Das gab es länger nicht mehr: In Russland stirbt ein ranghoher Firmenmanager bei einem Fenstersturz. Wer es nicht kennt: Das ist eine typische russische „Krankheit“, der bevorzugt Regime-Gegner seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine zum Opfer fallen.

Was sich Andrej Badalow zuschulden hat kommen lassen, ist bisher nicht bekannt. Fest steht aber, dass der Vize-Chef der russischen Erdöl-Firma Transneft am Freitagmorgen aus dem Fenster aus dem 17. Stock seiner Wohnung fiel und starb. Das berichtet der Telegram-Kanal Mash. Ein Wachmann soll ihn gefunden haben. Angeblich litt Badalow unter Herzproblemen. Allerdings fällt deswegen niemand zwangsläufig aus einem Fenster.

„Die vorläufige Todesursache ist Selbstmord“, berichtet das Kreml-Sprachrohr Tass.

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▶︎ Badalow war seit Ende Juli 2021 Vize-Präsident von Transneft und für die digitale Transformation, für die Informationstechnologie sowie die Automatisierung der Produktions- und Geschäftsaktivitäten zuständig.

Er wurde am 17. August 1962 in Krasnodar geboren. 1984 erhielt er ein Hochschuldiplom vom Moskauer Institut für Technische Physik. Von 1999 bis 2001 arbeitete er als Berater für das Informationszentrum des Wissenschaftsparks der Moskauer Staatlichen Universität. Danach hatte er verschiedene Positionen in der Unternehmensgruppe Atlantis Communications inne, unter anderem die des ersten stellvertretenden Generaldirektors.

Transneft ist ein staatliches Unternehmen, das die Erdöl-Pipelines in Russland betreibt. Es verfügt über das weltgrößte Pipeline-System mit einer Gesamtlänge von knapp 50.000 Kilometern.

In den vergangenen Monaten fielen einige – besonders dem Kreml unliebsame Menschen – einem Fenstersturz zum Opfer und starben. Darunter waren im Dezember 2022 der Wurstmilliardär und Kreml-Kritiker Pawel Antow (†65, stürzte angeblich in Indien aus dem dritten Stock eines Hotels) und der Lukoil-Boss Rawil Maganow (†67, fiel im September 2022 aus dem Fenster eines Moskauer Krankenhauses).