Aufregung zum Abschluss des Trainingslagers von Dynamo Dresden. Beim 3:1-Sieg im Test gegen Österreichs Erstliga-Aufsteiger SV Ried kassierte Trainer Thomas Stamm (42) eine irre Rote Karte.

In der schmucken Dana-Arena vom heimischen SV Windischgarsten wurde im ersten echten Härtetest der Vorbereitung zweimal 60 Minuten gespielt. Dabei tauschten beide Teams zur Pause komplett das Personal aus.

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In der ersten Halbzeit konnte sich vor allem Tim Schreiber auszeichnen. Die Nummer eins verhinderte mehrfach mit Klasse-Paraden einen Rückstand, klärte u.a. gegen den durchgebrochenen Kingstone (9.) und fischte einen Bajic-Knaller aus dem Winkel (20.).

Seine Vorderleute taten sich im Spielaufbau schwer, da war erwartungsgemäß noch eine Menge Sand im Getriebe. Es dauerte bis zur 35. Minute, bis Neuzugang Fröling und Oehmichen Ried-Keeper Leitner erstmals prüften.

Der Chefcoach verfolgte das Spiel nach der Roten Karte hinter der Bande

Der Chefcoach verfolgte das Spiel nach der Roten Karte hinter der Bande

Foto: Olaf Rentsch

Dann stand plötzlich Thomas Stamm im Mittelpunkt. Der Schweizer beschwerte sich nach einem Foul an Oehmichen kurz beim Schiri – und sah auf einmal Rot!

Die Begründung des Referees sorgte allerdings für großes Staunen: Stamm musste nicht etwa die Bank verlassen, weil er sich im Ton vergriffen hätte. Sondern einzig deshalb, weil er bei seiner Beschwerde kurzzeitig einige Zentimeter im Spielfeld stand.

Eine äußerst fragwürdige Entscheidung, zumal bei einem Testspiel. Man könnte auch sagen: ein Witz.

Der Dynamo-Trainer nahm´s erstaunlich gelassen, marschierte ohne größere Beschwerden mit einer Trinkflasche in der Hand ums komplette Spielfeld und stellte sich vor der Gegentribüne hinter die Bande.

Dresdens Vinko Sapina (Mitte) versucht sich gegen zwei Ried-Spieler durchzusetzen

Dresdens Vinko Sapina (Mitte) versucht sich gegen zwei Ried-Spieler durchzusetzen

Foto: Olaf Rentsch

Sein Team schien der kuriose Platzverweis eher anzustacheln. Sie machten jetzt deutlich mehr Druck nach vorn, wurden dafür noch vor der Pause belohnt: Aljaz Casar nagelte die Kugel aus 20 Metern in den rechten Winkel – Das 1:0 verdiente das Prädikat Traumtor (60.).

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Nach dem Seitenwechsel zunächst wieder die Dynamos mit neuem Personal sowie Kapitän Stefan Kutschke mit einigen verheißungsvollen Angriffen, allerdings ohne Glück im Abschluss. Auf der Gegenseite machte es Ried dann besser, Jonas Mayer besorgte fast schon aus dem Nichts den Ausgleich für die Österreicher (78.).

Danach entwickelte sich vor rund 600 Zuschauern ein ausgeglichenes Spiel, in dem Nickligkeiten und Ruppigkeiten zunahmen. Keines der beiden Teams wollte mit einer Niederlage nach Hause fahren.

Doch den Lucky Punch setzte Dynamo! Nach einer weiten Freistoß-Flanke staubte Claudio Kammerknecht tatsächlich noch zum 2:1 ab (114.). Kurz vor Abpfiff dann sogar noch das 3:1 durch ein Eigentor von Fabian Rossdorfer (118.).

So geht das Ösi-Camp für den Zweitliga-Aufsteiger mit einem Erfolgserlebnis zu Ende. Die Mannschaft reist nach einer Lockerungseinheit am Sonntag gegen Mittag wieder zurück nach Dresden.