Im Viertelfinale der Klub-WM gegen Paris Saint-Germain trifft der FC Bayern mit Désiré Doué auf seinen einstigen Wunschspieler. Er ist aber nicht der Einzige.

Aus Atlanta berichtet Julian Buhl

Im Viertelfinale der Klub-WM gegen Paris Saint-Germain wird der FC Bayern am Samstag (12 Uhr Ortszeit/18 Uhr MEZ) in Atlanta seiner großen Sehnsucht begegnen. Mit Désiré Doué hat sie sogar einen Namen.

Désiré Doué. Passenderweise bedeutet der französische Vorname Désiré auf Deutsch genau das: nämlich Sehnsucht. Warum der französische Nationalspieler von PSG für den deutschen Rekordmeister eine solche Sehnsucht ist? Weil die Münchner einen jungen, schnellen, trickreichen und torgefährlichen Flügelspieler wie ihn gerne in ihrem Kader hätten.

Im vergangenen Sommer hatten Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund Doué als ihren Wunschspieler für die linke Außenbahn im Auge und bemühten sich sehr konkret um dessen Verpflichtung.

Nach t-online-Informationen waren die Gespräche damals weit fortgeschritten. Alles war bereits für einen Transfer vorbereitet und die konkreten Bedingungen für einen Fünf-Jahres-Vertrag vereinbart. Am Ende entschied sich Doué aber doch noch gegen Bayern und wechselte stattdessen für knapp 50 Millionen Euro von Stade Rennes nach Paris.

Die Verantwortlichen der Bayern, die er zurückwies, sahen schon damals großes Potenzial in dem Außenspieler. An der Vorstellung, Doué beim Champions-League-Endspiel in der Münchner Arena als Finalheld zu erleben, hätten sie mit Sicherheit großen Gefallen gefunden – sofern er damals zum Rekordmeister gewechselt wäre.

So aber tat es den Bayern beim Zuschauen ziemlich weh, als genau das am 31. Mai eintrat. Denn Doué schoss nicht die Münchner, die am Finale in der eigenen Arena unbeteiligt waren, sondern stattdessen Paris gegen Inter Mailand (5:0) zum Champions-League-Sieg. Das, und auch noch die Krönungszeremonie von PSG ausgerechnet in ihrem „Wohnzimmer“ mitansehen zu müssen, schmerzte die Münchner gleich doppelt (mehr dazu lesen Sie hier). Mit zwei Toren und einer Vorlage entschied Doué das Finale damals fast im Alleingang für seine Mannschaft.

Gut einen Monat später kommt es für die Bayern nun zum Rendezvous mit Désiré Doué, ihrer unerfüllten Sehnsucht. Dass die Münchner dabei auch Bradley Barcola begegnen werden, ist ebenfalls brisant. Den 22 Jahre alten Flügelspieler, der sich die Einsatzzeiten in Paris mit Doué teilen muss, hatten die Bayern nämlich in diesem Sommer ebenfalls im Blick. PSG wies die zaghaften Abwerbeversuche allerdings direkt öffentlich zurück und erklärte Barcola für unverkäuflich.

Im Finale der Klub-WM, für das viele Experten ein Aufeinandertreffen zwischen Bayern und Paris prophezeien, wird Barcola auch deshalb neben Doué im Fokus stehen. Im Vorfeld des Duells schickte er gleich mal eine Kampfansage an den deutschen Rekordmeister. „Das könnte ein sehr guter Moment sein, um uns gegen Bayern zu revanchieren“, sagte Barcola. Damit spielte er auf die 0:1-Niederlage an, die er mit PSG noch im November in der Ligaphase der Champions League in München hinnehmen musste.

„Jetzt denke ich, dass wir in diesem Spiel viel besser abschneiden können“, so Barcola weiter. „Sind wir Favoriten?“, fragte er und gab die Antwort selbst: „Ich weiß es nicht, aber wenn wir so spielen wie zuletzt, sind wir meiner Meinung nach nicht zu stoppen.“