Den Torjubel konnte man wohl noch im 40 Kilometer entfernten Hamburg hören.

Als Elstorfs Jonah Genterczewsky (21) einen Freistoß aus 23 Metern zum 1:5 (59.) ins HSV-Tor knallte, gab es für die Heimfans des Siebtligisten (Bezirksliga Lüneburg) kein Halten mehr. Minutenlang wurde vor Freude Karnevals-Musik gespielt, der Name des Torschützen über die Lautsprecher-Anlage mehrmals wiederholt.

Auch Hamburgs Chef-Coach Merlin Polzin (34) hat der Trip nach Nord-Niedersachsen mit dem 8:1-Sieg gefallen: „Uns ging es nach sechs Wochen Urlaub und einem trockenen Rasen darum, unseren Fans etwas zu bieten“. Der sportliche Wert im ersten Test der Vorbereitung war eher nebensächlich.

Lesen Sie auch

Ab Anpfiff richteten sich die Augen der 3.080 Zuschauer auf der Sportanlage Schützenstraße auf den neu formierten HSV, der erstmals die neuen Heimtrikots trug. Besonders im Fokus: Die Neu-Zugänge Rayan Philippe (24), Jordan Torunarigha (27), Nicolai Remberg (25) sowie Fernando Dickes (17).

Auch interessant

Anzeige

Auch interessant

Anzeige

Besonders eindrucksvoll war der Auftritt von Philippe. Der 2,5-Mio.-Stürmer von Eintracht Braunschweig spielte in der ersten Halbzeit als Rechtsaußen, überzeugte mit rasanten Antritten, einem guten Auge für die Mitspieler und einem guten Abschluss. Der erste Arbeitsnachweis des Franzosen. Er erzielte einen Treffer selbst, bereitete die restlichen drei Tore bis zur Pause vor. Eben pitsch, patsch, Philippe.

Polzin über seine Verstärkung im Angriff: „Man erkennt bei Rayan sofort dessen Zielstrebigkeit Richtung Tor. Er hat gezeigt, welche Qualitäten er im letzten Drittel des Spielfeldes hat. Ich habe mich für ihn gefreut.“

Lesen Sie auch

Fast wie ein Neuzugang muss Aboubaka Soumahoro (20) betrachtet werden. Der Innenverteidiger, der im vergangenen Winter für die stolze Summe von 2 Mio. Euro von Paris FC nach Hamburg wechselte, sich aber gleich in der ersten Trainingseinheit einen Sehnenriss zuzog und bis Saisonschluss ausfiel. In Elstorf feierte der Franzose sein HSV-Debüt, aber überraschend im defensiven Mittelfeld.

Polzin: „Ich bin mega glücklich, dass er endlich spielen kann. Er kann als Innenverteidiger, Außenverteidiger und auch als Abräumer agieren. Er ist noch sehr jung und entwicklungsfähig. Wir wollen mit ihm eine Art Hybridrolle in der Vorbereitung testen.“

Sonntag steht der nächste Test an. Um 13.30 Uhr beim Regionalligisten VfB Oldenburg.

Tore: 0:1 Königsdörffer (4.), 0:2 Philippe (11.), 0:3 Sahiti (18.), 0:4 Königsdörffer (41.), 0:5 Glatzel (55.), 1:5 Genterczewsky (59.), 1:6 Glatzel (67.), 1:7 Reimers (80.), 1:8 (83./FE)

HSV: Hermann (46. Dickes); Schonlau (46. Ramos), Torunarigha (46. Agyekum), Suhonen (46. Rath); Soumahoro (46. Meffert); Remberg (46. Megeed), Sahiti (46. Poreba); Philippe (46. Yalcinkaya), Königsdörffer (46. Glatzel), Dompé (46. Reimers)