Ladylike war das nicht, aber dafür umso klarer. Die EU-Abgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann (67, FDP) hat bei Markus Lanz (56) besonders würzige Kostproben ihrer bekannt deutlichen Ausdrucksweise geliefert.

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Strack-Zimmermann über den chancenlosen Misstrauensantrag knallrechter Splitterpolitiker gegen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66, CDU) im Europaparlament: „Sie können als Dackel die Eiche anpinkeln, ob das die Eiche interessiert oder nicht.“

Lanz spöttisch: „Als FDP-Mitglied kennen Sie das ja“. Strack-Zimmermann ungerührt: „Ich pinkle selten im Stehen und schon gar nicht eine Eiche an.“ Heiterkeit in der Runde!

Die FDP-Lady dann wieder ernst: „Wir müssen aufpassen, dass wir das Europäische Parlament nicht ad absurdum führen. Wir haben sowieso eine Demokratiemüdigkeit, dass Leute sagen, in Brüssel kriegen sie nix auf die Kette.“

Kritik an Ex-Linken-Franktionschef

Ex-Fraktionschef Dietmar Bartsch (67, Linke) wollte punkten: „Ich kenne die Diskreditierung der Institutionen und damit der Demokratie auch aus dem Bundestag, insbesondere von Rechtsaußen.“ Strack-Zimmermann prompt: „Die Linken im Europaparlament unterstützen das übrigens (die Attacke gegen von der Leyen/Anm. d.Red). Die mischen auch gerne mit an der Stelle!“

Ex-Fraktionschef Dietmar Bartsch (67, Linke)

Ex-Fraktionschef Dietmar Bartsch (67, Linke)

Foto: Markus Hertrich/ZDF

Strack-Zimmermann über ihren Wechsel zur EU: „Es ist gut, wenn man nicht in Berlin sitzt und von Berlin als Mittelpunkt der Welt nach außen schaut, sondern in Brüssel auf Berlin schaut aus der Sichtweise der anderen 26 Staaten.“

Denn, so die FDP-Lady: „Da hat man gemerkt, als Olaf Scholz noch Kanzler war, dass die Europäer sagten: Was geht da in Deutschland ab? Eigentlich gar nichts! Da ist ein Kanzler, der ist nicht präsent, der interessiert sich nicht für Europa. Und dass jetzt mit Kanzler Merz alle hinschauen: Da ist jetzt jemand, sehr europäisch aktiv, international unterwegs.“

Strack-Zimmermann und Bartsch waren am Dienstag bei Markus Lanz zu Gast

Strack-Zimmermann und Bartsch waren am Dienstag bei Markus Lanz zu Gast

Foto: Markus Hertrich/ZDF

Strack-Zimmermanns EU-Analyse: „Die Hoffnung aller 26 Staaten ist, dass Deutschland führt, dass Deutschland als größtes, wohlhabendstes Land im Herzen Europas endlich seiner Rolle gerecht wird.“

Über die Reaktionen in Europa auf die deutsche Finanzpolitik: „Die sind überrascht. Die reiben sich Augen, Ohren und was man sonst noch sich reiben kann. Alle sind freudig erregt, dass diese spießigen Deutschen, die immer auf Schulden geachtet haben, plötzlich so klotzen!“

Ist Lindner noch FDP-Mitglied?

Auf die Frage, ob Ex-Finanzminister Christian Lindner (46, FDP) noch Parteimitglied sei: „Es gibt ja Datenschutz, Herr Lanz. Sind Sie in irgendeiner Partei?“ Markus Lanz verblüfft: „Das tut ja jetzt hier nichts zur Sache!“ Strack-Zimmermann: „Aber es ist spannend.“

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Lanz notgedrungen: „Bin ich natürlich nicht. Um das klar zu beantworten, bevor Sie mit Verschwörungstheorien um die Ecke kommen!“ Strack-Zimmermann locker: „Aber man kann’s ja mal fallen lassen …“

Stack-Zimmermann zum Schluss händeringend zu Bartschs Kritik an Auslandseinsätzen der Bundeswehr: „Herr Bartsch! In der Ukraine ist die Kacke am Dampfen, und Sie erzählen was über Mali.“

Und dann platzte der FDP-Lady doch noch der Kragen: „Meine Güte! Fahren Sie in die Ukraine, schauen Sie sich die Bilder an! Jeden Tag Hunderte von Einschlägen, von morgens bis abends, und Sie kommen mir hier mit Mali!“