Tech-Milliärdar Elon Musk will eine eigene Partei namens America Party gründen. Das kündigte der frühere Berater von Präsident Donald Trump, mit dem er jetzt zerstritten ist, am Samstag auf seiner Plattform X an.

Musk schrieb, die neue Partei, die heute initiiert worden sei, werde den US-Bürgern „ihre Freiheit zurückgeben“. Wenn das Land durch Verschwendung und Bestechung in den Bankrott getrieben werde, „leben wir in einem Einparteiensystem, nicht in einer Demokratie“.

Die Ankündigung Musks markiert einen vorläufigen Höhepunkt der Fehde zwischen Trump und dem Tech-Milliardär. Musk hatte Trumps Wahlkampf mit mehr als 250 Millionen Dollar unterstützt und dann nach der Amtseinführung bis Ende Mai das Kostensenkungsgremium Doge geführt, mit dem er massive Haushaltskürzungen und Stellenstreichungen durchsetzte. 

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Doch dann folgte Anfang Juni eine Schlammschlacht. Die beiden überzogen sich mit heftigen Vorwürfen in den sozialen Medien – jeder konnte mitlesen. Musk schrieb zum Beispiel: „Ohne mich hätte Trump die Wahl verloren.“

Tesla-Chef Musk, der auch ein Elektroauto-Werk in Brandenburg hat, ließ offen, welche Rolle er in der neuen Partei spielen will. Sollte er sich aktiv in die Politik einbringen, könnte er direkt zu einer Art Gegenspieler Trumps werden. 

Nach der Wahl war Musk ein Vertrauter Trumps, der mit am Kabinettstisch saß und – mit seinem kleinen Sohn auf den Schultern – bei vielen Events im Weißen Haus quasi zum Schatten Trumps wurde. 

Zuletzt hatte sich Musk aber erneut massiv über das von Trump am Freitag unterzeichnete große Steuer- und Ausgabengesetz aufgeregt, bekannt als „One Big Beautiful Bill“. Er forderte unter anderem weitaus stärkere Ausgabenkürzungen.

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Musk hatte vor einigen Wochen bereits vorgeschlagen, eine neue Partei der Mitte zu gründen. Am Unabhängigkeitstag, einem der wichtigsten Feiertage für die Amerikaner, hatte der Tech-Milliardär am Freitag dann eine Umfrage auf X gestartet, in der er die Parteigründung zur Abstimmung stellte. Am Samstag ergänzte er: „Ihr wollt eine neue politische Partei und ihr sollt sie haben.“

Da Musk in Südafrika geboren wurde, kann er selbst nicht Präsident werden. Als reichster Mensch der Welt mit einem geschätzten Vermögen von rund 360 Milliarden Dollar sieht er sich aber in der Lage, den Ausgang von Wahlen auf verschiedenen Ebenen maßgeblich beeinflussen zu können. (dpa)