1. HBO Max greift die etablierten Streamer an: „Da ist noch Luft drin“

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Als gäbe es nicht schon genug Auswahl an Streaming-Anbietern: Ab 2026 kommt mit HBO Max ein weiterer hinzu. „Es ist noch nicht zu spät“, sagte Matthias Heinze, Senior Vice President Commercial und Managing Director bei Warner Bros. Discovery GSA, gestern auf dem Medienkongress „Media Tasting“ in Stuttgart. In den vergangenen fünf Jahren habe sich laut Heinze die Zahl der Streaming-Abos pro Haushalt im deutschen Markt um 50 Prozent gesteigert. „Da ist noch Luft drin“, ist sich der Manager sicher.

Markt wächst – aber nicht die Budgets der Kunden

Laut Marktstudien verfügt jeder Streaming-Nutzer im Durchschnitt über 2,5 bis 2,8 kostenpflichtige Abos – sogenanntes Subscription Video on Demand (SVoD). Der Markt wächst zwar, aber die Streaming-Ausgaben stoßen an Grenzen. Laut der Studie „Zukunft der Consumer Technology“ des IT-Verbands Bitkom wurde 2024 durchschnittlich 15,40 Euro pro Monat für SvoD-Dienste ausgegeben – 2,50 Euro weniger als 2022.

Heinze setzt jedoch auf die Erfahrung aus 78 Märkten, in denen HBO Max insgesamt 122 Millionen Abonnenten gewinnen konnte. Grundstein dafür sind HBO-Formate wie „Game of Thrones“, „Die Sopranos“ oder „Succession“. Neben den Discovery-Inhalten kommen Filme aus den Warner-Studios hinzu. Dazu gehören etwa die Harry-Potter- oder die Matrix-Reihe, „Herr der Ringe“, „Der Hobbit“ und Blockbuster wie „Inception“, „Barbie“ oder die neue „Dune“-Verfilmung, zu der es inzwischen auch ein Prequel als Serie gibt.

Sky verliert voraussichtlich Premieren

Auf dem Media Tasting gab Heinze zu verstehen, dass die Ausspielung der HBO-Inhalte in Deutschland noch Luft nach oben hat. „Wegen der starken Sportausrichtung von Sky haben wir einige Zielgruppen nicht erreicht“, sagte Heinze in Stuttgart. Bisher waren HBO-Inhalte bei Sky zu sehen. „Wir wollen eine Plattform, über die alle Inhalte verfügbar sind.“ Das dürfte wohl bedeuten, dass Sky bzw. RTL, das im Begriff ist, Sky aufzukaufen, in Zukunft ohne Premieren von HBO und Warner auskommen muss.

Werbung und Bundle-Angebote

Mit HBO Max will Warner Bros. Discovery die Marktführer Amazon und Netflix angreifen. „Wir haben die Chance, unter die Top 3 der Streamer zu kommen“, erklärte Heinze. US-Studios wie Disney und Paramount, die bereits mit Streaming-Diensten im deutschen Markt vertreten sind, will Warner Bros. Discovery also hinter sich lassen.

Dazu soll wahrscheinlich auch ein werbefinanziertes Streaming-Abo verhelfen. „Es gibt keinen Plan für einen Free-Dienst“, sagte Heinze auf dem Media Tasting. „Voraussichtlich wird es aber ein Einstiegsprodukt mit Werbung geben.“ Dabei schloss der Manager Bundle-Angebote nicht aus und verwies auf die USA, wo HBO Max zusammen mit Hulu und Dinsey+ zu haben ist.

(dahe)

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