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Die Zwillinge Linus und Pontus Wernerson Libäck (hier Dritte und Vierte von links im Trikot der Heilbronner Falken) haben bei den Hammer Eisbären angeheuert. © Imago/nordphoto Gmbh / Hafner/IMAGO/Nordphoto
Transfer-Coup der Hammer: Mit den Zwillingsbrüdern hat der Eishockey-Oberligist zwei Super-Scorer für die Saison 25/26 verpflichtet und mit ihnen zwei von drei Importstellen besetzt.
Hamm – Die 33-jährigen Schweden kommen von den Füchsen Duisburg. „Ich freue mich sehr. Wenn man die Chance hat, diese Scorerqualitäten in seinen Kader zu holen, dann ist man schon sehr happy“, sagt Hamms Geschäftsführer Martin Köchling. „Und ich bin froh, dass das so geklappt hat, denn das muss alles ins Gehaltsgefüge passen. Wir werden nicht über unserem Limit arbeiten.“
„Sie kennen die Liga“
„Das Preis-/Leistungsverhältnis ist für uns richtig gut. Sie wollten unbedingt zusammen spielen, und die Optionen, als Tandem irgendwohin zu gehen, sind in den letzten Wochen weniger geworden“, sagt Eisbären-Trainer Tobias Stolikowski. „Wir hatten viele und gute Gespräche, ob meine Philosophie zu ihren Vorstellungen passt. Sie kennen die Liga und sie kennen Hamm, sie brauchen da keine allzu lange Eingewöhnungsphase.“
215 Punkte in einer Saison
Die Erinnerungen an die Qualitäten der Neuen sind noch recht frisch, denn, so Martin Köchling: „Einer von den beiden hat uns aus den Pre-Playoffs geschossen.“ Es war Pontus, der Ende Februar im Hinspiel (1:2) einmal traf, im Rückspiel in der Rheinlandhalle beide Treffer zum Duisburger 2:0-Erfolg erzielte – und damit die Playoff-Träume der Eisbären platzen ließ. Wobei die Füchse anschließend im Achtelfinale in der Serie „Best of five“ mit 0:3 bei den Heilbronner Falken untergegangen sind – bei jenem Club, mit dem die Libäck-Twins in der Saison 23/24 die Oberliga Süd aufgemischt hatten. Gemeinsam kamen sie dort auf 215 Scorerpunkte: Pontus auf 107 (42 Tore, 65 Assists), Linus sogar auf 108 (31 Tore, 77 Assists) in 60 Punkt- und Playoff-Spielen.
Verletzung bremste Pontus
In der vergangenen Saison bei den Füchsen lagen die Werte weiter deutlich über dem Schnitt, auch wenn Pontus einige Spiele verletzt verpasste. Er kam in 37 Partien auf 44 Punkte, Linus in 43 auf 66. Zum Vergleich: Joonas Alanne sammelte in der Spielzeit 24/25 als Hammer Topscorer 44 in 46 Partien (25 Tore, 19 Assists).
Die Libäcks gibt es seit jeher nur im Doppelpack. Bis 2020 spielten sie ausschließlich in Schweden, wechselten von dort zum Kitzbüheler EC nach Österreich. Nach einer kurzen Rückkehr in die Heimat und einer weiteren Station in Iisalmen (Finnland) heuerten sie 2022 das erste Mal für eine Saison in Duisburg an.
Dritte Importstelle offen
„Zwillinge hat man nicht ganz so oft. Wir haben Ausschau gehalten nach Leuten, die scoren können, und die Zahlen der beiden sprechen für sich. Andererseits sind die Erwartungen an sie nun sehr hoch“, sagt Stolikowski. Offen bleibt weiter die dritte Importstelle. „Das sind ja immer Schlüsselpositionen“, merkt der Eisbären-Trainer an. „Deshalb müssen wir den Markt erst einmal sondieren. Uns fehlen auf jeden Fall noch ein Verteidiger und ein Stürmer, aber es ist völlig offen, in welche Richtung wir gehen werden.“
Die letzten beiden Abgänge
Zuvor hatten die Eisbären mit Joonas Alanne und Verteidiger Joshua Geuß die Abgänge elf und zwölf – und damit die letzten – aus dem Kader der Saison 24/25 bestätigt. Der 34-jährige Alanne war im Sommer 2024 aus dem finnischen Rovaniemi gekommen, Geuß ein Jahr zuvor von den Black Dragons Erfurt. Er trug in zwei Spielzeiten 92 Mal das Trikot der Eisbären (zwei Tore, 25 Assists). Der 22-jährige Kölner muss sich umorientieren, „weil wir uns in der Defensive umstrukturieren wollen“, wie Stolikowski sagt.
Zurück in die Heimat
Eisbären-Kapitän Julian Airich zieht es zurück in die Heimat. Der 30-jährige Angreifer, dessen Abschied aus Hamm früh festgestanden hat, wurde jetzt bei seinem Ausbildungsverein EHC Freiburg als Heimkehrer vorgestellt. Für den Zweitligisten absolvierte er unter anderem 106 Partien in der DEL2. Airich war im Sommer 2024 von den Hannover Scorpions nach Hamm gekommen und bestritt 46 Spiele (11 Tore, 19 Assists). „Seine Erfahrung, seine Physis und seine vorbildliche Arbeitsmoral werden für uns eine Bereicherung sein“, wird EHC-Sportdirektor Peter Salmik auf der Homepage des Clubs zitiert.