Politikerzufriedenheit: Klingbeil sackt ab, Merz verbessert sich
Auch bei der Politikerzufriedenheit muss Lars Klingbeil nach seinem schwachen Abschneiden bei der Wiederwahl zum SPD-Parteivorsitzenden den nächsten Dämpfer einstecken: Im Vergleich zum Vormonat sind 30 Prozent der Wahlberechtigten mit dem Vizekanzler sehr zufrieden oder zufrieden – ein Minus von 9 Prozentpunkten. Damit rutscht Klingbeil vom zweiten auf den sechsten Platz unter den aktuell abgefragten Politikern. Seine neue Co-Parteivorsitzende Bärbel Bas steht vor ihm auf Platz drei in der Liste – mit einem Zufriedenheitswert von 32 Prozent.
Kanzler Merz (CDU) konnte seine Zustimmung verbessern – mit seiner Arbeit sind derzeit 42 Prozent (+ 3) der Wahlberechtigten zufrieden. Vor ihm bleibt Boris Pistorius (SPD) mit 61 Prozent der Politiker mit dem höchsten Zufriedenheitswert. Platz 4 belegt Außenminister Johann Wadephul (CDU, 32 Prozent), Platz 5 Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU, 31 Prozent).
Drei Viertel für Rückkehr zum Wehr- und Zivildienst
Seit Monaten diskutiert Deutschland über die personelle Lage der Bundeswehr: Die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten stagniert seit Jahren bei rund 180.000 – um die Nato-Verpflichtungen zu erfüllen, müsste die Bundeswehr laut Verteidigungsminister Pistorius mit zusätzlich 60.000 Soldaten verstärkt werden.
Um die Lücke zu füllen, wird auch über die Wiedereinführung der Wehrpflicht gestritten. Eine diskutierte Möglichkeit ist das „schwedische Modell“: In Schweden füllen alle 18-jährigen Männer und Frauen einen Fragebogen zu Motivation, Fähigkeiten und Interessen aus. Auf Grundlage der Ergebnisse werden geeignete Personen dann gemustert und gezielt für den Dienst ausgewählt.
Laut dem aktuellen ARD-DeutschlandTrend stimmen 73 Prozent der Befragten der Wiedereinführung eines Wehr- und Zivildienstes zu. 55 Prozent sind dabei für einen gleichberechtigten Dienst für Frauen und Männer (+ 10 Prozentpunkte gegenüber April 2025). Deutlich ist jedoch der Unterschied bei der Zustimmung je nach Alter: Während 78 Prozent der über 65-Jährigen für eine Wiedereinführung sind, stimmt bei den Jüngeren zwischen 18 bis 34 nur eine knappe Mehrheit von 51 Prozent zu.