Köln – Schluss mit den Spielchen!
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) will den Plan ihrer eigenen Verwaltung stoppen: Spielplätze sollen in Köln „Spielplätze“ heißen!
Die Millionenstadt wollte das Wort „Spielplatz“ streichen und künftig durch „Spiel- und Aktionsfläche“ ersetzen. Dafür sollten sogar 700 Schilder an (Noch-)Spielplätzen ausgetauscht werden. Doch jetzt pfeift Reker ihre Verwaltung zurück.
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Kölns Oberbürgermeisterin teilte am Abend mit: „Ich persönlich finde die Bezeichnung ‚Spielplatz‘ klar und verständlich und habe angesichts der Herausforderungen, vor denen Köln steht, kein Verständnis dafür, dass sich die Verwaltung mit der Neugestaltung von Spielplatzschildern beschäftigt.“
Rumms!
Dabei hatte die ganze Sache schon zwei Jahre Vorlauf. Reker: „Der Antrag von CDU und Grünen, den der Jugendhilfeausschuss im Jahr 2023 beschlossen hat, betrifft die Umgestaltung von rund 2.000 Spielplatzschildern auf über 700 Spielplätzen in dieser Stadt.“
Die Kölner Verwaltung wollte eigentlich sämtliche Spielplätze in „Spiel- und Aktionsflächen“ umbenennen, da Spielplätze eben nicht nur zum Spielen für Kinder seien – sondern Flächen, die „dem geschützten Aufenthalt von Kindern und Jugendlichen im öffentlichen Raum dienen“
Foto: Marius Becker/dpa
Reker knallhart: „Die Tragweite dieser Änderung wurde jedoch allem Anschein nach nicht in ausreichendem Maße erkannt. Eine solche grundsätzliche Umbenennung ist kein einfaches Geschäft der laufenden Verwaltung und sollte daher vom Rat entschieden werden.“
Daher werde sie den Vorschlag dem Rat in der Sitzung am 4. September zur Entscheidung vorlegen. Dass es dann eine Mehrheit für die Änderung geben wird, ist nach der aktuellen Debatte quasi ausgeschlossen.
Die Kölner Verwaltung wollte eigentlich sämtliche Spielplätze in „Spiel- und Aktionsflächen“ umbenennen. Begründung: Sie seien eben nicht nur zum Spielen für Kinder da, sondern „Spiel-, Bewegungs- und Aktionsflächen“, die „dem geschützten Aufenthalt von Kindern und Jugendlichen im öffentlichen Raum dienen“. Es handle sich um „Nutzungsmöglichkeiten“ für verschiedene Alters- und Zielgruppen.
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Die Folge: „Um zukünftig dem Anspruch der Kölner Spiel-, Bewegungs- und Aktionsflächen als Begegnungsort für alle junge Menschen gerecht zu werden“, wurde – so schrieb die Verwaltung – „auf den eingrenzenden Begriff ‚Spielplatz‘ verzichtet.“
Die Schilder mit bunten Piktogrammen von Kindern im Sand, Menschen beim Ballspielen und einem Skater sollten laut Stadt eigentlich „ab Herbst 2025 an allen Neuanlagen und sanierten Spiel-, Bewegungs- und Aktionsflächen“ montiert werden. Daraus wird jetzt wohl nichts mehr – dank Rekers Machtwort.