Nach dem Erfolg im Einzel geht es für Laura Siegemund auch im Doppel weiter. Aus dem Mixed zieht sie aber zurück. Dass die 37-Jährige auf einer besonderen Liste steht, ehrt sie.
Nach ihrem überraschenden Achtelfinaleinzug im Einzel von Wimbledon und dem Sieg im Doppel hat Laura Siegemund kurzfristig entschieden, in Wimbledon doch nicht im Mixed-Wettbewerb anzutreten. Die Schwäbin hatte beim Rasen-Klassiker gemeinsam mit der Brasilianerin Beatriz Haddad Maia das britische Duo Jodie Burrage/Sonay Kartal mit 6:3, 6:1 besiegt. Etwa eine Stunde später teilten die Organisatoren dann Siegemunds Rückzug vom Mixed-Doppel mit.
Siegemund geht als Favoritin ins Achtelfinale
Siegemund hatte mit dem 6:3, 6:3 über die Australian-Open-Siegerin Madison Keys aus den USA am Freitag erstmals in ihrer Karriere die Runde der besten 16 im Einzel von Wimbledon erreicht. Nun scheint für die Nummer 104 der Welt, die in der Rangliste um rund 30 Plätze klettern wird, vieles möglich. Denn in der Runde der letzten 16 trifft sie auf die Argentinierin Solana Sierra, die als Lucky Loser bei ihrem Wimbledon-Debüt bis ins Achtelfinale vorgedrungen ist. „Wir sind beide in der Position, dass wir nicht gedacht hätten, dass wir so weit kommen.“ Siegemund hätte angesichts von drei Wettbewerben keine Zeit gehabt, vor dem Einzel zu verschnaufen.
Das Einzel-Achtelfinale gegen Sierra findet am Sonntag als zweites Spiel auf Platz 2 statt. Es soll nicht vor 13.30 Uhr MESZ beginnen. Der Achtelfinal-Einzug bringt der Schwäbin bereits 240.000 Pfund (ca. 278.000 Euro) Preisgeld ein. Die unermüdliche Siegemund, die 2016 (Bastad) und 2017 (Stuttgart) auf Sand ihre bislang einzigen Turniere gewonnen hat, geht nun sogar leicht favorisiert in das Duell mit Sierra. Sie selbst habe sich in den vergangenen Jahren aber ebenfalls „weiterentwickelt“, sagte Siegemund.
Siegemund auf besonderer Liste
Die Schwäbin ist erst die sechste Spielerin in der Geschichte des Profi-Tennis, die in Wimbledon mit 37 unter den besten 16 steht. Zuvor schafften dies die Legenden Billie Jean King, Virginia Wade, Martina Navratilova, Venus und Serena Williams.
„Die Liste hört sich an, als ob mein Name da irgendwie nicht reinpasst“, sagte sie lachend. „Das sind alles Topleute, und dann komme ich daher und schaffe das auf meine alten Tage auch noch.“ Sie erreiche ihre Leistungen durch harte Arbeit. „Da mich dazuzuzählen, da fühle ich mich geehrt, das hat nicht jede geschafft“, sagte Siegemund.
Sendung am Sa., 5.7.2025 18:40 Uhr, SWR1 Baden-Württemberg