Einsatz von Polizei und Feuerwehr im Club Matrix: Mehrere Gäste klagen über Unwohlsein, zwei Frauen geben an, durch Stiche in den Arm verletzt worden zu sein. Zwei Männer geraten unter Verdacht.
Nach einem Einsatz von Polizei und Feuerwehr im Club Matrix in Berlin-Friedrichshain ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung.
Demnach mussten neun Personen in der Nacht zu Donnerstag in dem Club medizinisch versorgt werden, wie die Polizei mitteilte. Einige von ihnen hätten über Unwohlsein geklagt. Zwei junge Frauen verspürten demnach Schmerzen am Oberarm. Sie nahmen an, durch einen stichartigen Gegenstand verletzt worden zu sein. Nach ärztlicher Behandlung konnten Einstiche nicht ausgeschlossen werden, hieß es in der Polizeimeldung.
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Ermittlungen gegen zwei Männer und gegen Unbekannt
Die Polizei nahm aufgrund von Zeugenaussagen in dem Zusammenhang zwei tatverdächtige Männer im Alter von 35 und 44 Jahren in der Nähe fest, wie es weiter hieß. Bei ihnen seien aber keine verdächtigen Gegenstände gefunden worden. Sie kamen den Angaben zufolge wieder auf frei. Gegen die beiden werde trotzdem weiter ermittelt, sagte eine Polizeisprecherin dem rbb.
Die Ermittlungen richteten sich auch gegen Unbekannt, wie es weiter hieß. Die Polizei wertet Videobänder aus und befragt Zeugen wie die Türsteher. Es gebe mehrere Stunden Bildmaterial – aus dem Club, aus der Nähe und auf Social Media, sagte ein Polizeisprecher.
Zahlreiche Anzeigen bei Fête de la Musique in Frankreich
Zwei Frauen im Alter von 17 und 23 Jahren waren laut Feuerwehr in der Nacht auf Donnerstag wegen Schmerzen und einem vermuteten Stich in den Oberarm ins Krankenhaus gebracht worden. Vier weitere Frauen wurden demnach mit leichten Verletzungen in dem Club in der Warschauer Straße vor Ort behandelt, drei weitere Frauen klagten über Unwohlsein. Stationär sei aber keine von ihnen aufgenommen worden, so der Polizeisprecher.
Der Fall weckte Erinnerungen an Spritzenattacken bei der Fête de la Musique in Frankreich. Dort hatten nach dem Musikfestival am 21. Juni Dutzende Frauen Anzeigen gestellt, weil sie mit einer Spritze gestochen worden sein sollen. Unkar ist, ob die Spritzen gefährliche Substanzen enthielten. Das Innenministerium machte bislang noch keine Angaben zum Ergebnis der toxikologischen Untersuchungen etlicher Frauen in Krankenhäusern.
In der Vergangenheit gab es immer wieder Meldungen über Frauen, die mit Spritzen oder Nadeln gestochen worden sein sollen. Darin sollen sich Substanzen befinden, die die Opfer wehrlos machen könnten.
Sendung: rbb24 Inforadio, 4.07.2025, 08:30 Uhr