Von Gavin Blackburn & Nela Heidner (deutsche Fassung)
Zuerst veröffentlicht am 04/07/2025 – 21:07 MESZ•Zuletzt aktualisiert
21:39
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump hätten ein „sehr wichtiges und fruchtbares“ Telefonat geführt, so Selenskyj.
„Heute haben wir die aktuelle Situation besprochen, einschließlich der russischen Luftangriffe und der weiteren Entwicklungen an der Front“, schrieb der ukrainische Staatschef in einem Beitrag auf X.
„Präsident Trump ist sehr gut informiert, und ich danke ihm für seine Aufmerksamkeit gegenüber der Ukraine. Wir haben über Möglichkeiten der Luftverteidigung gesprochen und vereinbart, dass wir zusammenarbeiten werden, um den Schutz unseres Luftraums zu stärken. Wir haben auch ein Treffen zwischen unseren Teams vereinbart.“
Darüber hinaus hätten sie auch die Aussichten für eine gemeinsame Verteidigungsproduktion eingehend erörtert.
„Wir – in der Ukraine – sind dankbar für die geleistete Unterstützung. Sie hilft uns, Leben zu schützen und unsere Freiheit und Unabhängigkeit zu sichern.“
„Wir haben gemeinsam mit Amerika viel erreicht und unterstützen alle Bemühungen, das Töten zu beenden und einen gerechten, dauerhaften und würdigen Frieden wiederherzustellen. Ein nobles Friedensabkommen ist notwendig“, betonte Selenskyj.
Neben einer gemeinsamen Verteidigungsproduktion sei auch die Frage gegenseitiger Käufe und Investitionen erörtert worden, so Selenskyj. Weder das Weiße Haus noch Trump selbst haben sich zu diesem Gespräch geäußert.
Trump spricht mit Putin
Einen Tag zuvor hatte Trump bereits des russischen Präsidenten Wladimir Putin am Hörer. Mit ihm soll der US-Präsident über die Ukraine, den Iran und andere Themen gesprochen haben. Der Kreml bezeichnete die Gespräche als „offen und konstruktiv“.
Es war das sechste öffentlich bekannt gegebene Gespräch zwischen den beiden, seit Trump ins Weiße Haus zurückgekehrt ist.
Zum Krieg in der Ukraine sagte Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow, Trump habe seine Forderung nach einem raschen Ende der Kämpfe unterstrichen. Putin habe die Bereitschaft Moskaus bekundet, die Gespräche mit Kyjiw fortzusetzen. Dabei wies er darauf hin, dass die vorangegangenen Runden in der Türkei zu humanitären Ergebnissen geführt hätten.
Gleichzeitig erklärte der russische Staatschef, Moskau werde versuchen, seine Ziele in der Ukraine zu erreichen und die „Grundursachen“ des Konflikts zu beseitigen, so Uschakow. „Russland wird vor diesen Zielen nicht zurückschrecken“, sagte Uschakow nach dem Gespräch.
Am Donnerstag hatte sich Trump auch darüber beschwert, dass die Vereinigten Staaten unter der vorherigen Regierung zu viele Waffen an die Ukraine geliefert hätten. Es war das erste Mal, dass er sich öffentlich zur Unterbrechung der Waffenlieferungen äußerte. Russland weitet indes seine Invasion in vollem Umfang aus.
Am Dienstag erklärten die USA, dass sie die Lieferung einiger Flugabwehrraketen und anderer Waffen, die Kyjiw zuvor zugesagt worden waren, stoppen würden. Sie befürchteten, dass ihre eigenen Bestände zu stark zurückgegangen seien, hieß es offiziell.
Bestimmte Munition war der Ukraine bereits unter der Regierung Biden zur Unterstützung ihrer Verteidigung zugesagt worden. Die Regierung scheint jedoch einige dieser Entscheidungen aufgrund von Bedenken hinsichtlich der US-Interessen revidiert zu haben.
„Diese Entscheidung wurde getroffen, um die Interessen Amerikas in den Vordergrund zu stellen, nachdem die militärische Unterstützung und Hilfe unseres Landes für andere Länder auf der ganzen Welt überprüft worden war“, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Anna Kelly, in einer Erklärung.