Deutsche Autobauer wie BMW oder Mercedes-Benz fürchten die Strafzölle von US-Präsident Donald Trump (Symbolbild).

Deutsche Autobauer wie BMW oder Mercedes-Benz fürchten die Strafzölle von US-Präsident Donald Trump (Symbolbild).

picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann/SVEN SIMON

Im Zuge des Zollstreit zwischen den USA und der Europäischen Union sollen sich Vertreter deutsche Autobauer zu Gesprächen mit US-Vertretern getroffen haben, berichtet „Bloomberg“.

Der Grund: Die Autobauer haben offenbar eigene Vorschläge unterbreitet. Sie sollen den konfrontativen Kurs der Europäischen Union kritisch sehen.

Kommt es zu keiner Einigung mit den USA bis zum 9. Juli in der Zollfrage, etwa beim Thema Autos und Metalle, plant die EU Gegenzölle. Sie sollen US-Exporte nach Europa im Umfang von 95 Milliarden Euro betreffen.

Wie die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ berichtet, haben mehrere Top-Manager europäischer Unternehmen inoffizielle Gespräche mit US-Regierungsvertretern geführt, um eigene wirtschaftliche Interessen im Zollstreit zwischen der Europäischen Union und der USA durchzusetzen.

Nach Angaben von EU-Beamten gegenüber „Bloomberg“ sollen insbesondere deutsche Autobauer besonders aktiv vorgehen. Darunter Mercedes-BenzBMW und Volkswagen. Die Autobauer sollen in Gesprächen mit US-Regierungsvertretern eigene Vorschläge unterbreitet haben.

Demnach sollen die Vorstandsvorsitzenden und andere hochrangige Vertreter aller drei Hersteller zu vertraulichen Gesprächen nach Washington gereist sein, unter anderem mit US-Handelsminister Howard Lutnick. Trotz ihrer Angebote sollen sie kaum Fortschritte erzielt haben. 

Warum Firmenchef den Kurs der EU kritisch sehen

In der EU wird dieses Vorgehen der Unternehmen, insbesondere in den USA, kritisch beäugt. Der Grund? Laut „Bloomberg“ schwächt es die Verhandlungsposition der Europäischen Union. 

Der Druck der Unternehmen wächst vor allem mit Blick auf den 9. Juli. Dann droht die Einführung der 50-prozentige Zölle auf beinahe alle EU-Importe in die USA. Europäische Unternehmen fürchten, dass sie nicht nur wirtschaftliche Verluste erleiden, sondern auch Wettbewerbsnachteile.

Denn: Viele unter ihnen fahren auf dem US-Markt höhere Preise und Margen ein als auf anderen Märkten. Zugleich verwenden einige Software oder bestimmte Komponenten aus den USA, auf die sich nur schwer verzichten lässt. Vor diesem Hintergrund sehen viele Firmenchefs den konfrontativen Kurs der EU kritisch.    

Gibt es keine Einigung zwischen EU und USA in der Zollfrage, plant die Europäische Kommission als Reaktion auf die US-Zölle auf Autos und Metalle Gegenzölle. Diese sollen US-Exporte nach Europa in Höhe von rund 95 Milliarden Euro betreffen. 

jel