Stand: 03.07.2025 11:02 Uhr

Robbie Williams feiert sich bei seinem Hannover-Konzert selbst als „King of Entertainment“ – mit großen Gesten, alten Hits und überraschend ehrlichen Einblicken in sein Leben. Passend zu seinem neuen Song „Rocket“ schwebte er im Astronauten-Outfit auf die Bühne.

von Torben Pöhls

Michael Jackson wurde der „King of Pop“ genannt, weil er sich selbst diesen Titel gegeben hat. Das erzählt Robbie Williams zu Beginn seiner Show im ausverkauften Stadion in Hannover. Und Robbie selbst möchte als der größte Entertainer der Welt in die Geschichte eingehen. Darum verkündet er seinen Fans, dass er ab sofort „King of Entertainment“ genannt werden möchte. Eine großspurige Ansage, auf die der inzwischen 51-Jährige beim Konzert in Hannover Taten folgen lässt.

Robbie schwebt im Raumfahrer-Outfit auf die Bühne

Zum Auftakt seiner zweistündigen Show schwebt Robbie Williams im Raumfahrer-Outfit auf die Bühne, um den Song „Rocket“ zu performen, die erste Single aus dem Album „Britpop“. Das erscheint erst im Herbst, die aktuelle Tour ist trotzdem schon danach benannt. Doch abgesehen von „Rocket“ bekommen die Fans keine neuen Songs, sondern die Klassiker vom Altmeister präsentiert.

Handylichter aus dem Publikum glitzern bei „Angels“

Bei „Love my Life“ schießen Papierschlangen auf die über 45.000 Fans, den Song „She’s the One“ singt er nur für Jessy aus Münster. Sie steht in der ersten Reihe und klammert sich nicht nur verliebt an Robbie Williams fest, sondern beißt ihm sogar zärtlich ins Ohr.

Bei „Road to Mandalay“ verlässt Robbie die riesige Bühne und geht einen Gang im Publikum entlang, wo er viele, viele Hände abklatscht. Das Ziel ist eine sogenannte C-Stage, eine vorgelagerte Bühne mitten in den Fans. Sowas hatten Coldplay auch, erzählt Robbie Williams. Deshalb habe er seinem Management gesagt, er wolle auch eine C-Stage. Was Coldplay ebenfalls hatten, waren Leuchtarmbänder für die Fans. Als ihm sein Management erzählt habe, dass ihn diese Armbänder zehn Euro pro Person kosten würden, habe er beschlossen, Handylichter tun es auch. Die kommen beim großen Finale – dem Song „Angels“ – so richtig zur Entfaltung. Da sind zwei Stunden Show vorbei und die sengende Sonne ist untergegangen.

Robbie Williams gibt Einblick in Seelenleben

Was die Fans in diesen zwei Stunden erlebt haben, war mehr als nur die größten Hits eines großen Entertainers, wie „Feel“, „Let Me Entertain You“ und „Supreme“, sondern es war auch ein Einblick in sein Seelenleben. Robbie Williams erzählt, dass ihn erst seine Frau und seine vier Kinder zu einem Menschen gemacht hätten, der auch in sich ruhen kann. Er spricht über die große Angst, die er nach den Proben vor der Tour hatte und der Dankbarkeit, die er gegenüber seinen Fans empfindet, dass sie ihn „den Menschen sein lassen, der er sein möchte“.

Wechsel zwischen Großspurigkeit und Bescheidenheit

Der „King of Entertainment“ wechselt spielerisch zwischen Großspurigkeit und Bescheidenheit. Wo es droht, kitschig zu werden, baut er geschickt kleine Gags ein. „Ich habe vier Kinder. Der Grund, warum ich wieder auf Tour bin, ist nicht das Geld und auch nicht der Ruhm. Ich musste zu Hause einfach mal raus.“ Diese Nahbarkeit kommt bei den meisten Fans sehr gut an. Sie sind mit ihm groß geworden und älter geworden.

Und Robbie Williams‘ Frage „Wollt ihr mit mir alt werden?“ beantworten sie mit einem frenetischen Jubel. Es wird also hoffentlich nicht die letzte Tour von Robbie Williams sein, der gerne als King of Entertainment bezeichnet werden möchte.