Stand: 04.07.2025 16:34 Uhr

Laura Siegemund hat sensationell das Achtelfinale beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon erreicht. Die 37-Jährige aus Metzingen besiegte am Freitag die hochfavorisierte US-Amerikanerin Madison Keys, die in diesem Jahr schon die Australian Open gewonnen hatte, glatt in zwei Sätzen mit 6:3 und 6:3. Für Siegemund ist es der erste Achtelfinal-Einzug beim Turnier in London überhaupt.

Dabei hatte die 37-Jährige vom Start weg den optimalen Matchplan im Gepäck. Mit zahlreichen Stopps, Richtungswechseln und clever eingestreuten Slices brachte sie die US-Amerikanerin zum Verzweifeln, die ihrerseits viel zu viele Fehler einstreute. Eine Rezeptur, die Siegemund, die in ihrem ersten Aufschlagspiel gleich dreimal ihren Schläger wechselte, sehr gut reinpasste.

Keys kann Siegemunds Spiel nichts entgegensetzen

Äußerst konzentriert und selbst mit wenigen Fehlern sicherte sich Siegemund so den ersten Satz mit 6:3. Passenderweise setzte Keys den ersten Satzball mit einem relativ einfachen Schlag ins Netz. Wer nun aber dachte, ab dem zweiten Durchgang gäbe es eine andere Weltranglisten-Achte zu sehen, wurde enttäuscht. Keys blieb fahrig, unkonzentriert und hatte dem Spiel von Siegemund weiterhin nichts entgegen zu setzen.

Die wiederum ging konsequent ihren Weg, ließ sich auch von einem schnellen Break von Keys zum 0:1 nicht aus der Spur bringen und holte im Anschluss vier Spiele in Folge zum 4:1. Immer mal wieder ein Netzangriff, immer mal wieder ein Netzangriff – der Auftritt der Deutschen blieb eine blitzsaubere Angelegenheit.

Keys hatte keine Idee, wie sie diesem Spiel beikommen könnte, wodurch auch der zweite Satz relativ klar an Siegemund ging, die nach ihrem vierten Matchball zum 6:3 ihren Schlänger wegschmiss, in die Luft sprang und ein kleines, wildes Freudentänzchen aufführte.

Jetzt gegen „Lucky Sierra“

„Die Bedingungen waren heute nicht leicht. Ich bin wirklich überglücklich, dass ich gewonnen habe. Natürlich war ich am Ende etwas nervös, aber wer in so in einer Situation nicht nervös ist, ist sehr wahrscheinlich tot“, sagte sie nach der Partie mit einem Lachen noch auf dem Platz. „Es ist eine Chance, es gibt keinen Druck für mich. Ich habe versucht, mich daran zu erinnern, dass ich nur für mich spiele. Ich muss niemandem mehr etwas beweisen.“

Für Siegemund, die nur 2020 beim Corona-Grand-Slam in Paris einmal das Viertelfinale bei einem Major-Turnier erreichen konnte, ist es einer der größten Erfolge der Karriere. Im Achtelfinale geht es nun gegen Solana Sierra, die als Lucky Loserin ebenfalls sensationell die Runde der letzten 16 erreicht hat. Chancenlos wird Siegemund auch da definitiv nicht sein.