Wenn in Teilen der Welt die Stimmung ins Negative kippt, will Berlin zum Gegenmodell werden. Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) sieht konkret im Technologiepark Adlershof eine besondere Magnetwirkung für internationale Fachkräfte. Für US-Firmen und Fachkräfte, die sich angesichts der unberechenbaren Politik der Trump-Regierung nach Stabilität und demokratischen Werten sehnen, könne Adlershof, als „unser Silicon Valley“, ein Angebot machen, sagte Giffey bei der Jahrespressekonferenz der Wista Adlershof.
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Der Technologiepark wuchs 2024 weiter: Die Umsätze stiegen um 3,5 Prozent und knackten damit die Marke von vier Milliarden Euro (Vorjahr: 3,9 Milliarden Euro), wie Wista-Geschäftsführer Roland Sillmann mitteilte. Damit hat sich der Umsatz innerhalb der vergangenen acht Jahre nahezu verdoppelt. Nachdem die Zahl der Beschäftigten 2023 erstmals stagniert hatte, kamen 2024 wieder rund 1100 Beschäftigte dazu. Die 30.000er-Marke, die Sillmann schon im Vorjahr verfehlt sah, ist damit trotzdem noch nicht erreicht. Insgesamt arbeiten inzwischen etwa 29.100 Menschen in den aktuell 1350 Unternehmen.
Zuversicht im Technologiepark Adlershof.
© IMAGO/Funke Foto Services
Im vergangenen Jahr seien einerseits die Bestandsunternehmen relevant gewachsen. Neue Ansiedlungen kamen im letzten Jahr vor allem aus Deutschland, wie zum Beispiel der Sitz der Berliner Sparkasse, der Standort der Deutschen Kleiderstiftung und kleinere Start-ups. Auch Sillmann setzt also in Zukunft auf noch mehr internationale Teams am Standort – und wirbt mit dem „toleranten und freiheitlichen Umfeld, für das Berlin steht“.
Betriebe erwarten Wachstum
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Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftete der Technologiepark 2024.
Die Stimmung in Adlershof sei trotz verbreitetem Wirtschaftspessimismus oder den letzten eigenen schlechten Nachrichten, wie zum Beispiel, dass Siemens Mobility nun doch nicht neu am Standort baut, gut – sogar signifikant optimistisch. Laut aktueller Standortbefragung der Wista erwarten 46 Prozent der Betriebe weiteres Wachstum, 43 Prozent gehen von gleichbleibenden Umsätzen aus. Nur elf Prozent rechnen mit einem Rückgang. „Gerade in Krisenzeiten zeigt sich, dass das Vertrauen in die eigene Stärke und die Verbundenheit im Netzwerk tragfähig sind“, erklärt Sillmann.
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Neben der Wirtschaft bleibt die Wissenschaft ein stabilisierender Faktor am Standort. Die in Adlershof ansässigen Institute der Humboldt-Universität verzeichneten Drittmittel in Höhe von 43 Millionen Euro bei einer Grundfinanzierung von 67 Millionen Euro. Die außeruniversitären Forschungseinrichtungen kamen auf Haushaltsmittel von 251 Millionen Euro sowie Drittmittel in Höhe von 81 Millionen Euro. Kleines Minus: Die Zahl der Studierenden sank leicht auf 6300 (Vorjahr: 6400).
Ob sich daraus tatsächlich ein international sichtbarer Magnet für Talente entwickelt, wird sich zeigen – das Selbstvertrauen dafür ist jedenfalls vorhanden.