Er ist einer der wenigen Ex-Dynamos, die es im letzten Jahrzehnt bis in die Bundesliga packten.

Samstag (14 Uhr) kommt Jannik Müller (31) nun mit dem VfL Osnabrück zum Drittliga-Duell nach Dresden zurück. Das BILD-Interview.

BILD: Im Herbst letzten Jahres gab es Gespräche über eine Rückkehr zu Dynamo. Wie denken Sie heute drüber?

Jannik Müller: „Ich glaube, wenn man in so einer Situation wie ich damals ist, spricht man mit mehreren Vereinen. Auf jeden Fall steckt immer Enttäuschung drin, wenn man eine Absage kriegt. Zumal es zwischen mir und Dynamo eine besondere Verbindung gibt. Am Ende darf man es nicht persönlich nehmen, das gehört dazu. Dresden ist im Moment Erster, hat also nicht so viel falsch gemacht.“

Lesen Sie auch

Was bedeutet Ihnen das Spiel im Harbig-Stadion noch?

„Ich habe das damals erlebt, als ich noch einmal mit Darmstadt 98 hier gespielt habe. Ich bin aus dem Flieger von Frankfurt nach Dresden ausgestiegen und konnte die ganze Zeit nur strahlen. Ich war einfach nur extrem happy – und ich denke, das wird wieder so sein!“

Sie haben Dynamo Dresden vor einer Woche mit Ihrem Tor zum 1:1 gegen Aufstiegskonkurrent Saarbrücken aber auch stark geholfen…

„Niklas Hauptmann und Daniel Mesenhöler, den ich noch vom Nachwuchs beim 1. FC Köln kenne, haben mir sofort geschrieben. Ein bisschen Torgefahr habe ich auch als Verteidiger schon, für Dynamo habe ich genau sechsmal getroffen.“

Jannik Müller räumte früher für Dynamo, ist noch heute wegen der Schwiegereltern oft in Dresden.

Jannik Müller räumte früher für Dynamo, ist noch heute wegen der Schwiegereltern oft in Dresden.

Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Auf wen freuen sie sich sonst noch?

Na, Stefan Kutschke und Philip Heise kenne ich natürlich noch. Aber auch Dynamos Ex-Teammanager Martin Börner wird da sein, vielleicht sogar Ralf Minge (64). Er hatte mir es ermöglicht, dass ich im neuen Heinz-Steyer-Stadion meine Runden drehen konnte, um mich während des vertragslosen Halbjahrs fit zu halten.“

„Unser Ziel ist Rückrunden-Erster zu sein!“

Warum haben Sie im Winter dann in Osnabrück gleich bis 2028 unterschrieben?

„Ich hätte in der 1. Liga Polens noch eine Option gehabt, doch das Gesamtpaket beim VfL hat einfach gestimmt, um mich langfristig zu binden. Der VfL ist eine tolle Adresse im deutschen Fußball. In Abstimmung mit meiner Frau haben wir uns ganz klar dafür entschieden. Dazu hilft es unserer kleinen Tochter sicherlich, länger an einem Ort zu leben.“

In sechs Dynamo-Jahren wurde Müller (li., hier 2014) zum gestandenen Profi, seine Frau kommt aus Dresden.

In sechs Dynamo-Jahren wurde Müller (li., hier 2014) zum gestandenen Profi, seine Frau kommt aus Dresden.

Foto: imago/Robert Michael

Wie läuft es an der Bremer Brücke für Sie?

„Ich hätte nicht gedacht, dass ich von Anfang so gesetzt bin. Trainer Marco Antwerpen hat mir direkt vertraut. Unser Ziel war Erster der Rückrunde zu werden. So sind wir viele Schritte vorwärts und aus dem Tabellenkeller gekommen. Jetzt müssen wir aber erstmal die nötigen Punkte für den Klassenerhalt erkämpfen.“

Osnabrück hat ein Problem in lauten Stadien

Auswärts ist der VfL in der zweiten Halbserie ungeschlagen, wieso klappt es in der Fremde besser?

„In den Heimspielen wollen wir manchmal vielleicht zu viel, denken etwas zu offensiv und haben dann bei Kontern Probleme in der Restverteidigung. Hinzu kommt, dass es bei uns sehr laut im Stadion ist, das erschwert die Kommunikation, um die Lücken zu schließen. Auswärts ist es meist ruhiger.“

In Dresden aber nicht…

„Richtig, deswegen müssen wir in jeder Minute auch so hellwach sein. Das wird ein Gradmesser. Von der Rückrundentabelle her ist es ein Spitzenspiel und wir wissen, dass Dynamo den Vorsprung behalten will.“

Packt die SGD diesmal die so ersehnte Zweitliga-Rückkehr?

„Ich wünsche es dem Verein, drücke nach dem Spiel am Samstag die Daumen. Haupe und alle Anderen haben alles dafür getan.“