„Goldenes Einhorn“, „Heinzelmännchen“ oder „Nils Holgersson“ – Fantasie haben viele Restaurants, wenn es um das Ausschmücken ihrer Kinderkarten geht. Doch hinter blumigen Titeln steckt fast immer das Gleiche: Pommes, Schnitzel, Ketchup und Mayo.
Die Verbraucherzentralen haben sich bundesweit 100 Speisekarten vorgeknöpft und schlagen Alarm: Zu viel Frittiertes, keine Vielfalt, kein Gemüse. Auf zwei Dritteln der Kinderkarten stehen Schnitzel, als Beilage fast immer Pommes. Und nicht selten gehört dann auch noch eine Tüte Gummibärchen zum Kindermenü dazu. Während viele Gastronomen mit den Schultern zucken und sagen: „Das mögen Kinder nun mal“, haben wir uns nach Alternativen umgeschaut. Denn Essen gehen kann für Kinder Spaß machen – auch mit deutlich weniger Fett und Zucker. Sechs Vorschläge jenseits von Mäuse-Menü und Dino-Teller.
Essen in die Mitte und alle greifen zu: Sharing-Konzepte boomen, in immer mehr Restaurants bestellt nicht jeder für sich selbst, sondern einen bunten Mix an Schalen und Tellern, die alle am Tisch probieren können. Im Lido Malkasten stehen dann zum Beispiel Garnelen-Tacos neben Aubergine und Focaccia, Safran-Risotto oder geröstetem Blumenkohl – zumindest neugierig probieren werden dann auch die kleinen Gäste am Tisch.
Lido Malkasten, Jacobistraße 6
Ein großer Topf und viele verschiedene Dinge, die man darin eintauchen kann: Der chinesische Hot Pot aus Szechuan ist ein großer Spaß für Erwachsene und Kinder. Bei Xiaolongkan in der Friedrich-Ebert-Straße kann man zwischen ein bis drei Brühen wählen, dazu Fisch, Fleisch oder Gemüse wählen – von Bekanntem wie Gurke, Kartoffeln oder Schweinefleischbällchen bis zu Rindermagen oder Schweinehirn: Ein bisschen Mutprobe kann man also auch aus dem Besuch machen.
Xiaolongkan, Friedrich-Ebert-Straße 31
Reichlich Gemüse gibt es im sattgrün – und wer jetzt glaubt, Kinder essen keinen Salat, der hat sie noch nicht selbst einen Teller zusammenstellen lassen: Mais, Möhren, Gurken, aber auch Knusper-Toppings und verschiedene Saucen –, wer selbst wählen kann, der isst am Ende auch lieber, was auf den Teller kommt. Auch warme Speisen stehen zur Auswahl – knusprige Kartoffeln etwa, Pommes in gesünder also.
Sattgrün, Brückenstraße 12 und Hoffeldstraße 18
Schlürfen erlaubt gilt in der Ramenbar Naniwa – und auch überall sonst auf der Immermannstraße: Nudelsuppe ist gesund und lecker und gibt es hier auch in Kindergröße. Was auch für einen Besuch spricht: Lange sitzen müssen die Kinder hier nicht. Kaum bestellt, schon steht das Essen auf dem Tisch. Und wer fertig gelöffelt hat, der darf auch schnell wieder gehen.
Noodles & Soups, Oststraße 55
Eine Nummer kleiner, bitte: Wofür eine extra Kinderkarte, wenn man die klassischen Gerichte auch einfach auf kleine Mägen anpassen kann. In der Prinzipale Pizza Bar gibt es Pasta und Pizza in Kindergröße, „Spaghetti Carbonara“ genauso wie „Pizza Tonno“. Und nicht nur essen können Kinder hier: Im Spielebereich kann aus Salzteig auch eine eigene Pizza geknetet und geformt werden.
Prinzipale Pizza Bar, Lindenstraße 66
Von anderen Tellern stibitzen macht Spaß und man kann ganz risikofrei auch fremdes probieren: einen „Räuberteller“ für Kinder gibt’s zum Beispiel beim „Grafengrün“ in Grafenberg – der leere Teller mit Besteck kostet nichts und gibt Kindern die Möglichkeit, erst einmal bei Mama oder Papa zu testen, wie Tomaten-Risotto oder Räucherlachs-Flammkuchen schmecken. Und auch wenn andere Restaurants ihn nicht auf der Karte haben – einfach mal nachfragen.
Grafengrün, Rennbahnstraße 24-26