Vier Jugendliche sollen hinter dem Drohschreiben stecken, das am Donnerstag zum Unterrichtsausfall an einem Duisburger Gymnasium geführt hat. Absender der Drohmail soll ein 15-Jähriger aus Berlin sein, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten. Außerdem werde gegen drei weitere Jugendliche im Alter von 16 bis 17 Jahren aus Duisburg ermittelt.
Nach dpa-Informationen gehen die Ermittler davon aus, dass die Jugendlichen aus Duisburg eine Prüfung an der Schule verhindern wollten. Dass die vier auch etwas mit den rechtsradikalen Drohschreiben zu tun haben könnten, die bereits am Montag zum Unterrichtsausfall an 20 Duisburger Schulen führten, sei hingegen nicht erkennbar, hieß es. Vermutlich seien sie lediglich Trittbrettfahrer.
Seit Ende vergangener Woche waren insgesamt vier E-Mails mit Drohungen und rechtsradikalem Inhalt an Duisburger Schulen eingegangen. Zunächst war deshalb am Montag der Präsenzunterricht für rund 18.000 Schülerinnen und Schüler an 20 Duisburger Schulen ausgefallen.
Am Mittwochabend ging dann eine weitere Droh-Mail ein, die sich mit teils rassistischen Hintergrund gegen das Duisburger Max-Planck-Gymnasium richtete. Der Schulleiter gab daraufhin vor, es gebe eine Brandschutzübung – und schickte die Schüler gleich am Morgen wieder nach Hause.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Externen Inhalt anzeigen
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Online-Daten bringen Ermittler auf entscheidende Spur
Nach dpa-Informationen kamen die Ermittler über Daten eines E-Mail-Anbieters auf die Spur des 15-Jährigen in Berlin. Noch am Donnerstagabend habe das Berliner Landeskriminalamt seine Wohnung durchsucht und den Jugendlichen befragt. Dabei habe sich die Spur zu den anderen Jugendlichen in Duisburg ergeben. Auch ihre Wohnungen seien durchsucht und Handys sichergestellt worden.
Mehr rund um das Thema Schule lesen Sie hier Der Mythos vom zu schweren Tornister „Wir brauchen stärkere Kinderrücken“ Woidke-Regierung unter Druck Brandenburgs Opposition warnt vor Chaos an Schulen Lehrer-Preis für Schulleiterin aus Berlin An die eigene Schulzeit denkt sie ungern zurück
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) lobte den schnellen Ermittlungserfolg. „Digitale Brandstifter hinterlassen Spuren, die die Polizei ganz sicher aufnimmt“, sagte er. „Die Polizei hat in Windeseile und mit allen technischen Mitteln die Register gezogen und Hintergründe zu den Tatverdächtigen der Duisburger Droh-Mails ermittelt.“ Solche Droh-Mails seien keine Bagatelle, betonte Reul. (dpa)