Berlin – In Paris sollen bei der „Fête de la Musique“ vor einer Woche 100 Frauen Opfer von sogenannten „Needle-Spikern“ geworden sein – Tätern, die Frauen mit Spritzen attackieren und in den Arm stechen, um sie mit K.-o.-Tropfen zu betäuben. Nun wurden Attacken in der deutschen Hauptstadt gemeldet.

In der Nacht zu Donnerstag soll es jetzt auch im Berliner Nachtclub „Matrix“ Angriffe mit Spritzen auf junge Frauen gegeben haben. Auch einen minderjährigen Teenager (17) soll es getroffen haben, wie BILD auf Nachfrage von der Polizei erfuhr. Das Mädchen musste von der Feuerwehr in ein Krankenhaus gebracht werden. Über ihren Zustand gibt es keine genaueren Angaben.

Männer sollen im „Matrix“ auf Frauen eingestochen haben

Der Notruf ging um 3.20 Uhr bei der Feuerwehr ein: Mit Blaulicht fuhren die Einsatzkräfte zur Disco am Warschauer Platz in Berlin-Friedrichshain. Der Club ist bei Nachtschwärmern beliebt und einer der Drehorte der RTL-II-Serie „Berlin – Tag & Nacht“.

Polizeisprecher Stefan Petersen-Schümann: „Insgesamt neun weibliche Gäste wurden von Sanitätern und einem Notarzt gesichtet.“

Nach BILD-Informationen sollen zwei Männer (35 und 44 Jahre) wahllos mit Spritzennadeln auf die jungen Frauen im Club eingestochen haben. Feuerwehrsprecher Kevin Bartke bestätigte, dass sechs Frauen verletzt wurden. Drei der neun untersuchten Frauen wurden wegen schockähnlicher Symptome behandelt.

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Die 17-Jährige und eine weitere verletzte Frau (23) wurden im Rettungswagen – ohne Notarztbegleitung – in Krankenhäuser gebracht. Ob ihnen K.-o.-Tropfen injiziert wurden, war zunächst nicht zu erfahren.

Zwei Tatverdächtige festgenommen

Die Polizei schließt einen Angriff mit Spritzennadeln derzeit nicht aus. Tatsächlich konnten laut Polizeisprecher Petersen-Schümann noch während des Rettungseinsatzes zwei Tatverdächtige festgenommen werden.

Gegen beide werde nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Allerdings: „Beweismittel, etwa Spritzen, wurden bei ihnen nicht festgestellt“, so der Sprecher. Sie sind wieder auf freiem Fuß.