05:21 Uhr | „Brand ist eskaliert“

Laut Informationen von MDR SACHSEN ist das Feuer zwischen den Orten Lichtensee und Neudorf mittlerweile bis auf etwa 150 Meter an die Straße gekommen. Die ganze Nacht kämpfen Feuerwehrleute gegen die Flammen. Auch Landwirte waren im Einsatz, um das Übergreifen des Brandes auf die trockenen Felder zu vermeiden.

„Der Brand ist eskaliert“, sagte Brandenburgs Waldbrandschutzbeauftragter Raimund Engel kurz nach Mitternacht. Es brenne auf der kompletten Fläche der Heide. Dass der Brand eskaliert sei, wollte Ronny Werner, Sprecher des Landkreises Meißen, am Morgen noch nicht bestätigen.

04:07 Uhr | Wind hat gedreht – Feuer breitet sich weiter aus

Wie Ronny Werner, Sprecher des Landkreises Meißen, am Donnerstagmorgen MDR SACHSEN sagte, ist das Einsatzgeschehen in der Gohrischheide dynamisch. „Die Feuerwehrleute kämpfen an allen Fronten“, so Werner. Zur Stunde brenne es in Jacobsthal, auf der Flanke Heidehäuser und Lichtensee. Außerdem bestätigt Werner, dass es mittlerweile auch bei Nieska brennt. Mehr als 200 Kräfte seien im Einsatz. Die Lage sei aufgrund des sich drehenden Windes unübersichtlich.

Die Feuerwehrleute kämpfen an allen Fronten.

Ronny Werner
Sprecher des Landkreises Meißen

So wurde kurz vor Mitternacht eine Evakuierungswarnung für die Ortslage Lichtensee ausgegeben. Menschen sollten mithilfe von improvisiertem Atemschutz die Gebäude verlassen. Etwa 90 Minuten später konnte jedoch Entwarnung gegeben werden: „Weil sich der Wind gedreht hat, ist die Evakuierung nicht vollzogen worden“, sagte Werner.

03:10 Uhr | Feuer soll Nieska erreicht haben

Mittlerweile ist Informationen von MDR SACHSEN zufolge der Brand bis an die Waldgrenze unweit von Nieska herangekommen – dort, wo ein Feld beginnt. In Nieska steht laut Reporterangaben die Feuerwehr bereit, um ein Übergreifen der Flammen auf die Häuser zu verhindern. Das Feuer ziehe durch den sich drehenden Wind in Richtung Heidehäuser. In dem inzwischen evakuierten Ort sei es sehr verraucht. Offizielle Stellen haben dies noch nicht bestätigt.

01:23 Uhr | Entwarnung für Lichtensee

Nachdem gegen 22:40 Uhr die Menschen in Lichtensee aufgefordert wurden, ihre Häuser zu verlassen, ist die Lage inzwischen wieder unter Kontrolle. Die Warnung „extreme Gefahr“ wurde aufgehoben, heißt es in der Warn-App Nina. Verantwortliche der Feuerwehr oder Polizei waren in der Nacht nicht zu erreichen, um die Information zu bestätigen oder die Hintergründe zu erklären.

00:08 Uhr | Landwirte noch nach Mitternacht im Einsatz

Kurz vor Mitternacht sind Reporterangaben zufolge noch dutzende Mähdrescher in der Region im Einsatz. Den Angaben zufolge wurden die Landwirte aufgefordert, Felder in Waldnähe abzuernten oder das Getreide unterzupflügen. Dadurch solle die Brandlast verringert und eine weitere Ausbreitung der Flammen verhindert werden.

22:50 Uhr | Teilevakuierung der Ortslage Lichtensee

Anwohnerinnen und Anwohner der Ortslage Lichtensee werden per Nina-Warnapp aufgefordert, sofort die Gebäude zu verlassen – und zwar in Richtung östlich der Bundesstraße 169 (Wülknitz). Es soll nur das Notwendigste wie Ausweise und Bargeld mitgenommen werden. Es gilt die Warnstufe „Extreme Gefahr“. Außerdem soll ein Atemschutz verwendet werden – beispielsweise eine Stoffmaske, ein Kleidungsstück oder eine OP-Maske. Menschen, die sich in der Ortslage Lichtensee aufhalten, sollen auch ihre Nachbarn informieren.

21:47 Uhr | Evakuierung von Heidehäuser abgeschlossen

Laut Feuerwehr Zeithain ist die Evakuierung des Wülknitzer Ortsteils Heidehäuser abgeschlossen. Die Einwohner seien unter anderem nach Lichtensee gebracht worden. Dass sich in Lichtensee eine Biogasanlage befindet, bereitet den Angaben zufolge keine Probleme, weil die Anlage außerhalb des Ortes liegt.

Die Feuerwehr ist nach eigenen Angaben mit zahlreichen Tanklöschfahrzeugen vor Ort, um die Biogasanlage mit Wasser zu kühlen. Aktuell sehen die Kameraden demnach keine Gefahr in diesem Bereich. Eine Rolle spiele auch, dass Lichtensee anders als Heidehäuser nicht direkt am Wald gelegen sei, sondern noch ein Feld dazwischen sei.

21:16 Uhr | 45 Schwerbehinderte müssen Wohnheim verlassen

Bei der Evakuierung des Wülknitzer Ortsteils Heidehäuser müssen 45 Bewohner des Wohnheims für Schwerbehinderte ihr zu Hause verlassen. Manche von ihnen sind nicht gehfähig oder bettlägerig. Per Krankentransport werden sie aus dem Heim geholt. Insgesamt werden in dem Ortsteil 100 Menschen wegen des Waldbrandes in der Gohrischheide in Sicherheit gebracht. Es handele sich zunächst um eine Vorsorgemaßnahme, sagte Ronny Werner vom Landratsamt Meißen.

20:27 Uhr | Zeithainer Bürgermeister fürchtet finanzielle Folgen der Brände

Während aktuell der Fokus voll auf die Brandbekämpfung gerichtet ist, hat Zeithains Bürgermeister Mirko Pollmer auch schon die Kosten für den Großeinsatz im Hinterkopf. Er nennt es „finanzielle Wucht, die auf uns als Gemeinde zukommt“. 2022 hätte rund eine Million Euro zu Buche gestanden und es sei jahrelang gestritten worden, wer es bezahlen soll. Trotzdem will er gelassen bleiben und hofft, dass die Einsatzkräfte alles gut überstehen.

19:24 Uhr | Wehrleiter der Dorffeuerwehr Jacobsthal: „Nicht das erste Mal, dass es auf dem Gelände mit Munition brennt“

Über den Einsatz seit Dienstag in der Gohrischheide sagt der Wehrleiter der Dorffeuerwehr Jacobsthal, Johannes Herrmann: „Es ist anstrengend. Wir versuchen viel zu trinken und uns nicht in der prallen Sonne aufzuhalten. Wichtig ist, dass uns keiner abklappt.“ Nah am Brand im Wald versuchten die Kollegen, die Filtermasken nicht aufzusetzen und Abstand zu halten. Man sei eine eingespielte Truppe. „Es ist ja leider nicht das erste Mal, dass es auf dem Gelände mit Munition brennt.“

Die Familie des Wehrleiters mache sich schon ein wenig Sorgen um ihn. Aber: „Wir gehen keine unnötigen Risiken ein und wollen alle gesund heimkommen.“ Nach dem letzten großen Brand 2023, der bedrohlich nahe an die Dorfgrenze von Jacobsthal kam, habe die Dorffeuerwehr Zulauf bekommen. „So blöd es war, es hat uns geholfen. Neun neue Kameraden kamen hinzu.“ 

19:07 Uhr | Zusätzliche Feuerwehrleute im Einsatz

Die Zahl der Feuerwehrleute in der Gohrischheide ist im Laufe des Tages spürbar erhöht worden. Waren es laut Feuerwehr Zeithain in der Mittagszeit noch 156, stieg ihre Zahl bis 19 Uhr auf 180. Vor allem der Ausbruch des zweiten Brandes hat nach Angaben des Zeithainer Bürgermeisters Mirko Pollmer dazu geführt, dass weitere Einsatzkräfte benötigt werden. Inzwischen seien rund 600 Hektar Fläche von dem Feuer betroffen, so der Gemeindewehrleiter.