Berlin – Ein Eis im Sommer – für viele ein Muss und kalter Genuss. Doch (nicht nur) in Berlin droht die Schleckerei aus der Eisdiele immer mehr zum Luxusgut zu werden. Jetzt wollen die Hauptstadt-Grünen eingreifen.

Sommer in der Hauptstadt, die Temperaturen klettern – und mit ihnen die Preise für Speiseeis. Eine Kugel kostet inzwischen oft mehr als 1,50 Euro, in manchen Berliner Eisdielen auch schon mal 2,90 Euro, Streusel extra. In Großstädten wie München und Hamburg sind bis zu 4 Euro keine Seltenheit mehr. Im bundesweiten Schnitt liegt der Kugelpreis bei 1,81 Euro.

Für viele Berliner Familien mit kleinem Geldbeutel ist das zu viel.

Benedikt Lux gehört zu den Initiatoren der „Eispreisbremse“

Benedikt Lux gehört zu den Initiatoren der „Eispreisbremse“

Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

17,4 Prozent der Menschen in Berlin gelten laut Statistik als arm. Ein leckeres Eis aus dem Eisladen ist da für viele einfach ein Wunsch, den sie ihren Kindern nicht mehr erfüllen können.

Politiker schreiben Brandbrief für eiskaltes Thema

Die Berliner Grünen-Abgeordneten Benedikt Lux, Tuba Bozkurt und Marianne Burkert-Eulitz wollen das ändern. In einem Schreiben an den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) fordern sie eine Preisbremse für Eis.

Ihr Vorschlag: Eine Kugel Eis für Kinder und Jugendliche aus ärmeren Familien soll nur noch 50 Cent kosten – zumindest eine Sorte pro Laden.

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„Gerne würden wir in der nächsten Zeit dazu intensiver in das Gespräch mit Ihnen kommen und beraten, ob dies ein tauglicher Vorschlag ist, den Sommer für alle in unserer schönen Stadt noch genussvoller zu gestalten“, heißt es in dem Brief der Grünen an die Dehoga (liegt BILD vor).

Die Preisbremse sei freiwillig gedacht. Die Politiker hoffen, dass auch kleine, inhabergeführte Eisdielen mitziehen – auch im eigenen Interesse. Denn: Ein günstigeres Angebot könne die Nachfrage steigern.

Im bundesweiten Schnitt liegt der Eiskugelpreis bei 1,81 Euro

Im bundesweiten Schnitt liegt der Eiskugelpreis bei 1,81 Euro

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Eishersteller kämpfen mit hohen Kosten

Die Grünen betonen: Ihnen sei bewusst, dass auch Eishersteller mit gestiegenen Kosten kämpfen. Hohe Mieten, teure Energie und steigende Löhne drücken auf die Margen.

Trotzdem glauben die Politiker, dass es Spielraum gibt – für ein Eis, das sich auch arme Familien leisten können.

Und was sagt die Dehoga?

Hauptgeschäftsführer Gerrit Buchhorn: „Ich werde mich mit den Grünen zu diesem Thema austauschen. Der Begriff Preisbremse ist eine eher unglückliche Formulierung. Aber wenn es um benachteiligte Kinder und Jugendliche geht, können wir ins Gespräch kommen.“