Zuerst veröffentlicht am
05/07/2025 – 12:38 MESZ
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Einem Bericht zufolge ist die Zahl der Asylanträge in Deutschland in den ersten sechs Monaten des Jahres deutlich gesunken. Zwischen dem 1. Januar und dem 30. Juni wurden laut „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf bislang unveröffentlichte Daten der EU-Asylagentur (EUAA) insgesamt 65.495 Anträge gestellt – ein Rückgang von 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Nach Angaben der BILD-Zeitung wurden im ersten Halbjahr 2025 in Deutschland lediglich 61.300 Erstanträge auf Asyl gestellt. Im Juni lag die Zahl der neuen Anträge bei unter 7.000 – ein Rückgang von 60 Prozent gegenüber dem Juni 2024 und 70 Prozent im Vergleich zum Juni 2023. Damit wurde der niedrigste Monatswert seit März 2013 erreicht.
Erstmals seit Jahren verzeichnet Deutschland somit nicht die höchste Zahl an Asylanträgen innerhalb Europas.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) wertet die aktuellen Zahlen als Bestätigung seines migrationspolitischen Kurses. Gegenüber der BILD sprach er von „deutlichen Erfolgen der Migrationswende“ und betonte, man verfolge konsequent das Ziel, die Migration „vom Kopf auf die Füße“ zu stellen.
Auch die CDU-Europaabgeordnete und Migrationsexpertin Lena Düpont sieht in den Rückgängen einen Erfolg gezielter Maßnahmen. In der Welt am Sonntag verwies sie neben saisonalen Effekten und der intensiveren Zusammenarbeit zwischen Drittstaaten und der EU-Grenzschutzagentur Frontex insbesondere auf die Partnerschaftsabkommen mit zentralen nordafrikanischen Staaten als wesentlichen Faktor.
Europaweite Zahlen
Im ersten Halbjahr 2025 wurden in Spanien 76.020 Schutzgesuche registriert, in Frankreich 75.428. Deutschland folgt mit 65.495 Anträgen auf Platz drei, gefolgt von Italien (62.534), Griechenland (27.718) und Belgien (17.285). Schlusslichter sind Ungarn (47), die Slowakei (84) und Litauen (152).
Herkunftsländer der Asylsuchenden in Deutschland und Europa
In Deutschland stammte der Großteil der Asylantragsteller laut dem Bericht aus Afghanistan (22 Prozent), Syrien (20 Prozent) und der Türkei (11 Prozent). Die fünftgrößte Gruppe bildeten Antragsteller aus Russland mit einem Anteil von 3,1 Prozent.
Insgesamt beantragten zwischen dem 1. Januar und dem 30. Juni 2025 rund 388.299 Menschen in den EU-Staaten sowie in Norwegen und der Schweiz Asyl. Das ist ein Rückgang von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Europavergleich kamen die meisten Asylsuchenden aus Venezuela (48.413), Afghanistan (41.127) und Syrien (23.307).