Stuttgarter Festival: Caterer der Jazz Open senkt Bierpreis nach Kritik Im Alten Schloss leuchtet’s wieder farbenfroh: Am Mittwochabend haben die Jazz Open begonnen. Foto: ubo

Überall steigen die Preise – bei den Jazz Open geschieht das Gegenteil. Auf die Kritik am teuren Festivalbier reagiert der Wirt mit einer überraschenden Preissenkung.

Bei der Übertragung des DFB-Pokalfinales und der Feier der VfB-Helden auf dem Schlossplatz haben die Fußballfans für den halben Liter Bier acht Euro bezahlt. Also deutlich mehr als auf dem Cannstatter Wasen, wo die Maß zuletzt zwischen 14,10 und 14,40 Euro gekostet hat. Zum Auftakt der Jazz Open zahlten die Gäste am Mittwochabend 7,50 Euro für die Halbe – so viel wie im Vorjahr. Unsere Zeitung hat über das Murren an den Getränkeständen berichtet, was nicht ohne Folgen blieb.

Caterer Milos Vujicic (Ratskeller, Plenum im Landtag) teilt am Donnerstagabend mit, dass die Halbe ab sofort bei ihm sieben Euro kostet, also 50 Center weniger als bisher und deutlich weniger als beim Schlossplatz-Event zum DFB-Pokalfinale. In Zeiten steigender Kosten ist eine Preissenkung völlig ungewöhnlich. „Kritik ist immer auch eine Chance“, sagt der Gastronom. Er habe die Kosten noch einmal durchkalkuliert. Die Menschen, die in vielen Bereichen sparen müssten, seien „preissensibel“, beobachtet Milos Vujicic.

Milos Vujicic senkt seinen Bierpreis bei den Jazz Open. Foto: Leif Piechowski

Höhere Preise, sagen Experten, könnten zu höherer Kaufzurückhaltung führen. Gerade Brauereien klagen über Umsatzrückgänge. In Baden-Württemberg vermeldeten alle Bierproduzenten im Februar ein Minus von 15,6 Prozent. Die Hitze steigert zwar den Durst. Doch Stuttgarter Gastronomen klagen, dass bei den hohen Temperaturen deutlich weniger Menschen in die Innenstadt kämen.

Für die Halbe Bier zahlt man beim Palast der Republik 4,80 Euro

Beim Palast der Republik kostet die Halbe nahezu unschlagbare 4,80 Euro. Lieber billiger, dafür mehr verkaufen, sagt sich Palast-Wirt Stefan Schneider. Seine Gäste hocken oft auf dem Boden, weshalb sie mit niedrigen Preisen rechnen. Schon beim DFB-Pokalfinale hat Schneider beobachtet, wie die Fans in Massen vom Schlossplatz zu ihm strömten, weil sie dort acht Euro für die Halbe bezahlen mussten. „Den Leuten bleiben hohe Preise negativ in Erinnerung“, sagt Stefan Schneider.