Botschaft in Kiew, John Ginkel, habe die ukrainische Seite betont, dass „jede Verzögerung oder Zögerlichkeit bei der Unterstützung der Verteidigungsfähigkeiten der Ukraine den Aggressor nur dazu ermutigen würde, den Krieg fortzusetzen,“ heißt es in einer Erklärung des Außenministeriums in Kiew.
+++ 11:51 Kallas: Chinesische Firmen sind „Moskaus Rettungsanker“ +++
Vor einem Treffen mit dem chinesischen Außenminister Wang Yi kritisiert die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas chinesische Unternehmen. Sie wirft den Firmen vor, „Moskaus Rettungsanker“ in dem Krieg gegen die Ukraine zu sein. „Krieg in Europa zu ermöglichen und gleichzeitig engere Beziehungen zu Europa anzustreben, ist ein Widerspruch“, mahnt Kallas.
+++ 11:06 Bericht: Westliche Mikrochips in russischen Drohnen verbaut +++
Einem Bericht zufolge verbaut Russlands Militär immer wieder westliche Technik und Mikrochips in seine Drohnen – trotz Sanktionen. Die Firma Comsit aus dem oberbayerischen Zolling hat die Bestandteile mehrerer russischer Drohnen – darunter auch des Typs Shahed – ausgewertet, die in der Ukraine eingesetzt wurden, wie das ZDF berichtet. Das Ergebnis: In allen überprüften Drohnen fanden sich Dual-Use-Chips aus dem Westen – etwa aus der Schweiz und den USA. Diese sind wichtig für die Steuerung der Drohnen. Wie die Technik nach Russland gelangen konnten, ist unklar. Betroffene Hersteller wollen sich nicht äußern – schließlich unterliegen die Bausteile strikten EU-Ausfuhrbeschränkungen.
+++ 10:25 Kiew: Russland plant Gasförderung im Asowschen Meer +++
Russische Behörden planen ukrainischen Beamten zufolge, mit der Gasförderung im Asowschen Meer zu beginnen. Russland berufe sich dabei auf geologische Daten aus der Sowjetzeit und habe bereits 22 potenzielle Offshore-Felder identifiziert, darunter mehrere in der Nähe der besetzten ukrainischen Stadt Berdjansk. Nach Angaben der Militärverwaltung der Stadt Berdjansk hat die russische Bundesbehörde für Bodenschätze (Rosnedra) Pläne zur Erkundung und möglichen Erschließung von Gasfeldern wie den Lagerstätten Morske, Pivnichno-Kazantypske und Skhidno-Kazantypske angekündigt.
+++ 09:49 Putin genehmigt zusätzliche Garantien für Rechte ausländischer Investoren +++
Putin hat ein Dekret über zusätzliche Garantien für die Rechte ausländischer Investoren unterzeichnet, wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtet. Das Dekret legt Bedingungen fest, unter denen Ausländer in Russland investieren können, ohne dass die Gegen-Sanktionsdekrete von 2022 und 2023 zu berücksichtigen sind, die Beschränkungen für Vertreter feindlicher Länder vorsehen. Die Garantien gelten demnach, wenn ein Händler, der im Interesse eines ausländischen Investors handelt, russische Wertpapiere an einer Börse oder im Rahmen eines Börsengangs kauft, wenn er Derivate verwendet und wenn ein ausländischer Investor Geld bei russischen Banken einzahlt.
+++ 09:10 Lukaschenko will russisches Raketensystem „Oreshnik“ in Belarus stationieren +++
Der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko gibt bekannt, dass das in Russland hergestellte Raketensystem „Oreshnik“ bis Ende 2025 in Belarus stationiert werden soll. Bei einer Feier zum Unabhängigkeitstag erklärt Lukaschenko, die Entscheidung sei in Abstimmung mit dem russischen Präsidenten Putin bei einem Treffen in Wolgograd getroffen worden. „Die ersten Oreshnik-Stellungen werden in Belarus sein. Sie haben gesehen, wie Oreshnik funktioniert: dieselben Raketen, dieselben Schläge – aber ohne Atomsprengköpfe, ohne radioaktive Verseuchung von Land und Luft. Diese Waffe wird bis Ende des Jahres in Belarus stationiert sein“, sagt Lukaschenko.
+++ 08:19 Putin trifft kirgisischen Präsidenten Sadyr Dschaparow +++
Der russische Präsident Wladimir Putin wird seinen kirgisischen Amtskollegen Sadyr Dschaparow im Kreml empfangen, wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtet. Dschaparow ist zu einem Arbeitsbesuch in Moskau eingetroffen. Nach Angaben des Kreml wollen die beiden Staatschefs aktuelle Fragen im Zusammenhang mit der Entwicklung der russisch-kirgisischen Beziehungen im Rahmen der strategischen Partnerschaft und Allianz erörtern.
+++ 07:36 Kiew: Ukrainische Jets zerstören im Juni mehr als 600 Ziele +++
Ukrainische Jets haben im Juni mehr als 600 Ziele zerstört, sagt die Luftwaffe in Kiew. Dazu gehörten Kommandoposten, Logistikeinrichtungen sowie „Orte, an denen sich feindliche Truppen und Ausrüstung konzentrierten“, fügt sie hinzu. Zudem hätten die ukrainischen Luftabwehrsysteme 4750 Ziele zerstört, darunter mehrere Arten russischer Drohnen und Raketen.
+++ 07:05 Ukrainische Armee beschießt Ölraffinerie in westrussischer Region +++
Die ukrainische Armee erklärt, sie habe eine Ölraffinerie in der westrussischen Region Saratow getroffen. Die Raffinerie werde von Moskau genutzt, um die russischen Einheiten im Kampf gegen die Ukraine mit Benzin und Schmierstoffen zu versorgen. Die russischen Behörden bestätigten den Angriff zunächst nicht.
+++ 06:33 Nordkorea eröffnet riesiges Urlaubsgebiet – russische Touristen erwartet +++^
Nordkorea hat an seiner Ostküste ein riesiges Touristengebiet eröffnet, das noch in diesem Monat die ersten russischen Gäste empfangen soll. Das von südkoreanischen Medien als „Nordkoreas Waikiki“ bezeichnete Urlaubsgebiet Wonsan Kalma wurde für einheimische Besucher eröffnet, wie die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtet. KCNA veröffentlichte dazu Bilder von Touristen in bunten Badeanzügen am Strand. Möglicherweise könnte Moskau den Bau des Urlaubsgebiets unterstützt haben – im Gegenzug für die Unterstützung Nordkoreas im Krieg gegen die Ukraine etwa durch die Entsendung nordkoreanischer Soldaten.
(Foto: AFP)
+++ 05:58 Russischer Drohnenangriff tötet mindestens einen Menschen in Charkiw +++
Bei einem russischen Drohnenangriff in der ukrainischen Region Charkiw ist mindestens ein Mensch getötet worden. Wie Regionalgouverneur Oleh Synehubow auf Telegram mitteilt, wurde zudem ein weiterer Mensch verletzt. Die Angriffe hätten einen Bauernhof im Dorf Boriwskje getroffen. Dadurch seien Lagerhäuser und Autos in Brand geraten. Überdies wurde dem Gouverneur zufolge ein weiterer Bauernhof in einem anderen Dorf durch russischen Granatenbeschuss getroffen. Verletzt worden sei jedoch niemand.
+++ 04:21 IAEA prüft möglichen Drohnenbeschuss nahe AKW Saporischschja +++
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) geht Hinweisen zu einem mutmaßlichen Drohnenangriff nahe dem russisch besetzten Kernkraftwerk Saporischschja nach. Nach Angaben der Betreiber seien Fahrzeuge beschädigt worden, teilt die IAEA in Wien mit. Der Vorfall soll sich etwa 600 Meter entfernt von einem der sechs Reaktoren ereignet haben. „Sollte sich dieser Bericht bestätigen, wäre dies ein völlig inakzeptabler Angriff in der Nähe eines großen Atomkraftwerks. Wer auch immer hinter solchen Angriffen steckt, spielt mit dem Feuer. Das muss sofort aufhören“, teilt IAEA-Chef Rafael Grossi mit. Das AKW Saporischschja ist die größte Atomanlage Europas. Die sechs Atomreaktoren sind seit längerem abgeschaltet.
+++ 01:43 Ex-Finanzstaatssekretär wird neuer Botschafter in der Ukraine +++
Der frühere Finanzstaatssekretär Heiko Thoms soll neuer deutscher Botschafter in der Ukraine werden. Der Diplomat, der über langjährige Erfahrungen bei der Europäischen Union, der Nato und den Vereinten Nationen verfügt, folgt nach Informationen aus Regierungskreisen auf Martin Jäger. Der 60 Jahre alte Jäger wird neuer Präsident des Bundesnachrichtendienstes. Über die Personalie für den wichtigen Posten in Kiew wie auch über ein weiteres Bündel an diplomatischen Personalentscheidungen soll heute im Kabinett entschieden werden. Thoms hat große Ukraine-Expertise: Er hat ein Hilfspaket der G7-Runde für das Land mitverhandelt, das Kredite in Höhe von 50 Milliarden Dollar beinhaltet. Zudem war Thoms stellvertretender Botschafter bei der Nato in Brüssel und Botschafter in Brasilien.
+++ 00:10 Russland: Keine Sim-Karten für Ausländer ohne biometrische Daten +++
Russland schaltet nicht biometrisch erfassten Ausländern die Mobilfunkverbindung ab. „Die Maßnahmen sind auf den Kampf gegen Betrüger und ‚graue‘ Sim-Karten gerichtet“, teilt das Digitalministerium in Moskau mit. Biometrische Daten sind personenbezogene Daten, die zur eindeutigen Identifizierung eines Menschen verwendet werden können. Bürger anderer Staaten müssem sich demnach im einheitlichen biometrischen System registrieren lassen. Wer das nicht tut, dem würden Mobilfunkbetreiber nun nach und nach die Verbindung abstellen, heißt es.
+++ 22:56 Bericht: USA setzen einige Waffenlieferungen an Ukraine aus +++
Die USA stoppen einem Medienbericht zufolge einige Lieferungen von Luftabwehrraketen und anderen Präzisionsgeschossen an die Ukraine. Grund seien Bedenken, dass die US-Bestände zu niedrig seien, berichtet das Magazin „Politico“ unter Berufung auf Insider. Die Entscheidung sei bereits Anfang Juni getroffen worden und trete jetzt in Kraft. Es handele sich um Hilfen, die noch von der Vorgängerregierung unter Präsident Joe Biden zugesagt worden seien.
+++ 22:22 Ehemaliger russischer Vize-Verteidigungsminister zu Haftstrafe verurteilt +++
In Russland verurteilt ein Gericht den ehemaligen Vize-Verteidigungsminister Timur Iwanow wegen Korruption zu 13 Jahren Haft. Iwanow hat laut dem Gericht umgerechnet etwa 34,6 Millionen Euro von der Moskauer Bank Interkommerz sowie 2,2 Millionen Euro bei der Beschaffung zweier Fähren für die Halbinsel Krim veruntreut. Neben der Haftstrafe muss Iwanow eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet etwa einer Million Euro zahlen. Der 49-jährige Iwanow war im April 2024 festgenommen worden. Zuvor hatte er Bauprojekte für die russische Armee überwacht. Er ist ein enger Vertrauter des im Mai 2024 entlassenen russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu.
+++ 21:38 Merz schließt Taurus-Lieferung nicht aus +++
Bundeskanzler Friedrich Merz schließt die Lieferung von deutschen Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine nicht aus. „Es ist und bleibt eine Option“, sagt Merz in der ARD. Allerdings sei das Taurus-System „extrem kompliziert“, die Ausbildung daran nehme mindestens sechs Monate in Anspruch. Begonnen habe man damit aber noch nicht, sagt Merz mit Blick auf ukrainische Soldaten. Er betont, eins sei sicher: „Deutschland wird nicht Kriegspartei.“
Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachverfolgen.