Da war mal wieder viel Schönes mit dabei. Am Freitagnachmittag wurden beim Sächsischen Fußball-Verband (SFV) die ersten beiden Runden des Sachsenpokals ausgelost. Die beiden Finalisten der vergangenen Saison, Erzgebirge Aue und Lokomotive Leipzig, kommen sich dabei zumindest geografisch schon verdammt nahe.
Beim SFV in Abtnaundorf hatte man heute gleich mal zwei Pokalrunden auf einen Streich ausgelost. Der Grund dafür ist die Tatsache, dass zwischen beiden Runden lediglich drei Wochen liegen, was anderenfalls einige organisatorische Schwierigkeiten nach sich gezogen hätte.
Die fünf sächsischen Regionalligisten Lok, Chemie, Zwickau, Chemnitz, Eilenburg – sowie Drittligist Aue greifen alle erst in der 2. Runde (6./ 7. September) ein. Dabei wurde auch ein interessantes Leipziger Duell aus dem Topf gezogen. Denn der Titelverteidiger 1. FC Lok Leipzig kann quasi mit der Straßenbahn anreisen, er ist beim SV Lindenau 1848 zu Gast. „Schönes Los!“, lautete der erste Kommentar von Ronny Ludwig, dem Trainer des Siebtligisten.
„Wir wollen unsere Haut so teuer wie möglich verkaufen“, ergänzt er im Gespräch mit der LZ. „Eine reelle Chance hat man als Landesklassist im Normalfall nicht, da müssten schon Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen. Wir müssten einen Top-Tag erwischen und Lok einen rabenschwarzen. Aber es ist auf jeden Fall ein Highlight.“
Der Charlottenhof, Heimstätte des SV Lindenau 1848. Foto: Jan Kaefer
Gern würden die Lindenauer ihr Heimrecht auch wahrnehmen. Ob das organisatorisch tatsächlich zu stemmen ist, werden die nächsten Wochen zeigen. „Wir müssen erstmal abchecken, was Verband und Polizei wollen und ob die Auflagen realisierbar sind“, erklärt Coach Ludwig.
In heller Vorfreude befinden sich seit heute auch die Landesliga-Fußballer der SG Taucha 99. Im vergangenen Spieljahr hatten sie in der 2. Runde den späteren Pokalsieger Lok an den Rand einer Verlängerung gebracht, diesmal schlägt der andere Pokalfinalist Erzgebirge Aue am Sportplatz an der Kriekauer Straße auf.
Omar Sijaric (Erzgebirge Aue) zwischen Pasqual Verkamp (Lok Leipzig) und Dorian Cevis (Lok Leipzig) im Sachsenpokal-Finale 2025. Foto: Jan Kaefer
Mit den Drittliga-Veilchen haben die Tauchaer, die ebenfalls erst in Runde 2 einsteigen, auch gleich den dicksten Fisch aus dem Lostopf erwischt. „POKAL-HIGHLIGHT IN TAUCHA!“, postete der Verein in großen Lettern auf Social Media. „Ein Spiel, wie es nur der Pokal schreibt – David gegen Goliath, Leidenschaft gegen Profiroutine, Heimatverein gegen Traditionsclub!“, heißt es dort weiter.
„Trainer, Spieler und Fans sind heiß auf dieses Duell – nicht nur, weil es für unseren Verein eine sportliche Herausforderung ist, sondern auch, weil es die Chance bietet, sich auf einer größeren Bühne zu zeigen. Gemeinsam mit euch wollen wir zeigen, dass in Taucha nicht nur gekämpft, sondern auch geträumt wird!“
Der Sachsenpokal mit dem Logo des Sächsischen Fußball-Verbandes im Hintergrund. Foto: Jan Kaefer
Träumen kann auch der FC Blau-Weiß Leipzig. Denn dem Team aus der Stadtklasse könnte mit Regionalligist Chemnitzer FC ebenfalls ein Pokal-Highlight ins Haus stehen. Allerdings müsste dafür in der 1. Runde (16./ 17. August) zunächst die Hürde SV Naunhof 1920 übersprungen werden. Die spielen zwar eine Liga höher als die Blau-Weißen, aber im Pokal ist ja bekanntlich so einiges möglich.
Darauf berufen sich gewiss auch der Radeberger SV (Landesklasse), der die BSG Chemie Leipzig empfängt, sowie der VfB Zwenkau (Landesklasse), tritt gegen den FSV Zwickau an, und der SC Borea Dresden (Landesliga), der den FC Eilenburg vor der Brust hat.