06.07.2025

Ukraine-Krieg im Liveticker
+++ 08:09 Rutte: Russlands Tempo bei Aufrüstung ist „beispiellos“ +++

Europa müsse seine Verteidigung gegen ein wiedererstarktes Russland drastisch verstärken, hat Nato-Generalsekretär Mark Rutte gegenüber der „New York Times“ gesagt. Er lobt darüber hinaus US-Präsident Trump dafür, dass er das Bündnis zu einem noch nie dagewesenen Engagement angetrieben habe. „Russland stellt sich in einem Tempo und einer Geschwindigkeit neu auf, die in der jüngeren Geschichte beispiellos sind“, so Rutte. „Sie produzieren jetzt in drei Monaten dreimal so viel Munition wie die gesamte NATO in einem Jahr. Das ist langfristig kein nachhaltiges Wachstum, aber die Russen arbeiten mit den Nordkoreanern, mit den Chinesen und den Iranern, den Mullahs, zusammen, um diesen unprovozierten Angriffskrieg gegen die Ukraine zu führen.“

+++ 07:28 Trumps Lieblingszeitung appelliert an Präsidenten: Lauft nicht davon! +++
Die „New York Post“, eine amerikanische Zeitung, die seit jeher Trump und die Republikaner unterstützt, hat den Präsidenten aufgerufen, die militärische Unterstützung der Ukraine fortzusetzen. Die Post gilt als Donald Trumps Lieblingszeitung, die ihm jeden Morgen vor Arbeitsbeginn im Weißen Haus gebracht wird. Der Leitartikel der Zeitung weist darauf hin, dass Putin, nach Trumps Aufforderung zu einem Ende der Gewalt, den größten Angriff auf Kiew seit Beginn des Ukraine-Kriegs durchgeführt hat. „Der Fall der Ukraine ist keine Katastrophe, die man jemand anderem in die Schuhe schieben oder als unbedeutend abtun kann“, schreibt die „New York Post“. „Er würde die Welt destabilisieren, Amerika schwächen und ein schlechtes Licht auf Ihre Präsidentschaft werfen. Don’t walk away.“

+++ 06:54 Russland: Drohnen im Anflug auf Moskau abgeschossen +++
Die russische Luftabwehr hat eigenen Angaben zufolge vier Drohnen abgeschossen, die sich Moskau näherten. Das führte demnach zu einer vorübergehenden Einstellung des Flugverkehrs auf Scheremetjewo, einem der wichtigsten Flughäfen der Hauptstadt. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden in der Nacht insgesamt 94 Drohnen über Russland abgeschossen, weitere 45 wurden im Laufe des Tages abgefangen. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Selenskyj weitere Schläge mit weitreichenden Waffen gegen Militärobjekte tief im Landesinneren Russlands angekündigt.

+++ 06:18 Geheimdienst: Russische Gaspipeline und Wasserleitung im Dienst des Militärs gesprengt +++
Explosionen im russischen Wladiwostok haben eine Gaspipeline beschädigt und eine Wasserleitung zerstört, die das russische Militär versorgen, sagt eine anonyme Geheimdienstquelle dem „Kyiv Independent“. Nach den Explosionen habe ein Feuer Abzweigestellen der Wladiwostok -Gaspipeline entlang des Japanischen Meeres zerstört, heißt es aus der Quelle. Die beschädigte Pipeline versorge mehrere russische Militäreinrichtungen an der Küste des Japanischen Meeres mit Gas, darunter auch die 155. Marinebrigade der Pazifikflotte der russischen Streitkräfte. Die bei der Explosion zerstörte Wasserleitung versorgte die Militärgarnisonen in der Region mit Trinkwasser.

+++ 05:42 Explosionen und Verletzte nach russischem Drohnenbeschuss +++
Das russische Militär hat die Ukraine in der Nacht erneut mit Drohnenangriffen überzogen. Im Bezirk Wyschhorod nördlich der Hauptstadt Kiew wurde eine Siedlung getroffen, wie der amtierende Militärgouverneur des Gebiets Kiew, Mykola Kalaschnyk, auf Telegram mitteilt. Drei Menschen seien dabei verletzt worden. Ein 35-Jähriger erlitt Schrapnellwunden an Rücken, Armen und Beinen. Eine 79 Jahre alte Frau und ein 75 Jahre alter Mann erlitten den Angaben zufolge eine akute Belastungsreaktion. Zwei mehrstöckige Gebäude, Garagen und Autos seien beschädigt worden. Eine Lagerhalle stehe in Flammen, Privathäuser und Nebengebäude hätten Schaden genommen, heißt es weiter. Auch aus Charkiw, Saporischschja und Mykolajiw gab es Berichte über Drohnenbeschuss und Explosionen.

+++ 05:00 „Nicht der richtige Mann“: Historiker missbilligt Steinmeier-Reise ins Baltikum +++
Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk bezweifelt mit Blick auf die Reise von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach Lettland und Litauen am Sonntag, dass Steinmeier im Baltikum der richtige Mann am richtigen Ort ist. Kowalczuk sagt im Interview mit dem „Tagesspiegel“ über Steinmeier, er empfände es „als sehr angemessen, wenn sich der Bundespräsident, der in den vergangenen zwanzig Jahren einer der maßgeblichen Außenpolitiker unseres Landes war, selbstkritisch seine verfehlte Außenpolitik gegenüber Osteuropa, Russland und dem Baltikum erklären würde“. Er halte es weiterhin für angemessen, die Russlandpolitik der Bundesregierungen der vergangenen zwanzig Jahre aufzuarbeiten, damit sich solche Fehler nicht wiederholen, sagt Kowalczuk.

+++ 03:45 Militärgouverneur: Russen setzen mehrere Bezirke Charkiws in Brand +++
Das russische Militär hat die Ukraine in der Nacht erneut mit Drohnenangriffen überzogen. In der ostukrainischen Großstadt Charkiw wurden mehrere Einschläge gemeldet. Bürgermeister Igor Terechow berichtet auf Telegram von Explosionen. Laut Militärgouverneur Oleh Synjehubow brachen in mehreren Bezirken der Stadt Brände aus. Eine 46-jährige Frau sei verletzt worden.

+++ 02:57 Indikatoren sehen Russland vor dem Abschwung +++
Russlands Wirtschaft, die sich anfänglichen Sanktionen widersetzte und deren Wachstum auf massive Militärausgaben und starke Ölexporte zurückzuführen war, zeigt nun deutliche Anzeichen eines Abschwungs. Die jüngsten Konjunkturindikatoren zeigen rote Zahlen: Die Produktionsaktivität ist rückläufig, die Verbraucherausgaben werden eingeschränkt und die Inflation bleibt hartnäckig hoch und belastet den Staatshaushalt, berichtet das „Wall Street Journal“ (WSJ). Russische Politiker geben offen zu, dass eine Rezession droht. Wirtschaftsminister Maxim Reschetnikow warnte letzten Monat, Russland stehe am Rande einer Rezession, während Finanzminister Anton Siluanow die Situation als „perfekten Sturm“ bezeichnete.

+++ 01:57 Selenskyj droht Russland mit Angriffen tief im Landesinneren +++
Zu einem auf der Plattform X veröffentlichten Videoclip droht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj weitere Schläge mit weitreichenden Waffen gegen Militärobjekte tief im Landesinneren Russlands an. In dem Video wird über bisherige Angriffe auf russische Rüstungsbetriebe, Luftwaffenbasen und Ölraffinerien berichtet. So solle Russlands „Appetit zu töten“ gezügelt werden.

+++ 00:53 Russland: Massive Drohnenangriffe aus der Ukraine +++
Das russische Verteidigungsministerium berichtete den gesamten Tag über von ukrainischen Drohnenangriffen. Es kam zu massiven Behinderungen im Passagierflugverkehr mitten in den russischen Sommerferien. Nach nicht unabhängig überprüfbaren ukrainischen Angaben gab es etwa Drohneneinschläge auf einer russischen Luftwaffenbasis im Gebiet Woronesch und in einem Rüstungsbetrieb in der Stadt Tscheboksary rund 670 Kilometer östlich von Moskau.

+++ 23:34 Selenskyj: Ukraine erhält Hunderttausende Drohnen +++
Die Ukraine erhält für ihren Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj noch in diesem Jahr Hunderttausende Drohnen. Mit einer US-Firma sei die verstärkte Produktion vereinbart worden. „Dadurch wird die Ukraine in diesem Jahr Hunderttausende weiterer Drohnen zu Sonderkonditionen erhalten – und im nächsten Jahr noch viel mehr“, sagt Selenskyj in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Priorität hätten dabei Abfangdrohnen.

+++ 22:17 Auto-Anschlag in Odessa: Ukrainischer Geheimdienst meldet Festnahme von russischem Agenten +++
Mitarbeiter des Inlandsgeheimdienstes der Ukraine (SBU) und der Nationalpolizei haben einen russischen Agenten festgenommen. Der Mann soll für einen Terroranschlag in Odessa am Morgen verantwortlich sein, wie die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf den SBU meldet. Dabei war ein Auto explodiert. Ein Mann wurde verletzt. Bei dem Verdächtigen handelt es sich dem Bericht zufolge um einen 22-jährigen, vorbestraften Einwohner von Saporischschja, der von Moskau über Telegram-Kanäle rekrutiert wurde. Laut den Ermittlern handelte der Mann auf direkte Anweisung eines russischen Geheimdienstmitarbeiters und platzierte einen vorgefertigten Sprengsatz unter dem Fahrzeug. Um die Explosion live zu übertragen, soll der Verdächtige ein Smartphone mit Fernzugriff gegenüber vom Zielort aufgestellt haben.

+++ 21:26 Trump nicht mehr sicher, ob er den Ukraine-Krieg beenden kann +++
Im US-Wahlkampf tönte Donald Trump noch, dass er den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden könnte. Seit seinem Amtsantritt im Januar ist sehr viel mehr Zeit vergangen und wiederholt hat der US-Staatschef seine vorigen Aussagen relativiert. Nun ist Trump sich wohl nicht mal mehr sicher, ob er den Krieg überhaupt irgendwie oder irgendwann beenden könnte. Darauf angesprochen von einem Reporter an Bord der Air Force One, sagte Trump laut einem „Politico„-Bericht: „Ich weiß es nicht. Ich kann Ihnen nicht sagen, ob das passieren wird.“ Auf die Frage, ob die Beendigung des Krieges Priorität habe, sagte der Präsident demnach: „Ja. Ich würde es gerne sehen.“ Dann nutzte der Republikaner erneut die Gelegenheit, um gegen seinen Vorgänger auszuholen: „Wir haben vielen Ländern geholfen. Die Ukraine-Situation – das ist ein Biden-Deal. Es ist kein Trump-Deal. Ich versuche, das zu Ende zu bringen.“

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