Stand: 03.07.2025 17:11 Uhr

Das Großfeuer in der sächsischen Gohrischheide breitet sich aus. Im benachbarten Brandenburg hat sich die Lage wieder entspannt – die Einsatzkräfte bereiten sich aber darauf vor, dass drehender Wind die Situation wieder verschärfen kann.

  • Brand in Gohrischheide auf Brandenburger Seite unter Kontrolle
  • Feuer weitet sich in Sachsen weiter aus
  • Brandenburg bereitet sich auf mögliche Lageverschärfung am Samstag vor

Feuerwehreinsatzkräfte aus Brandenburg und Sachsen kämpfen am Donnerstag weiter gegen die Flammen in der Gohrischheide in Sachsen. Der Waldbrand an der Landesgrenze zu Brandenburg sei „eskaliert“, sagte der Brandenburger Waldbrandschutzbeauftrage Raimund Engel am Donnerstagmorgen.
 
Auf der Seite in Brandenburg ist die Lage dagegen wieder entspannt. Das bestätigte der Leiter der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Liebenwerda (Elbe-Elster) und Einsatzleiter für das Brandenburger Gebiet, Martin Neumann, dem rbb am Donnerstag. Allerdings könne laut der Leiststelle aktuell noch nicht gesagt werden, wie groß das betroffene Gebiet in Brandenburg ist. Auf sächsischer Seite brennt es auf rund 600 Hektar. Insgesamt 480 Feuerwehrleute sind aus beiden Ländern im Einsatz.

Ein Feuerwehrmann löscht in einem Waldstück bei Babben im Elbe-Elster-Kreis ein Glutnest. (Quelle: dpa/Frank Hammerschmidt)

Feuerwehr kämpft landesweit gegen Flammen – Einsatzkräfte teils schwer verletzt

In Brandenburg lodern aktuell mehrere Waldbrände – besonders betroffen ist der Süden des Landes. Hitze, Trockenheit und Wind erschweren die Löscharbeiten. Mehrere Feuerwehrleute wurden teils schwer verletzt.mehr

Brandenburg bereitet sich auf erneut drehenden Wind vor

Neumann teilte mit, dass sich die Lage zumindest auf Brandenburger Seite etwas entspanne, da sich der Wind in der Nacht Richtung Sachsen gedreht habe und das Feuer nach Sachsen drücke. Abgesehen von kleineren Feldbränden sei Brandenburg nicht betroffen. Die Lage sei im Griff, Entwarnung gebe es aber laut Neumann noch nicht.
 
Derzeit konzentriere man sich auf Brandenburger Seite mit etwa 80 Einsatzkräften an zwei Abschnitten auf Sicherungsmaßnahmen. Eine Drohne sei im Einsatz, um die Lage aus der Luft zu beobachten und eine Ausbreitung zu erkennen, so der Einsatzleiter. Man werde den Donnerstag und voraussichtlich auch den Freitag nutzen, um sich vorzubereiten, da man von einer Verschärfung der Lage am Samstag ausgehe, sagte Neumann. Ziel sei es, vorbereitet zu sein, falls der Wind wieder in Richtung Brandenburg drehe und die Temperaturen stiegen, um die Gefahr für das eigene Bundesland möglichst abwenden zu können.

Katastrophenalarm in mehreren Gemeinden in Sachsen

In drei Gemeinden in Sachsen wurde am Donnerstagvormittag Katastrophenalarm ausgelöst. Betroffen sind laut Warnapp Nina die Gemeinden Zeithain und Wülknitz sowie die Stadt Gröditz, alle liegen im Landkreis Meißen. In Sachsen wird außerdem der Ort Neudorf am Südrand der Gohrischheide evakuiert, wie das Landratsamt mitteilte.

Sendung: Radioeins, 03.07.2025, 07:00 Uhr

Rundfunk Berlin-Brandenburg