Kettensägen im Wald, zerfetzte Baumkronen, gesperrte Straßen, Schneisen der Verwüstung eine Woche nach dem bösen Sturm: Der Stadtrat von Berlin-Spandau warnt noch immer vehement vor dem Betreten der Wälder im Spandauer Norden.

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„Die Menschen sollen den Spandauer Forst nicht betreten und auch alle anderen Absperrungen sollen unbedingt beachtet werden soll“, sagte Stadtrat Thorsten Schatz, CDU, dem Tagesspiegel am Freitag. „Es gibt noch so viele abgebrochene Baumkronen und Äste, die sich jederzeit lösen können – und das war dann die letzte Abkürzung. Wir können von Glück sagen, dass da bisher nicht mehr passiert ist!“

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Wer im Spandauer Norden in diesen Tagen unterwegs ist und durch den Wald fährt, sieht Unmengen an gefällten Bäumen, die zerschnitten am Straßenrand liegen. Eine wichtige Pendlerstrecke bleibt sogar weiterhin komplett gesperrt.

Die Busse kommen nicht mehr durch nach Spandau

„Die Schönwalder Allee bleibt bis mindestens Freitag nächster Woche gesperrt, also bis mindestens 11. Juli“, sagte Schatz dem Tagesspiegel. Laut Senatszählung nutzen täglich 6500 Fahrzeuge die Straße durch den Wald zwischen Berlin-Spandau und den Nachbargemeinden.

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Die Buslinie 671 fährt deshalb auch bis 11. Juli nicht zum BVG-Drehkreuz am Rathaus Spandau, sondern nimmt einen ganz anderen Weg. „Wegen Sperrung der Spandauer Allee im Bereich Spandauer Forst verkehrt die Linie 671 zurzeit nicht zwischen der Steinernen Brücke in Schönwalde und dem Rathaus Spandau. Die Fahrten der Linie 671 beginnen und enden am Bahnhof von Falkensee“, teilten BVG und Havelbus mit. Dort müssen Fahrgäste in Züge und Busse nach Berlin steigen.

40

Bäume sind allein an der Schönwalder Allee umgestürzt

„Die Ausmaße der Schäden zeigen sich erst nach und nach“, so Stadtrat Schatz in seiner erschreckenden Schadensbilanz am Freitag. Allein zwischen Oberjägerweg und der Berliner Stadtgrenze sind beim zweiten Sturm mindestens 40 Bäume gefallen. „So schlimm war es noch nie’, hat mir ein erfahrener Kollege gesagt“, so Stadtrat Schatz.

Die Fachleute seien im Dauereinsatz – und so langsam am Limit. „Meine Mitarbeiter des Straßen- und Grünflächenamtes leisten den Berliner Forsten seit letzter Woche unermüdlich bis zur persönlichen Erschöpfungsgrenze und darüber hinaus Amtshilfe“, so Schatz zum Tagesspiegel.

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Den Spandauer Norden mit den vielen Wäldern und alten Bäumen hatte es besonders übel getroffen. Das zeigten auch private Fotos des CDU-Fraktionschefs Arndt Meißner, der die Bilder dem Tagesspiegel geschickt hatte. Zu sehen sind umgestürzte Bäume am Waldkrankenhaus, zerstörte Verkehrsschilder und getroffene Autos.

Waldkrankenhaus Spandau nach dem Sturm.

© Arndt Meißner

Blaulicht, verbogene Straßenschilder und gesperrte Straßen am Waldkrankenhaus nach dem Sturm.

© Arndt Meißner

Schon Anfang der Woche hatten die Berliner Forsten davor gewarnt, den Spandauer Forst „für mehrere Wochen“ zu betreten. Der Grund: Lebensgefahr. „Am schlimmsten betroffen sind die Reviere Tegelsee, Hermsdorf und Spandau. Aufgrund der massiven Schäden wurde entschieden, auch das Betreten des Forstes Spandau zu untersagen“, hieß es in einer ersten Stellungnahme.

Am schlimmsten betroffen sind die Reviere Tegelsee, Hermsdorf und Spandau.

Berliner Forsten

Im Süden Spandaus, im riesigen Revier Gatow, gab es hingegen „nur vereinzelte Schäden“, so die Berliner Forsten. Gewütet hat der Sturm aber auch dort: Am Kladower Dorfplatz stürzten schwere Äste auf die BVG-Haltestelle, in Wilhelmstadt zerstörten Bäume Hausdächer. Auch am Ufer der Havel wird vor dem Baden gewarnt, da dort schwere Äste über dem Wasser hängen und angeknackst sein könnten.

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